Nichts für schwache Nerven

Föhren · Der SV Leiwen-Köwerich muss nach dem 4:5 in Föhren einen Rückschlag im Titelkampf konstatieren. Dabei hätte die Heinz-Elf sogar neuer Tabellendritter werden können, weil die Konkurrenz auch Federn ließ. Dagegen darf Föhren den Blick in die obere Tabellenhälfte richten.

 Der Föhrener Markus Barthen (vorne) kann mit seinem Team einen Erfolg im Derby gegen Leiwen bejubeln. TV-Foto: Hans Krämer

Der Föhrener Markus Barthen (vorne) kann mit seinem Team einen Erfolg im Derby gegen Leiwen bejubeln. TV-Foto: Hans Krämer

Mit offenem Visier geführt und wegen desolater Defensivleistungen wurde das Derby der Nachbarn in Föhren zum Tor-Festival umfunktioniert. Dabei grämte sich besonders Gästecoach Bernhard Heinz über eine Partie, die so unglaublich wie intensiv war. "So ist Fußball. Da führst du schon 3:1 und bist auch sieben Minuten vor Schluss noch vorn, und dann passieren Dinge, die ich nicht nachvollziehen kann. Diese Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben."

Die Gäste gingen in Führung, als Jason Born traf. Jochen Conrad war dann zum Ausgleich zur Stelle. Doch wie die Moselaner reagieren, offenbarte ihre Klasse: Christopher Nospes ließ mit einem Schuss von der linken Strafraumgrenze in den Winkel sein Können aufblitzen - nur eine Minute später war dann der Leiwener Spielertrainer Bernhard Heinz per Abstauber präsent, nachdem Mike Meters Schuss vom Keeper nicht festgehalten wurde.

Doch wer gedacht hatte, dass es das für Föhren gewesen war, sah sich getäuscht. Noch vor der Pause ließ Axel Meyer mit einem Schlenzer die Föhrener Hoffnungen am Leben. Zu Beginn des zweiten Abschnitts waren die Gäste frischer und gedanklich beweglicher, dominierten die Partie, doch Föhren blieb bei Kontern stets gefährlich. So fiel nach fehlender Zuordnung durch Markus Barthen der Ausgleich zum 3:3. Dann wurde das Derby dramatisch.

Die Schlüsselszene des Spiels ereignete sich zehn Minuten vor Schluss, als Hans Schulz und Timo Toppmöller zwei hundertprozentige Chancen nicht im Tor unterbrachten. Zunächst verwandelte Schulz einen Handelfmeter sieben Minuten vor Schluss zum 3:4, doch die bedingungslos an sich glaubenden Föhrener kamen zurück. Der Ausgleich zum 4:4 entsprang der Müdigkeit der Leiwener Defensive, als Jochen Conrad aus 30 Metern per Lupfer das Leder am SVL-Schlussmann Lang ins Netz setzte. Schulz scheiterte kurze Zeit später mit einem Freistoß an David Kees im Föhrener Gehäuse. Als dann der eingewechselte Sebastian Gessner seine Einwechslung mit dem Siegtor rechtfertigte, war die Glückseligkeit bei den Einheimischen perfekt. "Es war ein glücklicher, aber verdienter Sieg. Kompliment an die Jungs, die mit Engagement und großem Willen die Partie umbogen. Gerade in diesem Derby sind das ganz wichtige Punkte", blickte trotz eisiger Temperaturen ein innerlich aufgewärmter Christian Esch auf den durchweichten Föhrener Rasenplatz.

SV Föhren: Kees - Müller, S. Wagner, Hayer, Schneider - T. Wagner (46. Hengel), Monzel (65. N. Weyer), A. Wagner (70. Gessner), Conrad - Meyer, Barthen

SV Leiwen: Lantg - Heinz (76. Lex) - M. Scholtes, Meyer, Meter - Nospes, M. Scholtes, Born, Toppmöller - Zachara (46. Janjos), Schulz.

Tore: 0:1 Born (10.), 1:1 Conrad (32.), 1:2 Nospes (36.), 1:3 Heinz (37.), 2:3 Meyer (40.), 3:3 Barthen (72.), 3:4 Schulz (83., Handelfmeter), 4:4 Conrad (84.), 5:4 Gessner (87.)

SR: Michael Beck (Palzem) - Z: 180

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