Salmrohrer Überraschung in Engers Lars Schäfers psychologischer Kniff

Engers · Fußball-Oberliga: Salmrohrer Überraschung in Engers – Der Trainer nimmt Druck von seinem Team.

 FSV Salmrohr

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Foto: Andreas Arens

Nach dem 1:0-Coup beim FV Engers 07, der als Aufsteiger bis dato eine so starke Runde in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar absolviert hat, wäre es ein Leichtes für Philipp Basquit gewesen, mal ordentlich auf die Pauke zu hauen. Der 27-jährige Schlussmann rettete am Freitagabend mehrere Male glänzend. Seine größte Tat vollbrachte er in der 81. Minute, als er nach einem raffiniert getretenen Freistoß von Kristijan Grzobic gerade noch rechtzeitig die Hand ausstrecken und den Ball reaktionsstark abwehren konnte. „Ich versuche grundsätzlich, immer irgendwie noch dranzukommen. Hier hat es gerade noch geklappt“, sagte Basquit mit einem Grinsen, aber doch sehr bescheiden.

Wie so oft im bisherigen Saisonverlauf wurde es gegen Ende noch mal richtig eng für den FSV. Im Gegensatz zu zahlreichen  anderen Partien, in denen man kurz vor dem Abpfiff noch entscheidende Gegentreffer fing (wie etwa das 1:2 in Jägersburg, das 1:1 in Mechtersheim oder das 2:3 gegen Wiesbach) brachte der FSV aber diesmal den für ihn positiven Spielstand über die Zeit – dank eines sehr starken Basquit, mit Glück, aber auch jeder Menge Kampfgeist.

„Die erste Halbzeit hat mir gut gefallen. Da haben meine Jungs mutig gespielt, waren präsent – wenn auch oft die letzte Konsequenz im Angriff fehlte“, sagte Lars Schäfer in seiner Analyse. „Nach der Pause“, wusste der Salmrohrer  Coach aber auch, „konnten wir nicht mehr so für Entlastung sorgen und haben uns zu weit hinten reindrängen lassen“.

Mal wieder war Jakub Jarecki erfolgreich, baute seine Dominanz in der FSV-internen Torjägerliste mit jetzt acht Treffern noch einmal aus. Kurz vor dem Seitenwechsel vollendete er nach präziser Ecke von Niklas Lames aus acht Metern (41.).

Der Angreifer, dessen Abgang zum Jahreswechsel eigentlich schon festgestanden hatte, will es zumindest bis zum Sommer noch mal in Salmrohr richtig wissen: „Wir haben in der Wintervorbereitung hart gearbeitet. Solch ein Drecksspiel hier zu gewinnen will schon was heißen. Das gibt uns viel Kraft und Mut für die kommenden Wochen.“ Hart­umkämpft war das Flutlichtspiel am Engerser Wasserturm, oft ging es hektisch zu. Viel Leidenschaft ging auch von der Salmrohrer Bank aus, wo Trainer Schäfer auch von Assistent Michael Lofy und Torwarttrainer Karl-Heinz Kieren – aufgrund der Personalengpässe auf dieser Position zudem Ersatzkeeper – unterstützt wurde.

Eine klare Punktevorgabe hat Schäfer derweil für die nächste Begegnung am Samstag, ab 15.30 Uhr, im Salmtalstadion gegen den Mitabstiegskonkurrenten SV Morlautern keine. Mit einem kleinen psychologischen Kniff nimmt er so auch Druck von seinen Schützlingen: „Ich schaue nicht primär auf das Ergebnis. Wichtig ist mir vor allem, dass die Jungs nach dem Spiel mit dem Gefühl in die Kabine kommen, sich alles abverlangt zu haben.“ So ganz nebenbei, merkt der FSV-Trainer an, „werden wir in solchen Fällen dann meist ein sehr, sehr gutes Ergebnis erzielen“.

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