(wir) Damit aber nicht genug. In der 66. Minute war für Michael Löber Schluss - Verdacht auf Muskelfaserriss. Acht Minuten später der nächste Nackenschlag für die Gäste. Der luxemburgische Nationalspieler Pit Hess trat bei einem Abwehrversuch in den Boden, traf dann auch noch unglücklich seinen Gegenspieler und musste mit Rot und dem Verdacht auf Kreuzbandriss vom Feld. Mit viel Selbstbewusstsein war das zweibeste Rückrundenteam an die Wied gereist, kehrte aber ohne Punkte zurück.

"Wir haben nicht mit der Konsequenz und der Sicherheit gespielt, die uns zuletzt so ausgezeichnet hat", urteilte Thieltges, der erneut die Trainerbank mit dem Platz zwischen den Pfosten getauscht hatte. Das Coaching hatte sein gleichberechtigter Kollege Bernhard Weis übernommen. Die Partie hätte wahrscheinlich einen anderen Verlauf genommen, hätte Erwin Bradasch mit einem fulminanten Freistoß nach 25 Minuten nicht das Aluminium, sondern ins Netz getroffen. An diesem Tag schien sich alles gegen Trier verschworen zu haben.

Denn just als Michael Löber wegen seiner Verletzung behandelt wurde und nur neun Feldspieler im Einsatz waren, nutzte Thomas Kahler die Unordnung in der Gästeabwehr zum Führungstreffer. Nach einer Ecke traf er per Kopf. Kurze Zeit später war die Trierer Welt für Minuten wieder in Ordnung, als Bradasch den nach Foul an Jan Brandscheid verhängten Strafstoß zum Ausgleich verwandelte. Nur fünf Minuten später war nach der Aktion von Pit Hess der alte Zustand wieder hergestellt. "Er hat mich ausgeguckt und dann verladen", bekannte Thieltges nach dem von Kahler verwandelten Elfmeter. In der Schlussphase versuchten die Eintracht-Youngster nochmals, die Partie zu drehen, aber im Gegensatz zu vielen Spielen in den Wochen zuvor fehlte auch die letzte Durchschlagskraft. Aber das Bemühen um den Ausgleich schaffte Räume für die Wiedtaler, die nach einer Ecke zum alles entscheidenden dritten Treffer kamen.

Die Hereingabe flog erneut an den langen Pfosten zu Kahler, der passte zurück in die Mitte, wo Dominick Müller in Ruhe Maß nehmen und das Leder in die Maschen setzen konnte. "Schade", sagte Thieltges, "wir haben eine Gelegenheit liegen gelassen, uns weiter von unten abzusetzen.

Jetzt gilt unsere volle Konzentration den kommenden Aufgaben, in denen wir das Versäumte in einigen Spielen gegen direkte Konkurrenten nachholen können. Ich hoffe nur, dass die Verletzung von Hess nicht so schlimm ist. Er ist ein Spieler, den wir nicht adäquat ersetzen können."

Statistik

SV Eintracht Trier 05 II: Thieltges - Löber (67. Orth), Dingels, Kühne, Eifel (70. Brandscheid (80. Heck) - Hess, Bradasch, Ting (75. X. Alsina-Fonts) Petersch - Eckstein, Bidon

Tore: 1:0, (65.) Kahler, 1:1 (69.) Bradasch (Foulelfmeter), 2:1 (74.) Kahler (Foulelfmeter), 3:1 (80.) D. Müller

Besonderes Vorkommnis: Rote Karte (74.) für Hess

Schiedsrichter: Gasteier (Weisel) - Zuschauer: 126