Ganze Kerle sind gefragt

Ob es in der Fußball-Rheinlandliga schon einmal ein solches Szenario gab, wissen nur Sporthistoriker. Fest steht, dass vor dem letzten Spieltag der Meister und ein Absteiger gefunden sind, zwei weitere Vereine aber noch gesucht werden, die den Gang in die Bezirksliga antreten müssen.

Trier. (wir) Unter dem Abstiegskandidaten sind auch zwei Vertreter, die, falls der Klassenerhalt nicht gelingt, in die Westliga eingeordnet würden. Weshalb auch dort, selbst eine Woche nach Saisonende noch gezittert wird. Der Abstiegsgipfel findet in Dörbach statt, wo die Salmtaler (38 Punkte) auf die noch etwas schlechter dastehende SG Langenhahn (37 Punkte) treffen. Ausgerechnet vor dieser alles entscheidenden Partie (siehe Abstieg extra) sind Trainer Harry Koch die Torhüter ausgegangen. Jürgen Becker (Muskelfaserriss) und Andreas Adriani (Augenverletzung) werden wohl nicht spielen können. Schlussmann Nummer 3, Lukas Degen, ist seit der Reaktivierung Beckers im Schmollwinkel. Außerdem ist die gesamte Abwehr durcheinander, weil auch Stefan Groß fehlt und Sven Castello und Christoph Thies fraglich sind. "Wer ,Aua' hat, muss draußen bleiben, wer nicht, der spielt", sagt Koch mit einem guten Schuss Sarkasmus. Wenigstens der Humor ist Koch noch geblieben. "Vielleicht stellen wir meinen Assistenten Michael Schmitt ins Tor, der kann die Bälle ja rausköpfen." Schmitt, der 1,98 Meter misst, und daher auch "der Lange" genannt wird: "Wenn es sein muss, werde ich auch das noch tun." Während Dörbach sein Schicksal noch selbst in der Hand hat, dafür aber auf einen Gegner trifft, für den es auch noch um alles geht, empfängt die SG Strohn den Eifelrivalen SG Kyllburg/Badem/Gindorf, der gesichert ist. Die Gäste müssen also nicht mehr alles geben, obwohl Trainer Richard Schneider gerne noch auf den siebten Platz will. Der Nachteil für Strohn: Selbst bei einem Sieg droht der Abstieg, wenn die restlichen Ergebnisse nicht passen. "Wir schauen nur auf uns. Auf alles andere haben wir ohnehin keinen Einfluss", sagt der Strohner Trainer Jörg Stölben, der die Bedeutung der Partie sehr hoch hängt: "Für uns ist das so wichtig wie das Champions-League-Finale." Und verspricht: "Wir werden auf jeden Fall mehr Gegenwehr leisten als Manchester United." Auch Stölben fehlen mit Torhüter Fabian Lehnen, Bastian Herdzina, Antonio Maci und Benedikt Blank wichtige Spieler. In allen anderen Partien geht es nur noch ums Prestige. Die höchste Bedeutung kommt den Duellen Mehring- Salmrohr und Neitersen-Morbach zu, weil es für die Gäste noch um die Vize-Meisterschaft geht.

Der Abstieg

Die Abstiegsformel am letzten Spieltag der Rheinlandliga lautet: "Aus Vier mach Zwei": Von vier gefährdeten Vereinen werden zwei die als Absteiger feststehende SG Mündersbach in die Bezirksliga begleiten. Der TV zeigt die Planspiele aus Sicht der heimischen Vereine: Der SV Dörbach - ist gerettet, wenn er sein Heimspiel gegen die SG Langenhahn gewinnt - ist gerettet, wenn er Remis spielt und Strohn nicht mehr als ein Remis erreicht - muss bei einer Niederlage absteigen - muss ein Entscheidungsspiel gegen Oberwinter austragen, wenn Oberwinter verliert, Dörbach selbst Remis spielt und Strohn gewinnt, und in ein Entscheidungsspiel gegen Strohn, wenn die Eifeler Remis spielen und es eine Niederlage gegen Langenhahn setzt Die SG Strohn - ist gerettet, wenn sie ihr Spiel gegen die SG Kyllburg/Badem/Gindorf gewinnt und Dörbach gegen Langenhahn Remis spielt - ist gerettet, wenn sie ihr Spiel gewinnt, es im Spiel Dörbach gegen Langenhahn einen Sieger gibt und Oberwinter gleichzeitig gegen Lahnstein verliert - steigt ab, wenn sie verliert - muss in ein Entscheidungsspiel gegen Dörbach, wenn sie selbst gegen Kyllburg Remis spielt und Dörbach gegen Langenhahn verliert (wir)

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