Ein Mann für alle Bälle

Die Jahre, in denen Reinsfeld gegen den Abstieg gespielt hat, sind Vergangenheit. Mit Jan Küchling will sich Reinsfeld einen Platz im oberen Drittel sichern und mittelfristig wieder in die Kreisliga A aufsteigen.

 Zwischen Schule und Verein: Der ehemalige Eintracht-Trier-Profi und jetzige Sportlehrer Jan Küchling soll den Erfolg nach Reinsfeld bringen. TV-Foto: Edgar Breit

Zwischen Schule und Verein: Der ehemalige Eintracht-Trier-Profi und jetzige Sportlehrer Jan Küchling soll den Erfolg nach Reinsfeld bringen. TV-Foto: Edgar Breit

Reinsfeld. (b) "Wir werden einen Schritt nach dem anderen machen und uns kontinuierlich weiterentwickeln", lautet die Devise des neuen Trainers, der den Wechsel vom Profifußballer zum B-Liga-Trainer bis dato nicht bereut hat. Vorerst gilt es für den 33-Jährigen in seiner neuen Aufgabe Spaß und Erfolg zu haben. "Dann schauen wir mal, wie es weitergeht", meint Küchling, der vom Potenzial seiner jungen Mannschaft überzeugt ist, und dem auch das Vereinsleben im Hochwald recht gut gefällt. Mit dem jüngsten 9:3-Erfolg im Pokalspiel gegen den SV Morscheid hat sich sein Team für den Rheinlandpokal qualifiziert, und auch in der Liga hält der Verein weiterhin Anschluss ans obere Drittel. Seinen Spielern versucht er in vielen Gesprächen die Kaltschnäuzigkeit, insbesondere vor dem Tor, einzutrichtern. Zum guten Fußballer gehören ferner eine hundertprozentige Einstellung über die gesamte Spielzeit und der Wille, immer wieder etwas Neues zu lernen. Eigenschaften, die er selbst verinnerlicht hat und die ihm auch eine beachtliche Karriere als Fußballer ermöglicht haben.

Über die Karriere des Sportlehrers aus Schweich



Jan Küchling erlernte das Fußballspielen auf der Kinder- und Jugendsportschule in Halle an der Saale. Dort spielte er beim Halleschen FC und in sämtlichen Jugendauswahlen. Seine Profikarriere begann der 1,89 m große Offensiv-Allrounder beim FSV Wacker 90 Nordhausen, spielte anschließend bei Rot-Weiß Erfurt und Carl Zeiss Jena in der Regionalliga Nordost. Später unterschrieb er einen Dreijahresvertrag und wechselte aus Thüringen zum Regionalligisten SV Eintracht Trier 05. Nach der Saison 2001/2002 stieg er mit der Mannschaft in die zweite Fußball-Bundesliga auf, wechselte aber dann in der Winterpause der Zweitligasaison zu den Offenbacher Kickers. Weitere Stationen in seiner Profilaufbahn waren der SC Feucht und die TuS Koblenz. Nach seinem Kurzintermezzo in Malaysia beim FC Johor spielte Küchling noch beim luxemburgischen Erstligisten Swift Hesperange und zuletzt beim Zweitligisten Union Mertert-Wasserbillig, bevor er den Trainerjob beim TuS Reinsfeld angenommen hat.

Parallel zu seinem damaligen Wechsel nach Luxemburg begann der gelernte Bürokaufmann ein dreijähriges Studium als Diplomsportlehrer an der Sportakademie in Trier. Seit Ende 2007 unterrichtet er nun ganztägig auch Sport in allen Klassenstufen des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in Schweich. Für den Klassenlehrer der 8 b ging damit sein größter Wunsch in Erfüllung. "Sport bestimmte schon von frühester Kindheit mein Leben", sagt Küchling, der auch privat in den vielfältigsten sportlichen Betätigungen die Abwechslung sucht. Vormittags Schule und jeden Abend intensives Training in Luxemburg raubte dem Sportlehrer jedoch jegliche Freizeitaktivitäten. Dies war einer der Gründe für seinen Wechsel nach Reinsfeld, der über frühere Kontakte zustande kam.

Mit Weiterbildungen auf der sicheren Seite



In der jetzigen Konstellation findet der Spielertrainer aber auch Freiräume für Weiterbildungen auf dem beruflichen Sektor, die der bescheidene Fußballer bereits in Planung hat. Sein Verletzungspech in den jüngsten Profijahren hat ihn zum Umdenken bewegt: "Im Fußball musst du funktionieren, und das gilt vor allem für den Profifußball", sagt Küchling, der sich dessen frühzeitig bewusst war und mit seinem Studium für ein zweites Standbein gesorgt hat.

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