Fußball-Oberliga: Mehrings Trainer nimmt freiwillig seinen Hut

Mehring · Michael Schmitt, der den SV Mehring in die Oberliga geführt hatte, ist nicht mehr länger für die sportlichen Geschicke verantwortlich. Sein Nachfolger ist Robert Jung.

 Trainer Michael Schmitt (Zweiter von rechts) beim Auftakttraining des SV Mehring. TV-Foto: Sebastian Schwarz

Trainer Michael Schmitt (Zweiter von rechts) beim Auftakttraining des SV Mehring. TV-Foto: Sebastian Schwarz

Kein böses Wort kommt über die Lippen der Befragten aller Fraktionen, wenn es um die Neuregelung der sportlichen Verantwortlichkeit beim SV Mehring geht. Wer von einem der Beteiligten also schmutzige Details erwartet, ist schief gewickelt. Michael Schmitt, der im Winter als Feuerwehrmann zu den Moselanern geholt wurde und noch den Aufstieg realisiert hatte, an den selbst Daueroptimisten schon nicht mehr geglaubt hatten, wollte das Amt nicht einfach nicht länger bekleiden.

"Die berufliche Belastung und Verantwortung haben bei mir in der Zwischenzeit immer mehr zugenommen", sagt der 38-jährige zweifache Familienvater. "Deshalb habe ich mehrfach darum gebeten, mir einen Co-Trainer an die Seite zu stellen, der mich im Training und im Spiel wirkungsvoll unterstützen kann. Als das nicht umsetzbar wurde, habe ich um Auflösung meines Vertrages gebeten."

Der zweite Vorsitzende Herbert Scholtes gibt zu: "Sein Ansinnen war legitim. Dass wir das nicht auf die Reihe bekommen haben, geht klar auf unsere Kappe. Wir werden Michael keine Vorwürfe machen. An seiner Arbeit gibt es nichts auszusetzen, und wir trennen uns auch nicht, weil wir mit der sportlichen Bilanz nicht zufrieden sind." Für Scholtes war es einfach so, dass Schmitt "verständlicherweise an der Grenze der Belastbarkeit angelangt war. Ich kann ihm nur Respekt zollen, dass er den Schritt vollzogen hat."

Unter Schmitts Nachfolger Robert Jung wird ein anderer Wind in Mehring wehen, darauf werden sich alle im Verein, das kickende Personal, aber auch die Verantwortlichen, einrichten können. Mit 67 Jahren und fast 40 Jahren Berufserfahrung als Trainer ist der Pirmasenser, der bis zum Ende der vergangenen Saison beim jetzigen Ligakonkurrenten FSV Salmrohr tätig war, der Guru unter den südwestdeutschen Fußball-Lehrern. Und einer von altem Schrot und Korn.

Das wurde den Moselanern schon gleich bei den Verhandlungen über sein Engagement deutlich, als er seinen Wunschspieler Erwin Bradasch durchsetzte. "Ohne ihn wäre ich nicht gekommen", sagt Jung, der taktisch ganz anders agieren wird, als Schmitt es getan hat. "Die Abwehr muss sicher stehen, und dann ist schnelles Umschalten die Grundvoraussetzung dafür, erfolgreich zu spielen."

Mit dem 31-jährigen Ex-Trierer Bradasch hat Jung den Spieler, der das Spiel lesen und bei Bedarf schnell oder langsam machen kann. Zudem ist Bradasch sofort spielberechtigt, da er zuletzt vereinslos war. Auf den bestehenden Kader kommt viel Arbeit zu, auf Jung auch. Auch er hat keinen Co-Trainer, wird aber Bradasch, Sebastian Ting und noch den einen oder anderen in die tägliche Arbeit auf dem Platz einbinden. Der Vertrag ist zunächst bis zum 30. Juni 2013 datiert.

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