Ein Aufstieg durch die Hintertür

Obwohl nicht mit Meisterehren dekoriert, gelang der SG Wallenborn mit dem Vizemeistertitel der Aufstieg in die Bezirksliga. Die zwei Jahre Abstinenz nutzte der langjährige frühere Landesligist zu einer Kaderauffrischung und gleichzeitig zur Kollektivbildung. Auf sie wird es in der im August beginnenden Bezirksliga-Saison besonders ankommen.

Wallenborn. (L.S.) "Natürlich wären wir gerne Meister geworden. Als Vizemeister sind wir sportlich korrekt aufgestiegen, da die SG Auw II nicht dazu berechtigt war. Der Verein hat sein Aufstiegsrecht wahrgenommen", erklärt Wallenborns Trainer-Urgestein Günter Mehles. Nach den offiziellen Feierlichkeiten am vorletzten Freitag im clubeigenen Vereinsheim wurde nach der letzten Partie in Stadtkyll gegen Auw II spontan der Frohsinn rausgelassen. Mehles und seine gut strukturierte Mannschaft gingen faktisch den Weg durch die Hintertür in die Überkreislichkeit. Angesprochen auf die Gründe für die Rückkehr in die Bezirksliga antwortet der Coach betont sachlich: "Wir haben die wenigsten Gegentore der Liga kassiert. Mit der Viererkette, die wir teilweise mit bis zu acht Spielern spielen ließen, und den herausragenden Torwartleistungen war es für die Gegner nicht leicht, uns zu knacken. Zum anderen muss ich betonen, dass das Kollektiv enorme Qualität dazugewonnen hat - vor allem auch menschlich. Schließlich hat auch die gute Mischung zwischen Erfahrung und jugendlichem Elan dazu geführt, uns oben zu etablieren und Platz eins nie aus den Augen zu verlieren." Dass man gegen Mannschaften aus dem unteren Drittel zu viele Punkte abgegeben hat und der Zug vor Weihnachten fast schon abgefahren schien, beunruhigt Mehles unterdessen nicht mehr. "Wir haben die direkten Duelle gegen Auw und Oberweis nicht gewonnen, besaßen aber im Sieg gegen Neidenbach vor der Winterpause einen positiven Knackpunkt. Von da an hat sich das Team enorm gesteigert. Weil Oberweis auf der Zielgeraden schwächelte, geht der Aufstieg doch in Ordnung", bemerkte Mehles. Nicht zuletzt die starken Auftritte im Rheinlandpokal, wo man Badem rauswarf und beinahe den FSV Salmrohr düpierte, beflügelten den Ligaalltag. Von den jungen Leuten haben sich vor allem Patrick Hunz oder Andy May prächtig entwickelt. Der eine spielte, bis auf eine Ausnahme, alle Spiele in der Viererkette, der andere sorgte vor allem in der Vorrunde für wichtige Tore. Für die Bezirksliga-Saison ist die SG Wallenborn gut aufgestellt. Obwohl namentlich noch kein externer Neuzugang vermeldet wird, ist die Clubführung mit "dem einen oder anderen überdurchschnittlichen Spieler in Verhandlungen." Zudem kennen Spieler wie Lars Becker, Marcel Irmen, Sven Tombers, Peter Krawietz, Benni Duckart, Luis Mehles oder Sebastian Zunk die Bezirkliga bereits. Zwei bis drei A-Jugendliche können ebenfalls den Sprung schaffen. Mit Stefan Zimmer hat Günter Mehles einen langjährigen Spieler und A-Jugendtrainer als Co-Trainer installiert. Bis auf Torsten Jakobs, der seine Laufbahn beendet hat, bleiben alle Spieler im Kader für die kommende Spielzeit. "Die Bezirksliga ist noch stärker und kompakter geworden als noch vor drei Jahren. So kann das primäre Ziel nur Klassenverbleib heißen", sagt Mehles .

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