Kolumne: Punkteklau am grünen Tisch

Die Entscheidung der Spruchkammer, das Spiel Schillingen - Sirzenich neu anzusetzen, ist wohl nicht nur für uns, sondern für die meisten Sportfreunde schwer nachvollziehbar.

Die entsprechenden Paragrafen in der Spiel- und Schiedsrichterordnung, die einen Einsatz von Spielern, die sich nicht ausweisen können, regeln, sind derzeit gegenseitig nicht regelkonform aufeinander abgestimmt. Der Sirzenicher Spieler war nach der Spielordnung nicht spielberechtigt, da er keinen Spielerpass vorlegen und sich auch nicht ausweisen konnte. Der Schiedsrichter, der dem Spieler das Spielrecht verweigerte, hätte dies nach der Schiedsrichterordnung nicht tun dürfen. Die Spruchkammer hat dann in zwei Instanzen bei ihrer Entscheidung die Schiedsrichterordnung höher bewertet als die Spielordnung. Dazu hat sie den § 14 Nr. 5 der Strafordnung, wonach ein Regelverstoß des Schiedsrichters spielentscheidend sein muss, als gegeben angesehen. Dies, obwohl das Spielergebnis klar 4:0 lautete und der fragliche Sirzenicher Spieler in zehn Meisterschaftsspielen vorher lediglich 50 Minuten zum Einsatz kam.

Wir sind daher schon enttäuscht, wenn man als sportlich klarer Sieger den Platz verlässt, sich korrekt verhalten hat und dann anschließend die Punkte am "grünen Tisch" wieder annulliert werden. Nichtsdesto trotz werden wir alles dafür tun, das am 1. April neu angesetzte Spiel unter Flutlicht ein zweites Mal zu gewinnen.

Norbert Grundhöfer, Vorsitzender TuS Schillingen (Kreisliga A)

In unserer Kolumne "Jetzt rede ich!" kommentieren Spieler, Trainer und Funktionäre das aktuelle Geschehen rund um den Kreisliga-Fußball.

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