Kirsten will 80 Prozent Zustimmung

Wittlich/Piesport · Die Diskussion um die Spielklassenreform im Fußballspielkreis Mosel geht in die nächste Runde. Nachdem sich nur knapp 50 Prozent der Fußballvereine im Kreis zur Änderung der Ligenstruktur geäußert haben, sucht der Kreisvorstand neue Anreize für mehr Beteiligung.

Wittlich/Piesport. Der Kreisvorstand im Fußballspielkreis Mosel steht vor einer Herausforderung. Wie mehrfach berichtet, wollen die Funktionäre die Kreisligen umstrukturieren, mindestens eine D-Liga-Staffel schaffen und so den Wettbewerb in dem (an Mannschaftszahlen gemessen) kleinsten Spielkreis im ehemaligen Regierungsbezirk Trier fördern.
Während in Trier-Saarburg und in der Eifel neben der A-, den beiden B- und den drei C-Ligen noch in jeweils vier D-Ligen gekickt wird, ist bekanntlich an der Mosel bei den drei C-Ligen Schluss. In den Niederungen dieser untersten Ligen gibt es eben jenen Wettbewerb kaum. Eine weitere tiefere Spielklasse soll - so die Idee vom Kreisvorsitzenden Walter Kirsten & Co. - Leben in die Bude bringen und die Teams motivieren.
Der Vorstand hat die Reform längst energisch in Angriff genommen, Varianten erarbeitet, Vorschläge gemacht und letztlich alle Vereine befragt. Hier allerdings beginnt die positive Arbeit zu stocken: Gerade einmal die Hälfte der Vereine hat sich überhaupt gemeldet. Das ist Kirsten zu wenig: "Es muss uns gelingen, dass 80 Prozent der Vereine hinter einer möglichen Variante stehen", sagt der Kreis-Chef. Er will also nicht irgendetwas mit aller Gewalt durchdrücken, sondern die Vereine die Entscheidung mittragen lassen.
Als nächsten Schritt berief Kirsten nun eine Arbeitsgruppe ein, die sich mit dem Thema konkreter befassen soll. "Wir haben eine 16-köpfige Arbeitsgruppe auf den Weg gebracht, die in drei Sitzungen ein Konzept erarbeiten soll, um zusammen mit den Vereinsvertretern eine Entscheidung für die Spielklassenreform zu forcieren." Die neue Kommission soll aus zwölf Vereinsvertretern und drei bis vier Funktionären des KV bestehen. "Das werden kompetente Funktionäre aus dem Regionalbereich Mosel, Hunsrück und Eifel sein, welche die Vorschläge zusammen mit den Vereinsvertretern diskutieren und abstimmen sollen", sagt Walter Kirsten weiter. Hier seien eigene Vorstellungen aus den Vereinen stets willkommen, heißt es aus Kreisen des Vorstandes.
"Die erste Sitzung findet Anfang Oktober, die folgenden beiden im November und Januar statt, so dass ein Arbeitspapier den Vereinen im Februar/März zur Beschlussfassung vorgelegt werden soll." Neben den beiden bereits vorliegenden Varianten einer möglichen Neuordnung der Spielklassen im Spielkreis Mosel (siehe Hintergrund), werden weitere Vorschläge geprüft. "Es ist wichtig, dass wir mit der Schaffung der D-Ligen auch wieder ältere Spieler aktivieren können, die bereits aufgehört haben, aber dennoch Spaß am Fußball haben", betont Kirsten weiter. Eine eingleisige B-Liga mit beispielsweise 16 Mannschaften, wie in Variante zwei vorgeschlagen, könne auch ohne Zustimmung des Fußballverbands gebildet werden. Sämtliche Vorschläge und Varianten würden geprüft.
Meinung

Ritterlich, vielleicht zu ritterlich ...
Fragebogen-Aktionen haben immer den Nachteil, dass nur ein geringer Prozentsatz überhaupt zurückkommt. Aber die Spielklassenreform an der Mosel geht doch nunmal fast jeden Fußballverein etwas an. Es ist unverständlich, dass nur die Hälfte der Angeschriebenen sich überhaupt meldet. Es ist schon als ritterlich anzusehen, dass sich der Kreisvorstand das feste Ziel vornimmt, 80 Prozent Zustimmung zu erreichen. Viele Ritter, die Helden sein wollten, sind aber auch von ihrem Ross gefallen, weil sie sich überschätzten. 80 Prozent sind eine Menge Holz. Wenn die Vereine so desinteressiert an dem sind, was im Spielkreis abläuft, wäre allen vielleicht eher geholfen, sich an den jetzigen Rückmeldungen zu orientieren und danach einfach auf der nächsten Kreistagung zu entscheiden. s.eisenkraemer@volksfreund.deZ

wei mögliche Varianten
einer künftigen Spielklasseneinteilung im Spielkreis Mosel standen bisher zur Auswahl: Variante 1: Eine A-Liga mit 14 Mannschaften, zwei B-Ligen mit insgesamt 28 Mannschaften, drei C-Ligen mit insgesamt 28 Mannschaften, eine D-Liga mit 12 Mannschaften; Variante 2: Eine A-Liga mit 14 Mannschaften, eine B-Liga mit 14 oder 16 Mannschaften, zwei C-Ligen mit insgesamt 28 Teams, zwei D-Ligen mit 24 Teams. L.S.

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