Fußball

Zum TV-Bericht über den möglichen Wechsel des Fußballstars Manuel Neuer vom FC Schalke 04 nach Bayern München vom 21. April:

Meinung

Unbarmherzige Menschenhändler
Ein Mensch und Spitzensportler namens Manuel Neuer, ein guter Torwart, der allem Anschein nach noch mit Herzblut für seinen Verein aus Gelsenkirchen, Schalke 04, gespielt hat, der für ihn Arbeitgeber und Vereinsheimat war, so einer geht nicht aus Eigeninitiative, sondern wird anscheinend von Vereinsoberen verhökert. Mit ihm wurde gehandelt, er wurde verkauft, er biederte sich an wie eine Ware. Der Fußballstar wurde bei diesem Deal zum Objekt unbarmherziger Menschenhändler. Hier wurde nicht nur Fußballgeschichte, sondern auch ein Drama namens Profi-Fußball und Menschenhandel geschrieben. Lange Zeit waren es die Radsportler, die wegen ihrer Dopingaffären in die Schlagzeilen kamen. Dann kamen einige Schiedsrichter in die Schlagzeilen wegen Wettbetrugs und jetzt das: Vor den Augen der Fans wurde ein Torwart mit Geldsummen verschoben, wie früher auf einem Verschiebebahnhof in Amerika, beim Sklavenhandel. Auch wenn der gesamte Spielerwechsel vertraglich und rechtlich wasserdicht sein wird, die menschliche, moralische Seite wird letztlich nur als Nebensache eingeblendet, als Anspielung auf Tränen bei einem Pressetermin. Die Moral bleibt so lange auf der Strecke, bis die Fans nicht mehr bereit sind, jeden Eintrittspreis zu zahlen. Deals wie im Fall Neuer mit hohen Ablösesummen werden den Profifußball nicht gerade menschlicher und volksnäher machen. Ullrich Papschik, Bitburg

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