Ein Festival der Effektivität

Wittlich · Neun Tore sahen die Zuschauer im Wittlicher Verfolgerderby: Beim 5:4-Sieg von Türkgücü über die SG Gladbach führten die Deutsch-Türken bereits nach 45 Minuten mit 4:2. Nach der Pause entwickelte sich dann aber noch einmal ein richtiger Fußball-Krimi.

Wittlich. Nach dem 4:1-Sieg in Lüxem war es für die Gladbacher die letzte Chance, mit einem Sieg an Spitzenreiter Dreis dranzubleiben und die minimalen Titelchancen zu wahren. Türkgücü musste dagegen nach dem Derby gegen Wittlich II (3:4 nach 3:1-Führung) vor allem Wiedergutmachung betreiben.Die ersten Höhepunkte gab es gleich nach dem Anpfiff: Özgür Altiparmak zirkelte einen Freistoß aus 20 Metern zum 1:0 um die Mauer herum ins Netz des Gegners (1.). Sofort im Gegenzug gelang Matthias Steffen der Ausgleich (2.). Gladbachs Sven Valerius hätte sogar nachlegen können, bekam die Flanke aus vollem Lauf aber nicht unter Kontrolle.Im nächsten Akt sorgten die beiden Neuzugänge auf Wittlicher Seite für Jubel: Ein Diagonalpass von Erik Berg erreichte Marcel Beier, und der schloss eiskalt zum 2:1 ab (10.). Schließlich legte Freistoßspezialist Altiparmak sein zweites Glanzstück ab - damit stand es schon 3:1 (20.). Nico Schneid hatte zwischenzeitlich aus der Drehung den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber. Ein Treffer der Marke "Sehenswert" gelang dann erneut Beier, der per Hinterkopf-Kopfball zum 4:1 einnetzte (25.). Doch die Gladbacher gaben nicht auf: Erneut war es Steffen, der für die Gäste aus dem Heckenland das Tor traf und den Pausenstand herstellte - 4:2 (40.).Im zweiten Abschnitt wurde den nur 70 Zuschauern weiterhin beste Fußballkost geboten. Die Gästemannschaft kam mit neuem Schwung aus der Kabine und brachte sich mit einem von Michael Schmitz verwandelten Foulelfmeter wieder zurück ins Spiel - 4:3 (63.). Die SG war nun dem Ausgleich näher als die auf Konter lauernden Rot-Weißen aus Wittlich, doch mitten in dieser Phase war der dreifache Torschütze Beier zur Stelle, als eine Kombination über Altiparmak, Apaydin und Ereskici schnell gespielt wurde. Der junge erfolgreiche Stürmer, dessen kurzfristige Verpflichtung in der Winterpause sich allein durch dieses Spiel bereits jetzt ausgezahlt haben dürfte, machte das 5:3 (80.). Doch damit war die spannende Begegnung noch immer nicht gelaufen. Denn vier Minuten später verkürzte Schmitz mit einem trockenen Schuss von der Strafraumgrenze auf 5:4 (84.).Dass es Urbild & Co. dann doch nicht mehr gelang, die Niederlage abzuwenden, lag vor allem daran, dass die Wittlicher mit Metin Kat nicht nur einen guten Schlussmann im Tor hatten, sondern zugleich auch auf einen überragenden Abwehrchef Isaac Ageman bauen konnten. Großes Plus der Deutsch-Türken war außerdem ihre Effektivität vor dem Tor.Während für die Gladbacher durch diese Pleite der Meisterschaftszug nun abermals abgefahren sein dürfte, war Wittlichs Trainer Tamer Yigit zufrieden: "Nach dem 4:1 haben wir den guten Gegner selbst wieder stark gemacht. Doch heute haben wir endlich unsere vielen Torchancen verwertet, das war ausschlaggebend. Unser Saisonziel Platz drei bleibt damit auch weiterhin realistisch." SV Türkgücü Wittlich: Kat - Ageman - R. Yigit, Berg, Ratkovic (65. Bilgay) - Ereskici, Lökce , Turan, Apaydin - Altiparmak ( 85. Özkydin), Beier. SG Gladbach: Broy - Thiel, Ewertz, Schmitz, Bergmann (46. Wahlert) - Krumeich, Urbild, Valerius (60. Mennicke, 65. Högner), Zwang - Steffen, Schneid. Tore: 1:0 Altiparmak (1.), 1:1 Steffen (2.), 2:1 Beier (10.), 3:1 Altiparmak (20.), 4:1 Beier (25.), 4:2 Steffen (40.), 4:3 Schmitz (63., Foulelfmeter), 5:3 Beier (80.), 5:4 Schmitz (84.) Schiedsrichter: Andreas Thielen (Lasel) Zuschauer: 70 Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Thiel (SG Gladbach) in der 82. Minute wegen Meckerns.

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