Erst Realschule Plus, dann Real Madrid

Treis-Karden · Fußball-Profi Nuri Sahin (22) wechselt als Meister mit Borussia Dortmund und bester Feldspieler der Bundesliga-Saison zu Real Madrid. Gestern schaute der Deutsch-Türke bei Siebtklässlern im Moselort Treis-Karden vorbei. Die Schüler hatten den Besuch bei einem Mathematik-Wettbewerb gewonnen.

 Ein Star im Klassenzimmer: Als Sieger im Wettbewerb „Mathe macht das Tor“ freute sich die 7b der Konrad-Adenauer-Schule Treis-Karden über den Besuch von Nuri Sahin (rechts). TV-Foto: Mirko Blahak

Ein Star im Klassenzimmer: Als Sieger im Wettbewerb „Mathe macht das Tor“ freute sich die 7b der Konrad-Adenauer-Schule Treis-Karden über den Besuch von Nuri Sahin (rechts). TV-Foto: Mirko Blahak

Treis-Karden. Nuri Sahin und Mathe — das hat nicht gepasst. "Ich war in der Schule nie gut in dem Fach. Ich hatte sogar Angst und stand zwischen den Noten 4 und 5." Eben weil er wegen Bruch- und Prozentrechnung Panik schob, ist der BVB-Profi Botschafter für den bundesweiten Wettbewerb "Mathe macht das Tor" geworden: "Ich will helfen, Schülern die Abneigung vor Mathematik zu nehmen."
An dem Wettbewerb haben deutschlandweit mehr als 1700 Schulkassen teilgenommen. Die 7b der Realschule Plus in Treis-Karden (Kreis Cochem-Zell) hat sich in ihrer Jahrgangsstufe den Sieg errechnet. Der Gewinn: ein Besuch des Superstars in spe, Nuri Sahin.
Im Klassenzimmer plauderte der 22-jährige Mittelfeldspieler mit den Schülern über seine Anfänge als Kicker ("Ich wusste schon als Vierjähriger, dass ich Fußball-Profi werden wollte."), sein Lieblings-Essen ("Reis mit Bohnen"), seine Zukunft bei Real Madrid ("Das ist der größte Verein der Welt. Ich hoffe auf viele Titel.") und seine Lieblings-Musik ("Rihanna, Bruno Mars, Usher... aber ich höre auch Justin Bieber.").
Sahin wuchs im südwestfälischen Meinerzhagen auf. Dort — und später noch ein Jahr in Dortmund — ging er aufs Gymnasium. Nach der elften Klasse war Schluss. "Ich hätte noch das Abitur gemacht. Aber es ging zeitlich nicht mehr", sagt Sahin. Ohnehin ist der Fußball sein Leben. Er bietet ihm auch die Chance, richtig reich zu werden — auch wenn Sahin die Frage, ob er Millionär sei, charmant umschiffte: "Über Geld redet man nicht..."
Auf dem neben der Schule liegenden Kunstrasenplatz leitete der künftige Madrilene, der 2005 jüngster Bundesliga-Debütant und -Torschütze wurde, zum Ende seines Besuchs noch eine Fußball-Einheit. Mitspielen konnte Sahin nicht, er laboriert an den Folgen eines Innenband-Teilabrisses im Knie. Gute Tipps hatte der Nationalspieler der Türkei dennoch parat. Etwa für den jungen Torwart beim klasseninternen Elfmeterschießen: "Bei den Mädels musst Du auch mal einen Ball reinlassen. Sonst kommst Du bei ihnen nicht an." bl

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