Geichlingen. So richtig zufrieden schien der neue Geichlinger Trainer zum Pausentee nicht zu sein: "Trotz der vier Tore läuft der Spielfluss noch nicht so, wie ich es mir vorstelle", grantelte Norbert Mohr noch kurz nach dem Wiederanpfiff.

Die knapp 250 Zuschauer dürften zur Kenntnis genommen haben, wie kaltblütig Fußball sein kann - dank eines jungen Mannes: Zwischen der 25. und 37. Minute gelangen Markus Kolf, demTorschützenkönig der vergangenen Saison, vier Treffer - einer schöner als der andere.

Geichlinger "Ein-Mann-Show"

Die Geichlinger "Ein-Mann-Show" beeindruckte auch die Gäste, die meist gut mitspielten und sich nicht versteckten: "Was der Kolf da macht, das ist schon Klasse. Wir sind heute allein an ihm gescheitert," sagte Gäste-Trainer Rüdiger Otte. Dabei war der SC durch den schussgewaltigen und begabten Dimitri Lange per Freistoß in Front gegangen. So hatte der Aufsteiger zwischenzeitlich für lange Gesichter bei den Hausherren gesorgt.

Doch die Reaktion der SG ließnicht lange auf sich warten: Erst scheiterte Marco Hermes per Kopf an der Latte und am starken Keeper Tomislav Rodin, ehe Kolf den Stahlern die Show stahl. Dennoch sorgte das 4:2 kurz vor dem Pausenpfiff, erneut per Freistoß durch Lange erzielt, für Geichlinger Unmut.

Denn so lange die Mohr-Elf das fünfte Tor nicht machte, waren die Gäste aus Bitburg zu allem fähig. Lange, einer der Besten, scheiterte später aus spitzen Winkel am Neuzugang aus Bitburg, Jan Höffler. Erst als der Favorit das Tempo noch einmal anzog, und der fünffache Torschütze mit dem 5:2 für die Vorentscheidung sorgte, waren die Fronten klar. Den Schlusspunkt der unterhaltsamen Partie setzte der eingewechselte Kevin Liedke nach einer schönen Kombination mit Sebastian Theiß - 6:2. Rüdiger Otte bescheinigte seiner Elf trotz der klaren Niederlage eine gute Leistung. "Wir waren phasenweise gleichwertig, haben aber nach dem 1:4 das Spiel aus der Hand gegeben", sagte er. In Geichlingen könne man verlieren, der Sieg sei aber etwas zu hoch ausgefallen.

Sein Pendant Mohr zeigte sich erleichtert: "Alle hatten Lampenfieber vor diesem Spiel, denn wir wussten nicht, wo wir stehen. Nach dem 0:1 haben wir druckvoller gespielt und hatten ein überragenden Kolf."

SG Geichlingen:

Höffler - Ludwig - Weber (46. S. Theiß), J. Theiß, Thiex - Zwank, Liewer (58. J. Mulling), F. Hermes - Kreutz (76. Liedke), Kolf, M. Hermes.

SC Stahl:

Rodin - Budzak - B. Fetai, Wolf (46. Proes), Zey - Lange, Winter, Port, Avdullahi (50. Giacobbe) - Smerju, Hartwick.

Tore:

0:1 Lange (15.), 1:1 Kolf (25.), 2:1 Kolf (32.), 3:1 Kolf (35.), 4:1 Kolf (37.), 4:2 Lange (42.), 5:2 Kolf (83.), 6:2 Liedke (88.).

Schiedsrichter:

Scherberich (Bleialf)

Zuschauer:

250.