Geichlingen stellt schon den Sekt kalt

Für die Fußballer der SG Geichlingen läuft es in der Eifel-Kreisliga B II beinahe wie am Schnürchen. Schon um fünf Punkte ist die Mannschaft von Trainer Norbert Moor ihren beiden Verfolgern Stahl und Fließem davongeeilt. Ist der Tabellenführer noch aufzuhalten?

 Die größte Enttäuschung in der laufenden Saison: Vize-Meister SV Speicher (blaue Trikots) steht nach nur zwei Siegen aus 17 Spielen auf einem Abstiegsplatz. Magere 18 Treffer sind den Speicherern bislang gelungen. TV-Foto: Archiv/Sven Eisenkrämer

Die größte Enttäuschung in der laufenden Saison: Vize-Meister SV Speicher (blaue Trikots) steht nach nur zwei Siegen aus 17 Spielen auf einem Abstiegsplatz. Magere 18 Treffer sind den Speicherern bislang gelungen. TV-Foto: Archiv/Sven Eisenkrämer

SG Geichlingen

Dieses Team regiert die Liga eindrucksvoll: 15 ihrer 17 Spiele haben die Geichlinger gewonnen, lediglich eine Niederlage musste hingenommen werden. Dabei traf die Mannschaft satte 67-mal das gegenerische Tor, gleichzeitig verfügt die Elf über den zweitbesten Abwehrverbund der Liga. Mit Toptorjäger Markus Kolf (siehe Artikel unten) besitzt die Moor-Truppe außerdem einen Ausnahmespieler. Ihr bislang wichtigstes Spiel bestritt die Mannschaft am Nikolaustag des vergangenen Jahres: Durch das 3:1 gegen den direkten Verfolger Fließem eilte die Mannschaft an der Tabellenspitze um fünf Punkte davon. Die Integration der Spieler aus Nusbaum gelang nahtlos - Marco Hermes (neun Treffer) präsentiert sich als kongenialer Sturmpartner Kolfs.

SC Stahl

Die Bitburger Vorstädter spielen als Aufsteiger eine atemberaubende Serie, gelten als die Draufgänger in Sachen Torhunger. Mit 61 Treffern stellen sie den zweitbesten Angriff aller 14 Teams. Kaum einer rechnete mit einem derartigen Durchmarsch der Stahler, die über einige herausragende Einzelspieler verfügen, im Abwehrbereich aber noch stabiler werden müssen, wollen sie noch einmal an die Aufstiegstür klopfen. Rüdiger Otte verrichtet beharrliche und konsequente Arbeit als Trainer. Andre Gregorev, Stevo Stanford, Eugen Hartwick, Djeladin Duda und Maid Fetai heißen die torgefährlichsten Spieler der Mannschaft. Die beiden einzigen Niederlagen des Teams resultieren aus den Spielen gegen Konkurrent Geichlingen.

SG Fließem

In der Vorrunde noch gelang Fließem ein beeindruckender "Dreier" gegen Ligaprimus Geichlingen, doch das 1:3 im Rückspiel kurz vor der Winterpause ließ die Hoffnung auf den Titel gewaltig schrumpfen. Fünf Punkte Rückstand sind eine Menge Holz. Die Mannschaft ist zwar spielerisch in der Oberklasse der Liga anzusiedeln, besitzt außerdem eine ausgesprochen sattelfeste Abwehr (nur 15 Gegentore sind Ligabestwert), leistet sich aber im Offensivbereich einige Defizite gegenüber Geichlingen und Stahl. Die Verpflichtungen von Dantata und Grün sind indes als gelungen zu bewerten. Damit der Angriff auf den Spitzenplatz gelingt, darf sich die Mannschaft jetzt keine Aussetzer mehr erlauben.

FC Bitburg II

Mit schon fünf Niederlagen liegt die Bezirksliga-Reserve des FC Bitburg in der Tabelle derzeit jenseits von Gut und Böse. Mit dem Titelkampf hat die Elf nichts mehr zu tun. Doch Trainer Arno Kömen geht es vor allem darum, seine jungen Talente weiter zu fördern und für überkreisliche Einsätze fit zu machen. Platz vier bis sechs ist am Ende der Saison realistisch. Überragende Spieler sind Mauro Ribeiro und der junge Benny Domas - sie vereinen fast die Hälfte aller FC-Treffer auf sich. Sieben Spieler der Mannschaft durften sich bereits über Einsätze in der Bezirksliga freuen.

SG Lasel

Die Zielstellung oben mitzuspielen ist nach der SG-Erweiterung mit Burbach und Schönecken nicht ganz erreicht worden. Zwar ist Platz fünf nicht unerfreulich, die Erwartungshaltung allerdings war höher. Die Mannen von Trainer Richard Thelen haben bei einem Sieg im Nachholspiel gegen Karlshausen die Chance, an Bitburg vorbeizuziehen. Die Neuzugänge Patrick Reicherts und Thomas Klein haben sich mit insgesamt 13 Treffern hervorragend integriert. Derzeit bester Torjäger ist Andreas Becker- Marxen mit sieben Treffern.

SG Messerich

Die Messericher sind schwer in die Saison gekommen, haben erst gegen Ende der Hinrunde ihr wahres Leistungsvermögen gezeigt. Trainerneuzugang Olli Grund macht gute Arbeit, doch Licht und Schatten wechseln noch zu oft. Platz vier bis sieben ist realistisch. Der seit sieben Spieltagen gesicherte sechste Platz ist bei weiterer Steigerung ausbaufähig. Drei Heimniederlagen sind wohl zu viel. Prognose: Für den Angriff auf die Top- Teams fehlt noch einiges, doch Platz fünf ist drin.

SG Ernzen

Ernzen hat sich vom Abstiegskandidaten zum guten Mittelfeldteam gemausert. Die SG besitzt mit Manuel Padilla (15 Tore) und Dirk Scholer (8) zwei ausgezeichnete Stürmer, die regelmäßig treffen. Die Defensivarbeit (mit 42 Gegentoren die viertschlechteste Hintermannschaft) ist allerdings dringend zu verbessern. Ernzen ist seit dem zehnten Spieltag im Aufwind. Wenn die Diederich-Truppe ihre permanente Auswärtsschwäche (nur ein einziger Sieg bei sieben Pleiten) ablegt, sollte Platz sieben am Ende der Saison möglich sein.

SV Bollendorf

Liga-Neuling Bollendorf zeigt sich mit Rang acht in der Tabelle zufrieden. Die Truppe von Trainer Norbert Röthig präsentierte phasenweise erfrischenden Offensivfußball, muss sich allerdings im Defensivbereich Reserven eingestehen. Der durchaus treffsichere Neuzugang Patrick Graf (kam aus Nusbaum) liegt mit acht Einschüssen ordentlich im Soll. Erfreulich: Bollendorf war bislang zu keiner Zeit in Abstiegsnöten - Respekt für den Aufsteiger!

SG DIST

Das Team hatte im Sommer einen großen personellen Aderlass zu verzeichnen und geriet unter anderem dadurch letztlich in den Abstiegskampf. Doch inzwischen hat sich die Situation einigermaßen stabilisiert. Mit dem sportlichen Überlebenskampf wird die Elf in dieser Spielzeit wohl nichts mehr am Hut haben. Dennoch: So einiges ist noch zu verbssern in der Mannschaft, insbesondere die Abwehrarbeit (51 Gegentreffer) ist stark ausbaufähig!

SG Mettendorf

Mettendorf hat ein Heimproblem: Der Tabellenzehnte holte mehr Punkte auf fremden Plätzen (acht) als vor eigenem Publikum (sieben). Diese "Unwucht" gilt es in der Frühjahrsrunde auszumerzen - sonst wird es für die Mannschaft im Tabellenkeller noch einmal eng. Mettendorf befand sich bis zum neunten Spieltag im Souterrain der Liga, legte allerdings zum Schluss eine kleine Serie mit sechs Spielen ohne Niederlage hin. Cheftrainer Gernot Gierenz dürfte in diesen Wochen besonders das Toreschießen üben lassen - denn bislang erzielte seine Elf nur 18 Treffer.

SG Koosbüsch

Für die SG Koosbüsch besteht derzeit akute Abstiegsgefahr! Schon seit August taumelt die Mannschaft in der unteren Tabellenhälfte der Kreisliga B II, Platz sieben am dritten Spieltag war das Höchste der Gefühle. Derzeit nur vier Punkte Vorsprung auf den letzten Tabellenplatz sind kaum komfortabel. Trainer Werner Kolf sollte die kämpferische Komponente aus der Mannschaft herauskitzeln und besonders die Risikobereitschaft auf Reisen fördern (bislang nur ein Auswärtssieg). Der Ligaverbleib bleibt bis zum Schluss das primäre Ziel.

FC Karlshausen

Seit Mitte Oktober geht es für den FC Karlshausen stetig bergab. Dabei kann der kleine FCK eigentlich mehr - er zeigt es bloß auf dem Platz zu selten. Ergebnis nach 17 Spieltagen: nur elf Zähler, Platz zwölf und Abstiegsgefahr! Um den Super-Gau zu vermeiden, müssen die Karlshausener insbesondere ihre Heimspiele erfolgreicher gestalten. Denn nur ein Heimsieg ist Beweis für das angeschlagene Nervenkostüm und fehlendes Selbstbewusstsein.

SV Speicher

Der SV Speicher - das Sorgenkind der Liga! Was ist nur mit dem Vorjahreszweiten los? Die Speicherer sind ob ihrer Angriffsschwäche verunsichert. 18 Treffer bedeuten lediglich neun Punkte - zu wenig, um am Ende in der Liga zu überleben. Trainer Christian Schenk wird an die Moral appellieren, denn in der Mannschaft steckt weit mehr Potenzial. Doch nicht nur im Angriff gibt es Probleme, Verbesserungen sind auch in der Defensivarbeit nötig.

SG Daleiden II

Nach seinem schlechten Saisonstart hatte sich das Team eigentlich ans rettende Ufer gespielt (Platz sieben am fünften Spieltag), doch bald darauf legte die Elf eine große Negativserie hin, die wieder zum Absturz führte. Daleiden stellt den schwächsten Sturm der Liga (nur 14 Tore) und verfügt über eine Personaldecke, die ganz und gar nicht üppig erscheint. Es dürfte überaus schwer werden, die "rote Laterne" noch einmal abzugeben.

Lutz Schinköth

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort