Kein Traumschloss für die Teufel

Kaiserslautern · Die Latte nicht zu hoch legen: Der 1. FC Kaiserslautern misst die bevorstehende Spielzeit nicht am siebten Platz der Vorsaison. Der Klassenerhalt ist das Ziel. Für Kontinuität soll FCK-Vorstandsboss Stefan Kuntz sorgen, dessen Vertrag gestern vorzeitig bis 2015 verlängert worden ist.

Kaiserslautern. An das Frühjahr 2008 wird mancher FCK-Fan heute noch mit Grausen zurückdenken. Der Club stand vor dem Sturz in die Drittklassigkeit, finanziell sah es auch stockduster aus. Damals, am 8. April, kehrte Stefan Kuntz in die Heimatstadt seiner Eltern und die Stadt seiner fußballerischen Blüte zurück, als Vorstandsvorsitzender. Der FCK hielt mit Ach und Krach die Liga - und seitdem ist es ziemlich kontinuierlich aufwärts gegangen. Bis auf Platz sieben in der Bundesliga-Saison 2010/11.
Tradition mit ein paar Visionen


Eine große Überraschung war es daher nicht, als Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Rombach bei der gestrigen Saison-Pressekonferenz beim Trikotsponsor "Allgäuer Latschenkiefer" in Homburg die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Kuntz perfekt machte. Bis 2015 läuft der Kontrakt mit dem 48-Jährigen nun. "Der FCK und Stefan Kuntz - das passt halt", sagte Rombach.
Kuntz spricht vom großen Reiz, von der Tradition und den Visionen, die noch da seien. Aber sportlich soll der Realismus das Sagen haben. Es werde schwerer als im Vorjahr, kündigt Kuntz an. "Wir werden nicht mehr unterschätzt. Zudem weicht die ganz große Euphorie innerhalb der Mannschaft nach einem Aufstieg der Normalität. Wir werden keine Traumschlösser bauen." Trainer Marco Kurz hat mit seinem Team ein vermeintlich leichtes erstes Pflichtspiel, im Pokal geht es am Samstag zum Oberligisten BFC Dynamo nach Berlin. "Es ist gut, dass es endlich losgeht. Die Neuzugänge sind top integriert."
Zu ersetzen sind unter anderem Srdjan Lakic (Wolfsburg) und Jan Moravek (war von Schalke ausgeliehen). Mit Itay Shechter, Dorge Kouemaha und Richard Sukuta-Pasu kamen drei neue Stürmer.
Der neue FCK-Kapitän Christian Tiffert fasst die Ziele für das Pokalspiel in Berlin knapp zusammen: "Wir müssen da weiterkommen. Basta." Eine Woche später startet der FCK mit dem Auswärtsspiel bei Werder Bremen in die Liga. Das erste Heimspiel folgt in der Woche darauf gegen den Aufsteiger FC Augsburg. Bereits ausverkauft ist das zweite Heimspiel der Saison gegen Bayern München. Der FCK in Zahlen: Der Verein wird in diesem Jahr 111 Jahre alt. +++ Über 27 200 Dauerkarten haben die Pfälzer bisher verkauft, deutlich mehr als im Vorjahr. Der FCK kalkuliert mit einem Zuschauerschnitt von 42 000. +++ Die Mitgliederzahl ist gewachsen und liegt derzeit bei gut 17 000. +++ Was den Etat für die Bundesliga-Mannschaft angeht, gehören die Lauterer zu den Kellerkindern (knapp 15 Millionen Euro bei einen Gesamt-Umsatz des Clubs von über 40 Millionen.) +++ Der jüngste Spieler im Kader ist der gebürtige Lauterer Willi Orban (18). +++ Dienstältester FCKler ist neben Heinz Bossert (seit 1974 Masseur) der Torwarttrainer Gerry Ehrmann, der seit 1984 beim Club ist. AF

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