Kein Achtelfinale wie jedes andere
Dörbach · Ob es jemals im Achtelfinale des Bitburger Rheinlandpokals im Vorfeld so viele Dinge zu bedenken gab, wie bei der Partie zwischen dem Rheinlandligisten SV Dörbach und dem Drittligisten TuS Koblenz, darf mit Recht angezweifelt werden. Gegen dieses Duell treten die beiden anderen reizvollen Partien zwischen Morbach und Mehring sowie Osburg/Thomm und Eisbachtal fast in den Hintergrund - und könnten sogar abgesagt werden.
Früher gegeneinander, heute miteinander: Auf dem Foto aus dem Jahr 2008 greift der Morbacher Oleg Tintor (rot) seinen Gegner Sascha Fuhr im Trikot des SV Mehring an. Fuhr spielt mittlerweile ebenfalls in dem Hunsrücker Verein. Ob beide im Rheinlandpokal auflaufen, ist allerdings mehr als fraglich, Tintor konnte verletzungsbedingt nur wenig trainieren. TV-Foto: Archiv/Helmut Gassen
Für die Gastgeber des SV Eintracht 66 Dörbach ist es das Spiel des Jahres - in vielerlei Hinsicht. Für die Elf vom Deutschen Eck kann das Spiel bei dem drei Ligen tiefer angesiedelten Gegner nur eine Durchgangsstation auf dem erneuten Weg in den DFB-Pokal sein. "Vielleicht bringt das meine Jungs mal auf andere Gedanken", sagt SVD-Coach Harry Koch, der mit seiner Mannschaft in der Rheinlandliga mit dem Rücken an der Wand steht. "Wir haben nichts zu verlieren und die Spieler freuen sich darauf", hat Koch festgestellt. Fraglich ist der Einsatz von Mike Gaugler und Jens Hilgers.
Erstmals hat Dörbach die Runde der letzten 16 erreicht, und alles ist anders als sonst. Insider rechnen mit vier- bis fünfhundert Gästefans, das erfordert erhöhte Sicherheitsbereitschaft. "Eine angemessene Zahl an Beamten wird vor Ort sein", erklärt Jürgen Reimann von der Dienststellenleitung der Wittlicher Polizeiinspektion. Dörbach bietet "so viele Ordner wie noch nie" auf (Vereinschef Peter Stoffel) und nach Rücksprache mit "besonders geschulten Polizeibeamten" will man in der Prophylaxe möglichst alles bedenken. So werden die Koblenzer auf einem gesonderten Weg zum "Stadion" geführt, dort in einem eigenen "Block" untergebracht, es werden umfangreiche Sicherheitskontrollen vorgenommen werden.
Und: Fußball wird auch noch gespielt. Der Koblenzer Coach Petrick Sander, der den Ex-Trierer Thomas Klasen ersetzen muss, will "allenfalls angeschlagene Spieler schonen, möglichst ein frühes Tor" seiner Mannschaft sehen und sieht in dem "ungewohnten Kunstrasen" das größte Problem.
Eine hochinteressante Partie erwartet die Zuschauer heute Abend in Morbach, wo die Hochwälder im rheinlandligainternen Duell auf den SV Mehring treffen. Beide Trainer betonen: "Wenn wir schon mal so weit gekommen sind, dann wollen wir auch unter die letzten acht." Morbachs Thorsten Haubst muss Oleg Tintor (verletzt) ersetzen und bangt um den grippekranken Eloy Campos. Sein Kollege auf der Gegenseite, Mehrings Wolfgang Hoor, wird Thomas Werhan, Andre Weinberg und Andreas Weber ersetzen müssen.
Schnee auf dem Platz: Zwei Partien unsicher
Auch der Zehnte der Bezirksliga, die SG Osburg/Thomm, steht erstmals im Achtelfinale des Pokals. Zu Gast ist das Oberliga-Schlusslicht Sportfreunde Eisbachtal. SG-Trainer Michael Höllen hat andere Sorgen, als im Pokal erfolgreich zu sein ("Die Liga hat eindeutig Vorrang"). Er muss auf Patrick und Kevin Dres, Nikki Wagner (alle verletzt) und den gesperrten Daniel Becker verzichten.
Ob die Spiele in Morbach und Thomm überhaupt ausgetragen werden können, entscheidet sich erst heute. Auf beiden Kunstrasenplätzen lag am Dienstag noch eine geschlossene Schneedecke, in Dörbach war die weiße Pracht weggetaut.
Ob die Partien stattfinden, lesen Sie im Laufe des Tages aktuell im Internet auf www.volksfreund.de
Die für heute angesetzten Rheinlandpokal-Begegnungen:
SV Dörbach - TuS Koblenz
19.30 Uhr, Kunstrasen Dörbach
SG Osburg/Thomm - Spfr. Eisbachtal
19.30 Uhr, Kunstrasen Thomm
SV Morbach - SV Mehring
19.30 Uhr, Kunstrasen Morbach
