Fußball: Ein Holländer im Hochwald
Hermeskeil · Kaum sind die Olympischen Spiele von London mit ihrer sportlichen Vielfalt beendet, richtet sich der Fokus wieder auf die Sportart Nummer eins. Die Fußballsaison beginnt an diesem Wochenende zur Freude zahlreicher Fans auch in den Kreisligen wieder. Für den Sportverein aus Hermeskeil geht es mit einem neuen Trainer in die B-Liga-Spielzeit.
Hermeskeil. Die letzten Vorbereitungen sind abgeschlossen. Spieler, Trainer und sportliches Umfeld sind heiß auf den Saisonauftakt, dem erstmals die erste Runde im Kreispokal vorangestellt wurde.
Gleich zu Beginn hatte es der Hermeskeiler Sportverein in ihrem neuen Waldstadion mit einem dicken Brocken zu tun. Zu Gast war mit dem TuS Schillingen der letztjährige Dritte der Kreisliga A. "Für uns ein ernstzunehmender Gegner und zugleich eine ideale Möglichkeit der Standortbestimmung vor den offiziellen Punktespielen", macht Marco Holländer vor Spielbeginn seinen Standpunkt deutlich. Der 44-Jährige aus Rinzenberg trainiert seit dieser Spielzeit den B-Ligisten Hermeskeiler SV. "Mit ihm haben wir einen guten Fang gemacht. Man merkt, dass die Chemie innerhalb der Truppe stimmt", freut sich Carlo Anell über die Verpflichtung des neuen Trainers.
Samstag gegen Züsch
Die Freude war auch nach dem Sieg im Pokalspiel riesig. Mit 2:1 kickte der HSV den A-Ligisten aus dem Rennen und freut sich bereits auf den nächsten Pokalgegner SG Zemmer. "Nach eher durchwachsenen Testspielen in der Vorbereitung hat die Mannschaft am letzten Sonntag Moral gezeigt und klar bewiesen, dass nach oben noch Luft ist", zollt Holländer seinen Jungs ein großes Kompliment. "Nun gilt es diesen Einsatz auch in den Punktspielen an den Tag zu legen." Im Nachbarschaftsduell trifft der Hermeskeiler SV am kommenden Samstag um 18 Uhr auf der Züscher Sportanlage auf den FC Züsch-Neuhütten-Damflos.
Marco Holländer ist zuversichtlich, auch im ersten Punktspiel einen Erfolg zu verbuchen. Acht Wochen hat er die Spieler auf die neue Saison vorbereitet und dabei ist es ihm gelungen, sich ein umfangreiches Bild von seiner Mannschaft zu machen. Optimistisch stimmt ihn zudem, dass im Schnitt immer circa 20 willige Spieler im Training waren. Als vorteilhaft für Mannschaft und Verein bezeichnet der zweifache Familienvater auch die Zusammenarbeit mit seinem Trainerkollegen Michael Weirich. "Mit ihm habe ich einen sehr zuverlässigen und engagierten Mann an meiner Seite, der ähnlich tickt wie ich."
Schon vier Verletzte
Als Manko sieht der Inhaber der DFB-B-Lizenz, dass er innerhalb der ersten fünf Wochen bereits vier Verletzte registrieren musste mit teilweise längeren Ausfallzeiten. Dies sei im relativ kleinen Kader nicht so leicht zu kompensieren.
Seine Laufbahn begann in der D-Jugend beim FC Brücken und führte ihn in der Folge über Aktivenjahre im FC Brücken, der SGH Rinzenberg, dem TuS Kirchweiler unter Trainer Lothar Emmerich und dem SV Gimbweiler zum VFR Otzenhausen. Von 1998 bis 2011 trainierte er als Spielertrainer und Trainer einige Vereine im Südwesten und im Saarland, bevor er nach einem Jahr schöpferischer Pause nun erstmals in den Fußballverband Rheinland wechselte. Dreimal ist der Mitarbeiter der Edelsteinklinik Bruchweiler, wo er als Sportlehrer in der Kinder- und Jugendrehabilitation tätig ist, in dieser Zeit aufgestiegen.
Dank ständiger Fortbildungen ist der begeisterte Motorrad- und Mountainbikefahrer in der Trainingsmethodik stets auf der Höhe der Zeit. Spätestens in zwei Jahren will Holländer im Besitz der DFB-A-Lizenz sein. Sport wird auch innerhalb der Familie großgeschrieben. Während seine Frau Tine sich auf längeren Laufdistanzen bis hin zum Marathon wohlfühlt, spielt Tochter Josephine (17) seit ihrem sechsten Lebensjahr Fußball und kickt derzeit in der Bezirksliga. Junior Tim (12) ist seit sieben Jahren mit dem runden Leder vertraut und spielt aktuell beim SC Birkenfeld in der C-Jugend-Bezirksliga. eb
