Heimatbesuch unter tragischen Umständen

Karlsuhe/Bad Bertrich · Um sich auf die Partie am Sonntag beim FSV Frankfurt vorzubereiten, hat der abstiegsbedrohte Zweitligist Karlsruher SC ein dreitägiges Trainingslager in Bad Bertrich absolviert. Für den Eifeler Profi Andreas Schäfer wurde es ein Heimatbesuch unter tragischen Umständen.

 Angespannt: Andreas Schäfer (hinten) und Macauley Chrisantus beim KSC-Training in Bad Bertrich. TV-Foto: Helmut Gassen

Angespannt: Andreas Schäfer (hinten) und Macauley Chrisantus beim KSC-Training in Bad Bertrich. TV-Foto: Helmut Gassen

(bl) Die Mannschaft des Karlsruher SC steht unter Schock. Der Bruder des Abwehrspielers Matthias Zimmermann ist am Mittwochabend nach einem Testspiel des Kreisligisten FC Alemannia Wilferdingen gestorben. Laut Medienberichten war der 23 Jahre alte Christian Zimmermann kurz nach der Pause im Spiel gegen den FC Busenbach zusammengebrochen. "Diese Nachricht ist für uns alle belastend. Wir müssen schlucken, wenn wir daran denken, was Matthias und seine Familie jetzt durchmachen müssen. Dagegen sind unsere sportlichen Probleme klein", sagte KSC-Profi Andreas Schäfer am Freitag zum Trierischen Volksfreund.

Der Eifeler und seine Mitspieler stehen vor dem schwierigen Spagat, trotz der schlimmen Nachricht zum Tagesgeschäft übergehen zu müssen. Sportlich steht der Tabellen-16. nach der 2:6-Heimpleite gegen Hertha BSC Berlin mit dem Rücken zur Wand. Aus diesem Grund hatte Trainer Uwe Rapolder sein Team zu einem kurzfristigen dreitägigen Trainingslager in Bad Bertrich zusammengerufen. Von Dienstag bis Donnerstag stand das Defensiv- und Zweikampfverhalten auf dem Programm. "Unser Trainer war mit der TuS Koblenz schon mal in Bad Bertrich, ich hatte meine Finger nicht im Spiel", betonte Schäfer, dessen Familie nur wenige Kilometer entfernt in Strohn (Vulkaneifelkreis) lebt. "Es hat mich natürlich gefreut, in die Heimat zu kommen, aber die Todesnachricht hat einen Schatten auf unseren Aufenthalt gelegt", sagte der 28-Jährige, der den gestrigen freien Tag bei seinen Eltern verbrachte.

Der Linksverteidiger hofft, in Frankfurt den Bock umstoßen zu können. Die Badener warten noch immer auf den ersten Saison-Auswärtssieg. Schäfer: "Wir müssen über 90 Minuten hinweg die Konzentration hochhalten. Das haben wir in dieser Saison bislang zu selten geschafft."

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