Morbach Bei der Alte-Herren-Sitzung kam die Wende

Morbach · B-I-Liga: Trotz zwei Niederlagen nach der Winterpause regiert beim SV Morbach II die Zuversicht.

Zwei Tage vor Meldeschluss hatten die Verantwortlichen im Hunsrück vergangenen Sommer die zweite Mannschaft vor der Auflösung bewahrt. Nach intensiver Suche wurde die Personaldecke des SV Morbach II nochmal erweitert.

Durch Zufall bekam Jörg Berg während einer Sitzung der Morbacher Alte-Herren-Fußballer Wind davon, dass es künftig keine zweite Mannschaft des SV Morbach mehr geben solle. Die Abmeldung der einst in der Bezirksliga kickenden Reserve stand also unmittelbar bevor. „Wir müssen die Zweite retten, Harry“, fuhr es Jörg Berg in die Glieder. Mit Gespür, einer Brise Selbstlosigkeit und viel Engagement stemmten schließlich Berg und sein früherer Kompagnon Harald Andres die Aufgabe des Neuaufbaus. „Es wurden viele Leute zusammengetrommelt, am Ende hatten wir sogar über 30 Mann im Kader“, erinnert sich  Berg. Im Herbst verringerte sich der Kader zwar; aus den damals elf Spielern, die als Flüchtlinge nach  Morbach oder Umgebung gekommen waren, sind immerhin noch sechs dabei. Das Zwischenfazit kann sich sehen lassen: Die Mannschaft hat den Neuaufbau gut gemeistert und das Ziel Klassenerhalt ist mit 15 Punkten aus 17 Spielen beinahe schon gepackt.

„Wir arbeiten mit 15 bis 20 Spielern aktuell. Leider haben wir stets viele Schichtarbeiter, die uns in wichtigen Spielen fehlen“, sagt Berg, der die jüngsten Niederlagen nicht zu hoch aufhängen will. „Das 0:6 vor knapp zwei Wochen gegen die SG Reil hört sich krass an, doch vier der Tore fielen erst in der Schlussphase. Nach dem frühen Rückstand haben wir kämpferisch nicht dagegengehalten“, moniert der Coach.

Beim 2:3 am Sonntag gegen Krövs Zweite bekam man nach dem 1:1 direkt  im Gegenzug ein erneutes Gegentor. „Da waren wir nicht im Bilde und zu unkonzentriert“, so Berg. Davor gab es bereits im alten Jahr gegen die DJK Morscheid (0:0) und die SG Baldenau (1:1) Unentschieden. Zuletzt hat die Rheinlandliga-Zweite mit Viktor Gross (aus Hundheim) und dem reaktivierten Artjom Kessler zwei erfahrene  Spieler zurückgeholt. „Leider haben beide arbeitsbedingt gegen Kröv gefehlt“, berichtet Berg. Fürstliche zehn Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz hat der SVM II. „Über den Klassenerhalt machen wir uns keine Gedanken, den schaffen wir. Mit Büdlich/Heidenburg und Longkamp kommen jetzt zwei Gegner und direkte Konkurrenten, die man schlagen muss“, kommentiert der Coach, der wie sein „Co“ Andres am Ende der Saison aufhören wird.

„Wir fordern mehr Selbstvertrauen, einen Tick mehr kämpferisches Engagement und dass die Führungsspieler noch mehr vorneweg gehen“, will Berg bis Mai nichts dem Zufall überlassen. Namen wie Karim Kabech, Houari Sebaa oder Tedros Yohennes sollte man sich merken, sagt er. Denn vor allem „diese drei haben gute Veranlagungen und können auf lange Sicht zu Stammspielern werden“. Auch der gegen Kröv II grippekranke Patrick Eck wird in Heidenburg wieder dabei sein.

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