Flachländer im Vorteil

Wer in der Eifel oder im Hunsrück beheimatet ist, der wohnt in landschaftlich schönen Regionen mit sehr hoher Lebensqualität. Für einen Fußballer sind die Höhenlagen jedoch im Winter nur Last - nie Lust.

Udler. Jörg Stölben, neben Uwe Schüller einer der beiden Trainer des Rheinlandligisten SG Udler, beziffert die "ausgefallenen Trainingseinheiten mit dem Ball" seit dem Auftakt der Vorbereitung auf den Rest der Rückrunde mit "75 Prozent". Anfangs wurde bei Schneehöhen über 30 Zentimetern noch auf dem Hartplatz in Gillenfeld trainiert.

Inzwischen sind die Fußspuren nach Tauwetter und einer erneuten Frostperiode gefroren, "Fußball ist dort derzeit nicht möglich". Stölben denkt darüber nach, ähnlich wie sein Kollege Wolfgang Hoor in Morbach, "nach einer Ausweichmöglichkeit an der Mosel" zu suchen. Gespielt wurde bereits in Piesport, Stölben will jetzt mit den Verantwortlichen verhandeln, ob dort auch "wenigstens einmal in der Woche eine Übungseinheit auf einem Fußballfeld möglich ist."

Was sich derzeit bei der SG Training nennt, ist nicht fußballspezifisch. In der kleinen Halle in Gillenfeld wird einmal in der Woche Zirkeltraining absolviert. Das bringt das Team nicht nur fußballerisch nicht weiter, es lässt auch kein normales Aufbauprogramm für die ehemals Langzeitverletzten Toni Maci, Johannes Mayer, Andreas Häb und Sebastian Stolz zu. "Bei den derzeitigen Witterungsverhältnissen können wir ja nicht mal ein Lauftraining riskieren", sagt Stölben, der auf schnelles Tauwetter hofft.

Nach derzeitigem Stand sieht er seine Schützlinge bis zum Start in die Restsaison (geplant am 20. Februar) gegenüber den "Flachländern" klar benachteiligt. Das führt bei ihm auch zu grundsätzlichen Überlegungen. "Vielleicht wäre es besser, die Liga auf 16 Teams zu verkleinern, um so den Termindruck zu lindern."

Stölben hätte auch gegen "ein oder zwei Mittwochspieltage mehr im Sommer oder Frühjahr" nichts einzuwenden, "wenn man Derbys mit kurzen Anfahrtswegen ansetzt". Aber das ist Wunschdenken. Den Eifelern und ihren "Leidensgenossen von der anderen Moselseite" bleibt nichts anderes übrig, als sich mit den Gegebenheiten abzufinden und aus den begrenzten Möglichkeiten das Beste zu machen. "Wir tun, was wir können", sagt Stölben, "aber eine optimale Vorbereitung sieht anders aus."

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