Esch/Alzette Eine Europapokal-Premiere mit Demut

Esch/Alzette · Die Fußball-WM steuert in Russland gerade ihrem Höhepunkt entgegen, da beginnt bereits der internationale Wettbewerb der neuen Saison: In dieser Woche sind hier auch die Luxemburger Vereine aus Düdelingen und von Fola Esch mit ihren deutschen Trainern Dino Toppmöller und Thomas Klasen im Einsatz.

Erst seit rund fünf Monaten ist Thomas Klasen alleinverantwortlicher Trainer bei einem Fußballclub – und schon mischt er international mit: Der frühere Offensivmann der Trierer Eintracht (zwischen 2003 und ´06 absolvierte der gebürtige Neuwieder 48 Zweit- und Regionalligaspiele für die Blau-Schwarz-Weißen) bestreitet mit seinem Luxemburger Verein CS Fola Esch in der ersten Qualifikationsrunde der Europa-League das Hinspiel gegen den kosovarischen Rekordmeister und amtierenden Vizechampion FC Pristina (Mittwoch, 18 Uhr, Stade Emile Mayrisch). „Mit einer gehörigen Portion Demut“, geht der 34-Jährige die Partie an. „Schließlich ist es nicht selbstverständlich, nach so kurzer Zeit bereits in einem europäischen Wettbewerb dabei zu sein“.

Damit es klappt mit dem Einzug in die zweite Runde, wo das Duell mit dem belgischen Topclub KRC Genk warten würde, lässt Klasen, der zu Beginn der Rückrunde die weitere Nachfolge des im September vergangenen Jahres zum 1. FC Kaiserslautern abgewanderten Jeff Strasser antrat, nichts unversucht: Um die Begegnung in der Vorqualifikation zwischen dem FC Europa und Prishtina in Gibraltar (1:1; das Retourmatch endete 0:5) zu verfolgen, war er insgesamt 28 Stunden über London und Marokko unterwegs. „Sie verfügen über zwei sehr starke Angreifer, sind physisch sehr gut drauf. Ich rechne uns eine 50:50-Chance aus“, sagt Klasen, der zumindest vorläufig nicht mehr auf den langjährigen Fola-Mittelfeldspieler Jakob Dallevedove zurückgreifen will.  Der 30-jährige Wiltinger verfügt zwar noch über einen Vertrag, soll aber aus sportlichen Gründen abgegeben werden: „Jakob hat sich immer einwandfrei verhalten, wir wollten uns aber auf seiner Position im zentralen  Mittelfeld verändern. Wir haben ihn aktuell freigestellt, damit er sich in Ruhe einen anderen Verein suchen kann.“

Bereits am Dienstag, 18 Uhr, kämpft der von Dino Toppmöller trainierte Luxemburger Meister F91 Düdelingen in der Champions-League gegen den ungarischen Titelträger Videoton  Székesfehérvár. Der spielstarke Kader wurde unter anderem mit dem früheren Erst- (Borussia Dortmund) und Zweitligaspieler (FSV Frankfurt, Energie Cottbus) Marc-André Kruska zwar weiter verstärkt, trotzdem warnt Toppmöller vor allzu hohen Erwartungshaltungen: „Videoton verfügt nochmal über ein ganz anderes Budget als wir und hat in der vergangenen Saison den französischen Ligue-1-Club Girondins Bordeaux eliminiert.“ Das erklärte Ziel des Rivenichers ist es zunächst, „ein solches Ergebnis zu erzielen, damit wir im Rückspiel noch eine Chance haben.“

Der amtierende Luxemburger Pokalsieger RFCU Luxemburg, bei dem neuerdings auch der frühere Eintracht-Trier-Regionalligaangreifer Sebastian Szimayer spielt, hat es in der Europa-League am Donnerstag mit den Rumänen von Viitorul Constanta zu tun (20 Uhr, Stade Josy Barthel). Progres Niederkorn – in der vergangenen Saison damals noch mit dem Ex-Trierer Max Watzka in der ersten Runde sensationell gegen die Glasgow Rangers weitergekommen – tritt Donnerstag, 18 Uhr, in Aserbaidschan beim FK Quäbälä an.

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