"Matze" an der Macht

Eine Woche nach dem "Befreiungsschlag" im Abstiegskampf durch das 3:0 gegen Borussia Mönchengladbach will der 1. FC Kaiserslautern am Sonntag (17.30 Uhr, Bay-Arena) beim Tabellenvierten Bayer Leverkusen bestehen. Hilfreich bei diesem Unterfangen sollen ein genesener Heimkehrer und die Erinnerung an den "Goldenen Herbst" des vergangenen Jahres sein.

Kaiserslautern. (red) Den Pokal-Triumph des vergangenen Jahres im eigenen Stadion über den damals in der Liga noch ungeschlagenen Werksclub will FCK-Trainer Marco Kurz nicht wieder als unterstützende Gedächtnishilfe aus der Klamottenkiste holen. "Klar sind Erinnerungen an Siege über den kommenden Gegner immer etwas Schönes und vielleicht auch Motivierendes. Aber einmal war das im vergangenen Jahr ein anderer Wettbewerb, und zum Zweiten hat sich das Gesicht unserer Mannschaft seitdem erheblich verändert", misst der Trainer der Roten Teufel der Sonntagspartie eine völlig andere Bedeutung bei als dem Pokalfight 2009.

Zum veränderten Gesicht des Pfälzer Bundesliga-Teams gehört bei der Heynckes-Elf auch ein Mann, der eine lange Leidenszeit hinter sich hat und nun umso glücklicher ist, wieder dabei zu sein. Innenverteidiger Mathias Abel, vor zwei Jahren vom FC Schalke zurück in die Pfälzer Heimat gekommen, bestritt gegen die Gladbacher "Fohlen" sein erstes komplettes Spiel für den FCK seit der Rückkehr. Es war seine erste Bundesligapartie seit fast drei Jahren gewesen, sagte Abel, der fünf Tage zuvor im Pokalspiel gegen Arminia Bielefeld zum ersten Mal das Trikot "seines" FCK überstreifen durfte. "Ich war und ich bin ein richtiger Lauterer Bub", bekräftigte "Matze" Abel nach dem siegreichen Comeback in der Eliteliga. "Ich habe mich auch durch die vielen Verletzungen nicht unterkriegen lassen und mich Stück für Stück herangekämpft. Jetzt hoffe ich, dass ich der Mannschaft weiterhelfen kann", hofft der in Kaiserslautern geborene Defensiv-Spieler darauf, den an der Leiste operierten Brasilianer Rodnei weiter gut vertreten zu können.

Dass er gemeinsam mit Abel ein zuverlässiges Bollwerk bilden kann, glaubt auch Kapitän und Abwehrkollege Martin Amedick: "Ich hatte von Anfang an eine super Kommunikation mit Matze." Auch der Coach ist froh über die Alternative im Deckungszentrum, nachdem mit dem Ex-Wolfsburger Jan Simunek ein weiterer kopfballstarker Defensivspezialist verletzt ausfällt: "Es war gut, dass er im Spiel gegen Bielefeld so eine Art Anlaufzeit bekam. Er hat jedenfalls seine Sache richtig gut gemacht", lobte der Chefcoach den 29-Jährigen, der in dreieinhalb Jahren sechs Operationen über sich ergehen lassen musste.

Im Vergleich zum Gladbach-Spiel wird Außenspieler Ivo Ilicevic wieder zum Lauterer Kader gehören. Auch Außenverteidiger Florian Dick, der seit dem Freiburg-Spiel pausieren musste, hat in dieser Woche mit dem Training begonnen und will "ab sofort wieder angreifen, um ins Team zu kommen".

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