Henning nimmt die erste WM-Hürde

Trier/Frankfurt · Fußballerin Josephine Henning darf weiterhin ihren Weltmeisterschafts-Traum leben. Gestern wurde die 21-jährige frühere Spielerin der MSG Schweich-Issel und MSG Zewen-Igel in das vorläufige 26-köpfige Aufgebot für die Heim-WM im Sommer berufen.

Bis zum Eröffnungsspiel der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland sind es noch 100 Tage. In Berlin trifft die DFB-Auswahl auf Kanada. Mehr als 70 000 Zuschauer im Olympiastadion sollen den Rahmen zum Auftakt eines neuerliches "Sommermärchens" bilden. Abwehrspielerin Josephine Henning träumt davon, bei diesem Höhepunkt dabei zu sein. Eine erste wichtige Hürde hat sie genommen. Bundestrainerin Silvia Neid hat die 21-Jährige ins vorläufige Aufgebot berufen. "Ich freue mich riesig. Die Nominierung habe ich mir gewünscht", sagte Henning gestern dem TV.

Erster Lehrgang in Bitburg



Ab 11. April beginnt der harte Ausleseprozess. Ende Mai muss Neid noch fünf der 26 ausgewählten Spielerinnen streichen. Henning: "Es wird eine harte Vorbereitung, aber als Neuling freue ich mich darauf."

Die Abwehrspielerin, die ihre fußballerischen Lehrjahre in der Region Trier absolvierte, hat bislang zwei A-Länderspiele bestritten. Premiere im Dress der Frauen-Nationalmannschaft feierte sie am 15. September 2010, als sie gegen Kanada (5:0) in der 82. Minute eingewechselt wurde.

Henning kann mit Selbstvertrauen in die WM-Vorbereitung gehen. Kürzlich gewann sie mit ihrem Verein Turbine Potsdam die deutsche Meisterschaft. Außerdem steht der Club im DFB-Pokal-Finale. Gegner am 26. März in Köln ist der 1. FFC Frankfurt. Sogar das Triple ist möglich — in der Champions League steht Potsdam nach dem 3:0-Sieg im Viertelfinal-Hinspiel beim französischen Vertreter FCF Juvisy Essonne vor dem Einzug in die Vorschlussrunde. "Ich muss mich in den nächsten Wochen auf meine Stärken besinnen und weiter an meinen Schwächen arbeiten", sagt Henning.

Deutschland will im Sommer zum dritten Mal Weltmeister werden. Das vorläufige Aufgebot wird von Rekordnationalspielerin Birgit Prinz angeführt. Die meisten Spielerinnen stellen die Topclubs Frankfurt, FCR 2001 Duisburg (jeweils sieben Spielerinnen) und Potsdam (fünf).

Zum ersten von sieben Lehrgängen in der WM-Vorbereitung trifft sich die Mannschaft ab 11. April in der Sportschule Bitburg. Bis zur WM-Auftaktpartie gibt es vier Testspiele — gegen Nordkorea (21. Mai in Ingolstadt), Italien (3. Juni, Osnabrück), die Niederlande (7. Juni, Aachen) und Norwegen (16. Juni, Mainz). bl

Tor: Nadine Angerer (1. FFC Frankfurt), Ursula Holl (FCR Duisburg), Lisa Weiß (SG Essen-Schönebeck), Almuth Schult (Magdeburger FFC) Abwehr: Saskia Bartusiak (1. FFC Frankfurt), Babett Peter (Turbine Potsdam), Annike Krahn (FCR Duisburg), Linda Bresonik (FCR Duisburg), Sonja Fuss (FCR Duisburg), Bianca Schmidt (Turbine Potsdam), Lena Goeßling (SC Bad Neuenahr), Josephine Henning (Turbine Potsdam), Verena Faißt (VfL Wolfsburg) Mittelfeld: Simone Laudehr (FCR Duisburg), Melanie Behringer (1. FFC Frankfurt), Celia Okoyino da Mbabi (SC Bad Neuenahr), Kim Kulig (Hamburger SV), Ariane Hingst (1. FFC Frankfurt), Kerstin Garefrekes (1. FFC Frankfurt), Fatmire Bajramaj (Turbine Potsdam), Dzsenifer Marozsan (1. FFC Frankfurt) Angriff: Inka Grings (FCR Duisburg), Anja Mittag (Turbine Potsdam), Martina Müller (VfL Wolfsburg), Alexandra Popp (FCR Duisburg), Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt)

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