Ein Aufsteiger mischt die Liga auf

Nur noch eine Woche, dann ist der Ball wieder rund in den Fußball-Kreisligen der Region! Während die Winterpause mit schnellen Schritten ihrem Ende entgegengeht, bieten wir Rück- und Ausblicke auf die laufende Saison. Heute geht es um die Mosel-Kreisliga B II.

 Zwei, die hoch hinaus wollen: Landscheids Volker Kollay (rechts) und Markus Zimmer vom SV Klausen gehören mit ihren Mannschaften neben Buchholz II und Niersbach zum Kreis der Titelanwärter. TV-Foto: Archiv/Hans Krämer

Zwei, die hoch hinaus wollen: Landscheids Volker Kollay (rechts) und Markus Zimmer vom SV Klausen gehören mit ihren Mannschaften neben Buchholz II und Niersbach zum Kreis der Titelanwärter. TV-Foto: Archiv/Hans Krämer

SG Buchholz II

Nicht irgendeine Mannschaft, sondern ausgerechnet ein Aufsteiger steht auf Platz eins der Tabelle in der Kreisliga B II: Die SG Buchholz II spielt bislang eine überragende Saison, lauerte im Herbst bereits wochenlang auf Platz zwei und eroberte im Dezember schließlich kurz vor Beginn der Winterpause die Spitzenposition. Garant für den Erfolg ist die äußerst stabile Verteidigung (nur 16 Gegentore) - erst einmal musste sich die Mannschaft bislang geschlagen geben (0:1 gegen Landscheid am 13. September). Der Spitzenreiter stellt eines der jüngeren Teams im Feld: Trainer Frank Scholtes war im Sommer mit sieben Neuzugängen aus der Jugend gestartet, vier davon entwickelten sich während der Hinrunde zu Stammspielern.

SV Klausen

Nicht ganz optimal verlief der Jahresabschluss 2009 für den ambitionierten SV Klausen: Gegen Abstiegskandidat Sehlem sprang nicht mehr als ein Remis heraus, und im Spiel gegen die Konkurrenz aus Landscheid kassierte die beste Abwehr der Liga (15 Gegentore) ihre bislang höchste Niederlage (0:3). Dennoch ist weiterhin alles drin für den Ex-Oberligisten, der nach einem äußerst enttäuschenden Saisonstart eine furiose Aufholjagd von Platz elf bis an die Spitze der Tabelle hingelegt hatte. Der Rückstand auf Platz eins liegt derzeit bei nur einem Punkt. Im März warten nun eher leichte Gegner wie Türkgücü Wittlich, Neuerburg oder Bettenfeld - Klausen wird dann einen weiteren Angriff auf die Spitze wagen. Die Konkurrenz ist gewarnt.

SG Landscheid

Ihren Platz unter den Favoriten der Kreisliga B II hat die SG Landscheid beinahe schon abonniert. Immer wieder hatte die Mannschaft den Titel in den vergangenen Jahren nur knapp verpasst. Sportchef Norbert Heinz erwartet auch diesmal wieder ein enges Rennen an der Spitze. Besonders für die richtungsweisenden Spiele in den ersten Wochen nach der Winterpause fordert er höchste Konzentration - starke Gegner wie Niersbach, Buchholz und Dörbach stehen dann auf der Agenda. Mit Christian Simonis vermeldet die Mannschaft außerdem einen Neuzugang. Der 25-jährige Ex-Laufelder soll Volker Kollay und Tim Reuland beim Toreschießen unterstützen. Derzeit steht Landscheid auf Platz drei, ein Nachholspiel steht allerdings noch aus.

SG Niersbach

Niersbach heißt der Titelkandidat Nummer vier in der Kreisliga B II. Dass die Mannschaft von Spielertrainer Michael Urbild wieder weit vorne mitspielen würde, damit war schon im Sommer zu rechnen. Vom ersten bis zum elften Spieltag hielt das Team fast durchgängig Platz eins besetzt, seitdem steckt ein wenig Sand im Getriebe. Dennoch ist auch weiterhin mit der SGN zu rechnen. Denn mit Urbild und seinem Sturmpartner Nico Schneid verfügt das Team ebenso wie Landscheid gleich über zwei hochgefährliche Torjäger. Auch bei der SG Niersbach gilt der Vorbereitung auf das Spitzenspiel gegen Landscheid am nächsten Wochenende höchste Konzentration.

SV Dörbach II

Derzeitiger Anführer des Tabellen-Mittelfelds ist die Reserve aus Dörbach. Sieben Siege, sieben Niederlagen und ein Remis bedeuten 22 Punkte und Platz fünf im Tableau. Zwar ist die Mannschaft eine der konstantesten in der Kreisliga B II, doch die gute Platzierung täuscht: Dörbach profitiert von einer Menge verlegter Spiele der Konkurrenz. Eine der Schwächen des Teams: Es fehlt ein hochkarätiger Torjäger. Sascha Mayer ist mit gerade einmal fünf Treffern die Nummer eins unter Dörbachs Angreifern.

SV Lüxem II

Nicht besonders angenehm verlief die Saison im Herbst für die Reserve aus Lüxem: Wochenlang ging es für das Team in der Tabelle nur bergab. Dabei hatte die Mannschaft im August sogar zweimal auf dem Spitzenplatz gestanden. Doch inzwischen läuft es wieder besser für das beste Wittlicher Team in der Liga: Die Talfahrt ist gestoppt, und das angepeilte Saisonziel - ein Platz im gesicherten Mittelfeld - sollte unter normalen Umständen nicht verfehlt werden. Für mehr als Rang fünf dürfte es aber kaum reichen.

SG Altrich

Die SG Altrich dürfte ihr Saisonziel - einen Platz im gesicherten Mittelfeld - in dieser Saison problemlos erreichen. Doch nicht alle im Umfeld der Mannschaft werden damit vollends zufrieden sein. Denn mit der starken Offensive, bestehend aus torgefährlichen Spielern wie Marcel Beier, Sebastian Weinand oder Tobias Poß, wäre eigentlich deutlich mehr drin. Probleme gibt es bei den Altrichern vor allem in der Verteidigung: 35 Gegentore aus 14 Spielen sind des Guten zuviel. Über Tabellenplatz fünf kam das Team bislang nicht hinaus.

SV Wittlich II

Die A-Liga-Reserve des SVW belegt mit 15 Punkten aus 13 Spielen derzeit Rang acht, kann aber nicht vollends zufrieden sein mit dem bisherigen Saisonverlauf. Denn das Niveau, auf dem die Mannschaft noch im Herbst Fußball spielte, konnte während der letzten Spieltage des vergangenen Jahres nicht mehr gehalten werden. Ärgerlich ist, dass auch das Thema "Klassenerhalt" noch nicht endgültig abgehakt werden konnte. Verbesserungswürdig ist vor allem die Torausbeute der Mannschaft - magere 18 Mal trafen die Wittlicher bislang ins Schwarze.

SV Türkgücü Wittlich

Miserabel verlief der Start in die Saison beim Wittlicher SV Türkgücü. Der Verein sorgte wegen ständiger Platzverweise im Herbst für Schlagzeilen und rutschte zugleich bis auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Inzwischen können die Unparteiischen ihre Karten wieder stecken lassen, und auch sportlich hat sich die Mannschaft auf Rang neun stabilisiert. Sofern die Wittlicher bei ihren Nachholspielen in den nächsten Wochen eine gute Figur machen, sind weitere Sprünge in der Tabelle möglich. Platz fünf wäre ein realistischs Ziel - wenn alle im Team mitziehen.

SV Bettenfeld

Die wohl größte Enttäuschung in der laufenden Saison ist der SV Bettenfeld. Ursprünglich angepeilt war ein Platz im oberen Tabellendrittel. Tatsächlich aber dümpelt die Mannschaft mit nur zehn Niederlagen aus 14 Spielen im Tabellenkeller. Immerhin: Die rote Laterne, die das Team im Herbst mehrere Wochen lang für sich beanspruchte, liegt inzwischen wieder bei anderen. Dennoch ist die Saison noch längst nicht gerettet. Eine Menge Punkte ist noch nötig, um den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen.

SV Neuerburg

Eine beeindruckende Talfahrt legte im Herbst der SV Neuerburg hin: Das Team war ordentlich in die Saison gestartet und stand nach drei Spieltagen bereits auf Rang vier, wurde dann aber gnadenlos in untere Tabellenregionen durchgereicht. Seit dem letzten Spieltag des vergangenen Jahres belegt die Mannschaft nur noch den elften Rang - ihre schlechteste Platzierung in der laufenden Saison. Ebenso wie Bettenfeld sind auch die ambitionierten Neuerburger vom Abstieg bedroht. Besonders auf gegnerischen Plätzen präsentiert sich die Mannschaft bislang viel zu harmlos.

SG Sehlem

Dass sich die Kicker von der SG Sehlem mal wieder eher in unteren Tabellenregionen aufhalten würden, war schon im Sommer abzusehen. In diesem Jahr aber scheint das Unternehmen "Klassenerhalt" auf der Kippe zu stehen wie selten zuvor. Denn die Mannschaft hat gleich an mehreren Baustellen zu arbeiten: Die Verteidigung versagte bislang auf ganzer Linie (40 Gegentore), gleichzeitig schießt kein Team in der Liga weniger Tore als Sehlem. Bislang hat sich die Mannschaft den Ligaverbleib keineswegs verdient. Es sieht schlecht aus für die SGS.

TuS Kröv

Kröv kämpft bislang mit ähnlichen Problemen wie die SG Sehlem. Auch an der Mosel gibt es in der Abwehr ganz erhebliche Schwierigkeiten, vor allem auswärts zeigten die Kröver nahezu durchgängig desolate Leistungen und kassierten im Schnitt gleich drei Gegentore pro Spiel! Die Mannschaft stand wochenlang auf dem vorletzten Tabellenplatz, im Dezember schließlich lief das Schiff schließlich endgültig auf Grund. Bleibt die geplante Bergungsaktion im März ohne Erfolg, darf schon bald für die nächste C-Liga-Saison geplant werden.

Torsten Lauterborn

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