Fußball-Rheinlandliga: Die Brechstange half nicht mehr

Strohn · Mehr als eine Stunde lang hatte der FSV Salmrohr das Geschehen im Derby bei der SG Udler fest im Griff. Als die Hausherren dann „Alles oder Nichts“ spielten, kamen die Gäste nach einem 3:0-Vorsprung sogar noch ins Schwimmen. Dennoch bezeichneten beide Seiten den 3:2 (2:0)-Erfolg der Gäste als verdient.

 Christian Adams. TV-Foto: Archiv/Willy Speicher

Christian Adams. TV-Foto: Archiv/Willy Speicher

(wir) Es goss in Strömen in der Vulkaneifel und passend zum Wetter wurden die Hausherren in der ersten Hälfte auch richtig nass gemacht. „Wir wollten ganz anders spielen“, sagte SG-Coach Uwe Schüller nach dem Spiel, „aber wir haben die vorgegebene Taktik einfach nicht umgesetzt. Am Ende ging es nur mit der Brechstange.“

Der FSV dominierte die Partie und musste nur auf die Abwehrfehler der Eifeler warten, die auch prompt kamen und die sie eiskalt nutzten. Dem 0:1 ging eine Flanke von Tim Köhler voraus, Dibran Thaqi lief quer zur 16er-Linie, zog dann ab, Andreas Sicken reagierte noch glänzend aber Christian Adams staubte ab. Das 0:2 entstand nach einem Gewühl 16 m vor dem Tor – Udler bekam den Ball nicht weg, Adams knallte das Leder aus 18 m in die Maschen.

Nach dem Wechsel ging es zunächst so weiter. Bis auf eine Flanke von Sebastian Hilgers, die Markus Bauer knapp verpasste. Dann der Blackout von Christian Heintz, der Timo Toppmöller von den Beinen holte. Dibran Thaqi verwandelte den Strafstoß sicher. Die Partie schien entschieden, sie war es aber nicht. „Unser Problem war, dass wir keinen Abwehrspieler mehr zum Einwechseln hatten“, nannte Salmrohrs Coach Robert Jung als Grund dafür, weshalb seine Abwehr von da an Schwimmübungen machte. Udler warf alles nach vorn. Bei zwei Eckbällen – für Schlussmann Karl-Heinz Kieren nach Jungs Aussage bei dem diffusen Licht nur schwer zu sehen, half Matthias Fischer, der jeweils auf der Linie rettete.

Eine Viertelstunde vor Schluss zappelte das Leder jedoch im Netz, Tim Ludwig nutzte eine zu kurze Abwehr der Gäste zum Anschlusstreffer. Drei Minuten vor Schluss hämmerte der starke Markus Bauer einen Freistoß aus über 30 m in die Maschen. Mit einer Portion Glück brachte Salmrohr den Sieg in einer immer hektischer werdenden Schlussphase über die Zeit. Glück hatte Dibran Thaqi, der schon den gelben Karton nach einem Foulspiel gesehen hatte und dann in der 78. Minute ein absichtliches Handspiel beging, das ungeahndet blieb.

SG Udler – FSV Salmrohr 2:3 (0:2)
SG Udler: Sicken – Gräfen, Osiewacz, C. Heintz (80. von Graevnitz), Klas – S. Hilgers (70. Ludwig), Blank, Trumm, M. Schäfer, M. Bauer – Borsch (90. v. Graevnitz)
FSV Salmrohr: Kieren – Hohns, Hesslein, Meschak, Fischer –Hajdari, Toppmöller (71. Mayer-Nosbüsch), C. Adams, Adrian – Köhler (87. Baier), Thaqi
Tore: 0:1, 0:2 (17./34.), C. Adams, 0:3 (65.) Thaqi (Foulelfmeter), 1:3 (75.) Ludwig, 2:3 (86.) Bauer
Schiedsrichter: Beck (Palzem)
Zuschauer: 200

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort