Sascha Kohr bei der SG Burgen/Veldenz Der Neue verspürt keinen Druck

Veldenz/Burgen · Der Veldenz/Burgener A-Liga-Trainer Sascha Kohr bewahrt den Blick fürs Realistische: Der Aufstieg ist kurzfristig für ihn kein Thema.

 18.02.2018, Kunstrasen, Bernkastel-Kues, GER, Bezirksliga West, SG Veldenz/Burgen vs SG Neumagen-Dhron/Trittenheim, im Bild Sascha Kohr (Veldenz, n10, weiß) und Christoph Bechtel (Neumagen, n11, rot)   Foto © Sebastian J. Schwarz

18.02.2018, Kunstrasen, Bernkastel-Kues, GER, Bezirksliga West, SG Veldenz/Burgen vs SG Neumagen-Dhron/Trittenheim, im Bild Sascha Kohr (Veldenz, n10, weiß) und Christoph Bechtel (Neumagen, n11, rot) Foto © Sebastian J. Schwarz

Foto: Sebastian J. Schwarz/sjs / Sebastian J. Schwarz

Ende des Jahres kam es zum Wechsel: Die Verantwortlichen der SG Veldenz/Burgen trennten sich von Rudi Roth, der dreieinhalb Jahre lang das sportliche Sagen hatte.  Für viele kam dieser Entschluss völlig überraschend – auch für Roths Nachfolger Sascha Kohr, der eigentlich noch mal für den SV Leiwen-Köwerich in der Bezirksliga spielen wollte.

Sascha Kohr ist ein Mann der klaren Worte: Nicht nur sein Rücktritt im Spätherbst in Niederkail zeugte von der Selbsterkenntnis, der Mannschaft keine entscheidenden Impulse mehr geben zu können. Auch mit der Aussage, dass ein Aufstieg mit der SG Veldenz/Burgen noch in der laufenden Saison eher unrealistisch sei, bewies er klare Kante. „Ich bin nicht mit der Prämisse angetreten, jetzt noch den Meister zu machen. Nach so langer Zeit mit Rudi Roth möchte ich der Mannschaft in den verbleibenden Wochen die Zeit geben, dass wir uns aneinander gewöhnen und sie meine Philosophie umsetzt.“ Dabei wollte Kohr eigentlich bis Sommer keinen Trainerjob mehr annehmen. „Es gab die eine oder andere lose Anfrage, doch dass ein Anruf vor Weihnachten aus Veldenz kommen würde, damit habe ich nicht gerechnet. Ich wollte in meinem Wohnort Leiwen bis Ende der Saison selbst noch mal auflaufen.“ Man habe ein interessantes Gespräch geführt und in der Woche nach Weihnachten kam dann die Zusage. „Es liegt mir fern, die Mannschaft in den nächsten Wochen total umzukrempeln oder den Fußball hier neu zu erfinden. Wir müssen in dieser Saison nicht aufsteigen und so wollte ich mich auch nicht selber unter Druck setzen. Das hatte ich gegenüber den beiden Vorsitzenden auch klar kommuniziert.“

Kohr ist als Spieler und Trainer (unter anderem in Schweich, Dörbach, Neumagen und Niederkail) erfahren genug, auch kurzfristige Änderungen durchzusetzen. So hat der Leiwener einige Spieler schon auf anderen Positionen eingesetzt als zuvor. Die Tests verliefen sehr erfolgreich, doch überbewerten will der Neue die Siege gegen Langsur, Neumagen oder Schweich II nicht. In diese Einschätzung passt der Pokalauftritt beim Erzrivalen in Mülheim (0:3). „Das erste Ziel war der Pokalsieg, diese Vorgabe haben wir vermasselt und voll in den Sand gesetzt.“ Die Mannschaft war offenbar nicht in der Lage, beim Erzrivalen mit dem Druck umzugehen, der auch von außen her aufgebaut wurde. „Die Leistung war nicht gut. Es hat praktisch nichts funktioniert an diesem Tag. Mülheim hat unsere Fehler eiskalt bestraft“, sagt Kohr im Rückblick. Jetzt gilt es aus seiner Sicht, die taktischen Abläufe zu verbessern und weiterhin attraktiven Fußball anzubieten. „Es ist hilfreich, dass die SG das Ziel Aufstieg nicht direkt kommuniziert. Wenn wir eine Entwicklung zeigen und sich die Mannschaft weiterhin harmonisiert, können wir in der nächsten Saison aber ganz oben mitspielen.“ Zur ersten Bewährungsprobe nach der Pokalpleite in Mülheim wurde am vergangenen Sonntag das Derby gegen den SV Monzelfeld (3:1). „Auch bei der SG Klausen am Sonntag werden wir nichts geschenkt bekommen“, weiß der Coach.

Aktuell plagen ihn zahlreiche Verletzungen. Andy Thiel liegt mit einem Kreuzbandriss weiterhin auf Eis, Marius Lorenz laboriert an Knieverletzungen und Tim Schabbach befindet sich erst im Aufbautraining. Auch Alexander Braun hat erst zwei Einheiten absolviert und Lukas Hoff trainiert ebenso eingeschränkt. Wenigstens in der Torwartfrage darf Kohr auf große Kontinuität hoffen. „Denn mit Jacob Erz, Simon Steinke und Manuel Noack habe ich drei gleichwertige Leute im Kasten. Da ist mir nicht bange.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Wallersheim