Getrübte Freude trotz Geldregens

Dort, wo Bayern München spielt, will der 1. FC Kaiserslautern wieder hin - in die erste Fußball-Bundesliga. Im Testspiel gegen den Rekordmeister hielten die Pfälzer beim 0:2 phasenweise gut mit. Trotz eines warmen Geldregens ist die Freude beim FCK getrübt: Torjäger Erik Jendrisek fällt zum Rückrundenstart aus.

Kaiserslautern. Den "Segen" des FC Bayern München hätte der Zweitligist schon mal: Sowohl Manager Uli Hoeneß als auch Trainer Jürgen Klinsmann wünschen dem 1. FC Kaiserslautern eine rasche Rückkehr ins Fußball-Oberhaus. "Wir sind ja extra hierher gefahren, um dem Club zu helfen. Der Verein hat Tradition. Ich hoffe, er ist bald wieder in der ersten Liga", sagte Hoeneß. Das live von Eurosport übertragene Testspiel zwischen den Pfälzern und dem Rekordmeister vor 42 604 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion bescherte dem finanziell klammen FCK geschätzt 500 000 Euro — weil die Münchner die Einnahmen der Partie zu einem guten Teil den "Roten Teufeln" überließen.

Nach einem aus Sicht des Vereins gut verlaufenen Trainingslager auf Zypern zeigten die erstaunlich offensiv beginnenden Lauterer in den entscheidenden Phasen zu viel Respekt vor dem Bundesliga-Tabellenführer - zum Leidwesen von FCK-Trainer Milan Sasic: "Das darf man sich auch in einem Vorbereitungsspiel nicht erlauben. Dennoch war es ein guter Test für uns, obwohl uns nach den harten Tagen auf Zypern etwas die Frische gefehlt hat." Luca Toni (25.) und Landon Donovan erzielten die beiden Treffer für Bayern München.

Zum Rückrundenstart am 2. Februar gegen den Spitzenreiter FSV Mainz 05 müssen die "Roten Teufel" auf Angreifer Erik Jendrisek verzichten. Der Slowake (acht Tore in der Vorrunde) hat sich im Testspiel einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zugezogen. Laut Sasic noch nicht entschieden ist, wer als Nummer eins im FCK-Tor in die Rückrunde geht. Tobias Sippel (nach überstandenem Armbruch) spielte gegen München gut, doch Konkurrent Luis Robles ist offiziell noch nicht aus dem Rennen. Nicht mehr zum FCK-Kader gehört Sven Müller. Der 28-jährige Mittelfeldspieler wechselt zum Drittligisten Erzgebirge Aue. Damit könnte sich die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Pfälzer den Bremer Said Husejinovic doch noch ausleihen.

Absprachegemäß fehlte bei den Münchnern Lukas Podolski, der nach einer Krankheit noch Trainingsrückstand hat. Bayern-Trainer Klinsmann zeigte sich erleichtert, dass der Rummel um "Poldi" nach dem nun feststehenden Wechsel nach Köln ein Ende hat: "Ich hoffe, dass er jetzt glücklich ist. Bis zum Sommer erwarte ich von ihm aber 100 Prozent Engagement für Bayern München."

Bayern-Angebot für Anatolij Timoschtschuk



Am Donnerstag beendet der Rekordmeister seinen Testspielreigen mit einer Partie beim FSV Mainz 05 (20.15 Uhr), ehe es am 27. Januar mit dem Achtelfinal-Spiel im DFB-Pokal beim VfB Stuttgart ernst wird. Während Mittelfeldspieler José Sosa ausgeliehen werden soll (im Gespräch ist unter anderem Espanyol Barcelona), liegt dem ukrainischen Nationalspieler Anatolij Timoschtschuk (Zenit St. Petersburg) ein Angebot der Münchner vor. Hoeneß: "Jetzt muss er sich entscheiden."

Gelassen reagierte der Manager auf ein angebliches Interesse des AC Mailand an Franck Ribéry. In Anspielung auf das vergebliche 120-Millionen-Euro-Ablösegebot von Manchester City für Milan-Star Kaká sagte er: "Dann verlangen wir für Franck 150 Millionen Euro."