Manderscheid. Kaum waren die letzten Bierflaschen geleert, wurde in Manderscheid schon gedanklich die neue Saison vorbereitet. Mit dem Sieg in Bernkastel-Kues belohnte sich die Truppe von Erfolgstrainer Karl-Heinz Gräfen für eine konstante Spielzeit. "Entscheidend war, dass wir einen unglaublichen Zusammenhalt in der Mannschaft hatten, auch in kritischen Spielen. Wir haben Spiele oft noch in den letzten Minuten umgebogen und eine hohe Konstanz gezeigt. Einer rannte und ackerte für den anderen, das Kollektiv stand eindeutig im Vordergrund. Salmrohr hatte vielleicht die besseren Individualisten, doch unser Teamspirit war einfach ausschlaggebend", bilanzierte Gräfen noch am Montag im TV-Gespräch.
In der Tat zeigte sich das Eifel-Team konstant, besaß eine gute Mischung aus spielerischen Elementen und kampfbetonten Grundzügen. Mit zwei Niederlagen - zu Hause gegen den FSV Salmrohr II (2:6) und in Wittlich (1:3) - blieb man im Rahmen eines Meisters. "Nach dem 2:6 vom Herbst gegen Salmrohr dachten viele, das ist eine Übermannschaft, die keiner vom Aufstiegskurs abdrängen könne. Wir haben das Spiel damals genauestens analysiert und die Fehler präzise angesprochen. Als wir dann im Rückspiel aus einem 0:2-Rückstand wieder zurückkamen und noch 2:2 spielten, haben wir erkannt, dass da alles für uns möglich ist", erinnert sich der Trainer an das erste Spiel nach der Winterpause. "Das war wie ein gefühlter Sieg. Hätten wir verloren, wäre Salmrohr fünf Punkte weg gewesen. Ich glaube nicht, dass wir dann noch mal hätten eingreifen können."
Die Tür zur Bezirksliga aufgestoßen hat die SG, als man in Dreis 3:1 gewann und der FSV beim Heim-2:3 gegen Neumagen patzte. Mit Matthias Schröder besaß Buchholz einen Spielführer, der ein exzellenter Zweikämpfer ist und an allen Fronten unterwegs war, stets auch mit seiner Körpersprache das gesamte Team mitriss. Auch Sebastian und Dominic Klein haben mit ihrer Torgefährlichkeit so manches Spiel mit entschieden.
Jetzt gilt es, den Blick nach vorn zu richten. Kalle Gräfen: "In der Bezirkliga erwartet uns eine schwierige Saison. Ich würde den Unterschied sogar als Zwei-Klassen-Unterschied bezeichnen. Dort ist ein guter Saisonstart wichtig. Landscheid hat gezeigt, dass sich Mosel-Aufsteiger gut etablieren können."
Um konkurrenzfähig zu sein, braucht das Team noch drei bis vier Neue. "Im Defensivverbund muss noch einer her, der dirigiert und managt. Es müssen flexible Spielertypen sein, die auch menschlich zu uns passen und sich mit dem Verein identifizieren. Wenn du aufsteigst, kommen die Leute ja nicht automatisch zu dir in den Verein", sagt Gräfen. Neben dem Klassenerhalt als sportlichem Ziel hat der Coach die Intensivierung des Zusammenspiels und das Einstudieren von gewissen Automatismen im Visier.
Derzeit ist noch kein Spieler fix, doch die Gespräche der Trainer und der drei Vorsitzenden laufen an. Mit Dominik Schmitz kommt ein Talent aus der eigenen Jugend. "Wir haben insgesamt eine positive Erwartungshaltung. Wir wollen junge Spieler aus der eigenen Jugend fördern. Wenn natürlich jemand von außerhalb kommen möchte, der ins Bild passt, ist er immer willkommen."
Aus dem Kader, der vor zwei Jahren schon Bezirksligaluft schnuppern durfte, sind die meisten noch dabei, wenn der Startschuss Mitte August für die neue Saison fällt. Nur Simon Ostermann, Tim Förster, Mark Hohns, Jan Diedrichs und Pascal Löw sind in der Liga neu.
Vor der neuen Saison wartet mit der Ausscheidung zur ODDSET-A-Liga-Rheinlandmeisterschaft schon ein Schmankerl auf die Gräfen-Elf. Dort sind dann alle Neuzugänge am Start, und eine erste Standortbestimmung sollte dann auch schon möglich sein.