Kolumne: Vereinswesen in Gefahr

Mülheim-Brauneberg · Passgebühr, Trainerkosten, Schirikosten, Kosten für Strom und Wasser, Kosten für dies, Kosten für das - die Belastungen, mit denen wir Vereine fertig werden müssen, sind enorm und vielfältig.

Und sie sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen! Mit Mitgliedsbeiträgen allein kann man sich kaum mehr über Wasser halten.

Früher galten Sportfeste als attraktive Einnahmequelle. Doch die Resonanz seitens der Bevölkerung auf solche Veranstaltungen geht seit Jahren zurück. Ganz ähnlich sieht es bei den Sponsoren aus. In Mülheim beispielsweise haben wir zwar derzeit einiges an Bandenwerbung laufen, aber auch in diesem Bereich hört man von den Geldgebern immer häufiger: "Tut uns leid, wir können das nicht mehr bezahlen." Alternative Einnahmequellen? Fehlanzeige!

Ich sage: Das Ende der Fahnenstange ist erreicht. Die Kosten müssen endlich runter! Wir alle sollten uns bewusst machen, dass wir es mit einer Freizeitbeschäftigung zu tun haben. Angesprochen sind nicht nur wir Vereinsmenschen, sondern auch die Funktionäre im Fußballverband.

Bauchschmerzen bereitet mir zudem, dass sich junge Leute immer seltener dazu bereiterklären, Ehrenämter zu übernehmen. Seitens der Politik wurde angestrebt, das Ehrenamt zu fördern, doch an der Basis ist bis dato noch nichts angekommen. Wir leisten viele unentgeltliche Stunden Arbeit im Jahr, meist ohne jeglichen Ausgleich!

Vereine sind ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft. Damit das auch künftig so bleibt, müssen wir darauf achten, dass das Vereinswesen nicht komplizierter, sondern einfacher wird - und bezahlbar bleibt!

Wolfgang Thiel ist Vorsitzender der Spvgg. Mülheim-Brauneberg

In unserer Kolumne "Jetzt rede ich!" kommentieren Spieler, Trainer und Funktionäre das aktuelle Geschehen rund um die Fußball-Kreisliga.

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