Lakic lässt die Lauterer jubeln

Der schnellste Platzverweis der Bundesliga-Geschichte, ein kapitaler Torwart-Fehler und ein ungeschriebenes Gesetz: Mit einem Paukenschlag ist der 1. FC Kaiserslautern nach vier Jahren Zweitligazugehörigkeit auf die höchste nationale Fußballbühne zurückgekehrt.

Köln. Seit 21 Jahren warten die Kölner Anhänger auf einen Sieg ihres FC gegen den 1. FC Kaiserslautern - und sie müssen sich weiter gedulden. Srdjan Lakic mit einem Doppelpack (70./84.) und der eingewechselte Ilicevic (88.) drehen die Partie für den Aufsteiger aus der Pfalz.

Milivoje Novakovic brachte Köln schon in der achten Minute nach einem dicken Patzer von FCK-Torwart Tobias Sippel in Führung. "Dieser Fehler wird mich noch die nächsten fünf bis sechs Jahre verfolgen", sagt der 22-jährige Sippel nach der Partie. Sein erstes Bundesligaspiel wird Lauterns Torhüter sicherlich nie vergessen: Als er einen harmlosen Kopfball von Petit fangen will, lässt er den Ball fallen und Novakovic ist - allerdings aus Abseitsposition - zur Stelle. Zu diesem Zeitpunkt spielen die Kölner schon in Unterzahl: FC-Kapitän Mohamad kassierte wegen einer Notbremse gegen Hoffer nach nur 87 Sekunden von Schiedsrichter Felix Brych aus München den schnellsten Platzverweis der Bundesliga-Geschichte. "Das war eine harte Entscheidung", klagt FC-Trainer Zvonimir Soldo. Die Kölner, beflügelt durch den glücklichen Führungstreffer, kämpfen allerdings beherzt und besitzen in der ersten Halbzeit die besseren Chancen. Petit (34.) und Podolski (40.) scheitern allerdings am glänzend reagierenden Sippel. "Wie Tobias auf seinen Fehler reagiert hat, war super. So ein Tor kann schon mal passieren. Kein Vorwurf an Tobi", nimmt FCK-Trainer Marco Kurz seinen Torhüter in Schutz. In der Halbzeitpause macht Kurz seinen Spielern Beine. "Der Trainer hat eine tolle Ansprache gehalten und gefordert, dass wir mit Herz und Kopf spielen", verriet Lauterns Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz nach der Partie. Die Roten Teufel dominieren nun das Spiel, kommen allerdings kaum zu Torchancen. Es dauert bis zu 66. Minute, ehe Kapitän Martin Amedick mit einem Distanzschuss die FCK-Offensive einläutet.

Vier Minuten später folgt der große Auftritt von Lakic: Der 26-jährige Kroate zieht nach einem Rodnei-Pass aus 20 Metern ab - das 1:1. Kurz will noch mehr, treibt sein Team nach vorne und wechselt mit Adam Nemec für Jan Moravek einen weiteren Angreifer ein. Und Nemec leitet mit einem schönen Pass im Mittelfeld auf Ilicevic die Vorentscheidung ein: Erneut trifft Lakic, (84.) dessen abgefälschter Schuss für Mondragon nicht zu halten ist. Vier Minuten später macht Joker Ilicevic mit dem Treffer zum 3:1 alles klar. Vom FC ist in Hälfte zwei nichts mehr zu sehen. "Wir haben bis zur 70. Minute gut gekämpft, aber nach dem 1:1 noch zwei unnötige Tore kassiert. Am Schluss haben wir verdient verloren", sagte Kölns Trainer Soldo. Lauterns Coach Marco Kurz freute sich dagegen über den Auswärtssieg beim Lieblingsgegner der Pfälzer: "Wir haben uns in der zweiten Halbzeit komplett gesteigert und den Sieg verdient."

Die etwa 5000 FCK-Fans unter den 49 200 Zuschauern feiern den Erfolg euphorisch: "Der FCK ist wieder da!" Und die Festwoche ist noch nicht zu Ende: Auf den Lieblingsgegner Köln folgt am Freitagabend auf dem Betzenberg der Erzrivale Bayern München. Die Vorfreude könnte kaum größer sein: "So ein Sieg gibt uns weiteres Selbstvertrauen", sagt Kapitän Amedick.

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