Ein Saarländer auf Abwegen

Erfahren, ehrgeizig und erfolgshungrig: Spielertrainer Eric Forster soll den Hermeskeiler SV wieder in die Erfolgsspur bringen. In der Vergangenheit sorgten die Forster-Brüder jahrzehntelang im Saarland für Furore. Im Fußballverband Rheinland betritt er nun ein neues Terrain.

Hermeskeil. Eric Forster aus Wadern-Dagstuhl trainiert seit Saisonbeginn den B-Liga-Verein Hermeskeiler SV. Neben ihm haben mit Dominik Bialas, Thomas Probst und Michael Jungblut drei Heimkehrer wieder den Weg zurück ins Waldstadion gefunden. "Hinzu kommen noch sieben Spieler aus der eigenen Jugend, die künftig beide Mannschaften verstärken sollen", unterstreicht der Vorsitzende Rainer Gorges.

Das Konzept seines Vereins hat dem neuen Trainer gleich von Beginn an gefallen. "Die Entscheidung fiel mir nicht schwer", betont der gebürtige Saarbrücker, der nach eigenen Angaben einen Tapetenwechsel gebraucht hat.

In den vergangenen drei Jahren vermisste der erfolgshungrige Spielertrainer die richtige Einstellung innerhalb seiner Mannschaften. "Nicht nur die Trainingsbeteiligung ließ zu wünschen übrig", zieht Forster einen vorläufigen Schlussstrich unter sein Engagement im Heimatland. Nun hat er erwartungsvoll im Fußballverband Rheinland eine neue Aufgabe angetreten.

Die Aufgabe in Hermeskeil sieht er als eine große Herausforderung an: "In der jungen Mannschaft steckt eine Menge Potenzial. Das will ich abrufen." Großen Wert legt er auch auf eine gute Fitness, Disziplin und Ordnung innerhalb der Mannschaft. Sein Credo: "Wenn man als Trainer viel Zeit opfert, muss am Ende auch etwas herauskommen."

Libero mit 46 Jahren



Eric Forster ist ein Mann der klaren Worte und auf dem Platz ein Kämpfertyp. 90 Minuten Gas geben lautet seine Vorgabe, und da geht er auch mit 46 Jahren immer noch mit gutem Beispiel voran. "Solange ich den Jungs noch hinterherkomme, werde ich Fußball spielen", formuliert der Familienvater sein persönliches Ziel. Auf seine früheren Erfolge angesprochen, gibt sich der Schachtmeister in einem größeren saarländischen Bauunternehmen eher bescheiden. Allein 16 Jahre Spielertrainer, in denen er den SSV Bachem und die SG Schwemlingen-Ballern in die Bezirksliga führte und mit dem SV Waldhölzbach-Rappweiler den Aufstieg in die A-Liga schaffte, sprechen für sich. Hinzu kommen nach seinen erfolgreichen Jugendjahren beim SSV Schmelz neun Jahre Verbandsliga beim FV Eppelborn und sechs Jahre beim Bezirksligisten SV Losheim. Zwischendurch spielte er kurzeitig beim Oberliga-Verein SV Mettlach. Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Jörg hatte er sogar ein Vertragsangebot des 1. FC Saarbrücken (mit Trainer Peter Neururer), von dem er aber aus beruflichen und familiären Gründen Abstand genommen hat. Neben der Ähnlichkeit zeigt auch die sportliche Laufbahn der Forster-Brüder Parallelen. So spielten sie von 1972 bis ins Jahr 2000 immer in den gleichen Mannschaften.

Im Hermeskeiler SV geht Eric Forster nun als Libero seinen eigenen Weg. Sein vorrangiges Ziel ist es, frühzeitig die Klasse zu sichern. "Es kommt auf die ersten drei Spiele an. Geht es gut, läuft es von alleine", war die Aussage Forsters vor Saisonbeginn. Dass es allerdings auch anders kommen kann, belegen zwei Niederlagen und zudem noch eine Rote Karte am ersten Spieltag. Für den ehrgeizigen und erfahrenen Spielertrainer, der am Wochenende wieder den Libero-Posten einnimmt, jedoch kein Grund zu resignieren.

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