Benefizfußball Erst heftige Pleiten, dann doch noch Jubel

Osburg · Hallenfußballturniere zugunsten der Lebenshilfe  in Osburg: Zum Auftakt kommt der Titelverteidiger erst spät auf Touren.

 Kurz nach der Siegerehrung waren die Platzierungen schon (fast) wieder vergessen: Die große Freude übers Dabeisein dominierte unter den Handicap-Fußballern. Ganz links und ganz rechts: Michael Herrmann und Bernd Marx vom ausrichtenden Förderverein Mach mit, Fußballer helfen.

Kurz nach der Siegerehrung waren die Platzierungen schon (fast) wieder vergessen: Die große Freude übers Dabeisein dominierte unter den Handicap-Fußballern. Ganz links und ganz rechts: Michael Herrmann und Bernd Marx vom ausrichtenden Förderverein Mach mit, Fußballer helfen.

Foto: Andreas Arens

Diesmal schien alles gegen sie zu laufen: Nachdem das Team der Lebenshilfe Trier-Saarburg im vergangenen Jahr das Turnier für Menschen mit Behinderung noch hatte für sich entscheiden können, blieb den Spielern um Goalgetter Markus Bier zum Auftakt der 25. Auflage der Lebenshilfe-Turniere in der Osburger Hochwaldhalle nur der sechste und letzte Platz.

Das Training der Trier-Saarburger Mannschaft fand wegen Personalmangels in den vergangenen Monaten nur selten statt, tags zuvor hatten noch drei Spieler absagen müssen, morgens sprang ein Bus nicht an und Betreuer fielen aus ... „Es war total der Wurm drin“, wusste Teambetreuer Carsten Haas. Kein Wunder, dass seine Schützlinge zunächst kein Land sahen. Null Punkte und 0:13-Tore: So lautete die niederschmetternde Bilanz vor dem finalen Duell gegen den Schönfelderhof aus Zemmer. Dann gelang dem Lebenshilfe-Team dank zweier Treffer von Markus Bier und einem Tor von Manuel Thomas noch ein 3:1-Sieg. Der Jubel auf dem Spielfeld und unter den zahlreichen Fans auf den Rängen kannte keine Grenzen. „Der letzte Eindruck zählt: Dieses Erfolgserlebnis nehmen wir jetzt mit ins neue Jahr und hoffen, dass wir uns in den nächsten Spielen und Turnieren weiter steigern“, betonte Betreuer Haas. Sowieso wusste auch er bei allem sportlichen Ehrgeiz, wie wichtig es auch für seine Spieler war, überhaupt dabei gewesen zu sein.

Den hohen Stellenwert hob auch Armando Zarotti vom siegreichen Special-Olympics-Team aus Luxemburg hervor: „Schon ein, zwei Wochen vor dem Turnier sind meine Jungs ganz aufgeregt.“ Bei den Weltspielen in Abu Dhabi errang er mit seiner Mannschaft die Bronzemedaille, und auch sonst sei man international viel unterwegs. „Auf das Lebenshilfe-Turnier freuen wir uns immer ganz besonders“, ließ Zarotti durchblicken.

Auf Platz zwei landete die Auswahl der Bad Marienberger Arbeiterwohlfahrt, Dritter wurde mit dem FC Betzder eine weitere Mannschaft aus dem Großherzogtum. Der Schönfelderhof landete hinter dem BSV Frankenthal auf Rang fünf.

Die Partien waren zum Teil hart umkämpft, aber alles ging fair über die Bühne. Mit dem richtigen Augenmaß pfiff Hermann Wibier. Der 72-Jährige hat seine lange Laufbahn als Schiedsrichter zwar eigentlich im Juni beendet, bei besonderen Anlässen springt er aber noch mal gerne ein –  und das aus gutem Grunde: „Mein schwerbehinderter Bruder lebt in einem Heim. Menschen mit Handicap zu helfen, ist mir da besonders wichtig.“

Zur Siegerehrung waren mit Stephanie Nickels, der Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Ruwer, Michael Maxheim als einer der Vizepräsidenten des Sportbundes Rheinland, Felix Jäger (Sportkreisvorsitzender Trier-Saarburg) und dem Fußball-Kreisvorsitzenden Hans-Peter Dellwing auch zahlreiche Amtsinhaber aus Verwaltung und Sport erschienen. Gemeinsam mit Kilian Zender, dem Geschäftsführer der Trier-Saarburger Lebenshilfe, lobten sie das Engagement der vielen Helfer mit Michael Herrmann und Bernd Marx als Führungsspitze des ausrichtenden Fördervereins Mach mit, Fußballer helfen. Nicht nur das zu erwartende Spendenergebnis im (mindestens) mittleren vierstelligen Euro-Bereich, sondern auch der inklusive Gedanke an sich seien von großer Bedeutung, lautete der Tenor.

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