Kaiserslautern. (jüb) Rodnei ist außerhalb des Fußballplatzes ein ebenso höflicher wie wissbegieriger Mensch. Wobei letztere Eigenschaft dazu geführt hat, dass dem brasilianischen Abwehrspieler inzwischen auch schon einige deutsche Sätze und deren Bedeutung nicht mehr so ganz fremd sind. Einen haben ihm sein Dolmetscher und der FCK-Trainerstab wie ein indisches Mantra eingeflößt: "Immer von Spiel zu Spiel denken", sagte er auch vor der Abreise ins Westfälische mit strahlend weißen, blitzenden Zähnen. Die "Roten Teufel" und ihr Umfeld wollen auch auf der Zielgeraden nicht von der bisher so erfolgreich eingeschlagenen Route abweichen. "Gegen uns will jeder gewinnen, insbesondere die Bielefelder, die mit so großen Erwartungen in die Saison gestartet sind und jetzt mit leeren Händen dastehen", warnt Trainer Marco Kurz vor dem heutigen Gegner. Um dann im Brustton der Überzeugung hinzu zu fügen. "Aber wir fahren auch da hin, um zu gewinnen. Wie bisher zu jedem Auswärtsspiel."

Nach dem erfolgreich verlaufenen Comeback von Bastian Schulz, der abgelaufenen Sperre von Georges Mandjeck sowie der ausgeheilten Verletzung von Manuel Hornig hat der Coach der Pfälzer vor allem im Defensivbereich inzwischen die Qual der Wahl. "Das belebt die Intensität des Trainings und ich werde alleine nach den Eindrücken dieser Woche während der Übungseinheiten aufstellen", gibt der 40-Jährige die Richtung für das Spiel auf der "Alm", die inzwischen auch den Namen eines Titelsponsors trägt, vor.

Wie wörtlich einige Spieler den Kampf um die Plätze in der Startaufstellung nehmen, zeigte sich im Abschlusstraining, als sich Flügelflitzer Sidney Sam und der derzeit nur als "Joker" agierende Stürmer Srdjan Lakic in die Haare gerieten. Die Lauterer werden auch heute Abend von einer großen Kolonie eigener Anhänger unterstützt werden. Mehr als 2500 Fans werden mit ihrer Mannschaft zu den Arminen reisen. "Einfach unglaublich, das ist uns natürlich eine zusätzliche Verpflichtung, in Bielefeld einen Sieg einzufahren, um dann zu Hause alles perfekt zu machen", schwärmt Kapitän Manfred Amedick von der sprichwörtlichen Liebe der Fans zu ihrem Verein.