Rheinlandliga: Aufsteiger Stadtkyll lässt Schweich ins offene Messer laufen

Stadtkyll · Der Triumphmarsch aus Verdis Oper Aida lief schon vor dem Anstoß in Stadtkyll. Dass er nur für die gastgebende SG gedacht sein konnte, öffnete sich den Besuchern erst in der zweiten Halbzeit, als der Aufsteiger aus der Schneifel die Schweicher Moselle mit 5:0 (0:0) förmlich überrollte.

SG-Trainer Markus Kranz blieb auch nach dem unerwarteten Auftaktsieg auf dem Teppich: "Wir hätten zur Halbzeit zurückliegen können und der Sieg ist viel zu hoch ausgefallen." Das ehrt den Coach, aber, so paradox es auch klingen mag, der Erfolg hätte auch noch deutlicher ausfallen können, denn das Schweicher Ensemble zerfiel nach zweiten Treffer der Elf aus der Schneifel und der Ampelparte gegen Artur Heck in seine Einzelteile. Den ersten Abschnitt dominierten die Gäste über weite Strecken, standen hinten sicher und hatten einige gute Offensiv-Aktionen. Außer zwei guten Aktionen des starken Nicolaas Swart (3./22.) hatte Stadtkyll nach vorne nichts zu bieten, auf der Gegenseite hatten Tobias Roth (13./16.), Eugen Keller (25./42.), Florian Pelzer (43.) und Carsten Reis (44.) und Dominik Casel (45.) Möglichkeiten, die Moselaner in Führung zu bringen. Mit dem Wiederanpfiff änderten sich die Kräfteverhältnisse. Die SG warf ihre kämpferischen Qualitäten in die Waagschale und kam durch Heck (Fußabwehr Emmerich) und Swart, der nach einem Konter den Kasten knapp verfehlte zu klaren Chancen. In der 64. Minute kippte die Partie endgültig. Jochen Weber foulte Thomas Bell, Christian Sicken verwandelte den Freistoß sicher. Die folgenden 15 Minuten gerieten für die Gäste zum Alptraum. Sie waren noch dabei, sich nach dem Rückstand zu sortieren, als ein Abwehrspieler der Mosella das Leder nach einem Freistoß von Heck ins eigene Netz lenkte. Der Verursacher dieses Treffers war nicht zu ermitteln. Kurz darauf zeigte der gute Schiedsrichter Zimmer aus Wittlich dem bereits verwarnten Heck die Ampelkarte ab. Das schien die Hausherren eher zu beflügeln als zu lähmen. Schweich verlor jede Ordnung, nach jedem langen Ball brannte es in der Abwehr dank der Schnelligkeit von Klaus Hamper, Julian Roderich und Nicolaas Swart lichterloh. Die Treffer fielen zwangsläufig. Roderich und Hamper (2) trafen fast zwangsläufig. Hamper und der eingewechselte Damian Machon hätten das Resultat sogar noch höher schrauben können. Das Fazit von Kranz: "Das waren die ersten drei von 40 Punkten die wir brauchen." Sein Gegenüber Hans Schneider war auch einen Tag später noch bedient: "Wir haben unsere Chancen nicht genutzt und sind durch eigene Fehler und mit einfachsten Mitteln bestraft worden."
SG Stadtkyll - TuS Mosella Schweich 5:0 (0:0)
SG Stadtkyll: Bormann - Fuhrt, Szajka, Heck, Klinkhammer (66. Zapp) - Sicken, Weins, Bell, Hamper - Roderich, Swart (82. D. Machon)
TuS Mosella Schweich: Emmrich - J. Weber, Pelzer, Bickelmann, Ossen - Quary (31. Reis), Keller, Zimmer (77. Rohr), Casel - Roth (77. Schleimer), Schäfer
Tore: 1:0 (62.) Sicken (Foulelfmeter), 2:0 (65.) Eigentor Schweich, 3:0 (69.) Roderich, 5:0 (76./78.) Hamper
Gelb-Rote Karte (67.) gegen Heck (Stadtkyll)
Schiedsrichter: Zimmer (Wittlich) - Zuschauer: 500

SV Mehring - Spvgg. Burgbrohl 2:1 (1:1)
Mit dem Spiel seiner Mannschaft war Mehrings Trainer Wolfgang Hoor "überhaupt nicht einverstanden", weshalb ihn am Ende nur "die ersten 20 Minuten und das Endresultat versöhnlich" stimmten. "Wir haben richtig gut angefangen", so Hoor und hätten früh "mindestens mit 2:0 führen müssen", aber außer dem Treffer von Sven Simon, der ein Zuspiel von Ahmed Boussi mit seinem schwächeren rechten Fuß nutzte, stand nichts auf der Habenseite. Nochmals Simon und Boussi hatten in den folgenden Minuten eine Erhöhung verpasst. Dann ließen sich die Moselaner die Spielweise der Gäste, die in der Anfangsphase nicht präsent waren, aufzwingen. Nach einem Foul von Thomas Hank an Sooud Yousuf verwandelte Florian Stein den fälligen Strafstoß zum Ausgleich. Von da an hatte Burgbrohl das Spiel im Griff, Gefahr strahlten die Gäste allerdings auch nur selten aus. So kam es, dass die spärliche Auftaktkulisse von nur 200 Besuchern nicht mit fußballerischen Leckerbissen verwöhnt wurde. Am Ende hatte Hoor dann das richtige Händchen, als er Patrick Noseke einwechselte. Der war nämlich gerade man fünf Minuten auf dem Feld, als er eine schöne Flanke von Mario Kön mit einem harten und platzierten Kopfball aus zehn Metern zum Siegtreffer in die Maschen setzte.
SV Mehring: Hank - Kön, Werhan, Lorig, Emmerich - Schwarz, Diederich (82. Noske), Schuh, Weinberg (46. Lorenz) - Boussi (77. Fleck), Simon
Tore: 1:0 (12.) Simon, 1:1 (28.) Stein (Foulelfmeter), 2:1 (87.) Noske
Schiedsrichter: Condné (Gillenfeld) - Zuschauer: 200

TuS Mayen - SG Badem/Kyllburg/Gindorf 1:2 (1:1)
Im letzten Jahr musste die Eifel-SG bis zum 24. Spieltag auf den ersten Auswärtssieg warten - in dieser Saison gelang der erste Dreier auf Reisen auf Anhieb. "Der Sieg war verdient", urteilte Badems Coach Wolfgang Neumann, "er hätte sogar höher ausfallen können." Der TuS, der als Favorit in die Partie gegangen war, ging durch einen Abstauber von Neuzugang Damir Mrkalj in Führung und hatte danach noch zwei gute Möglichkeiten. Damit hatte Mayen sein Pulver aber auch schon verschossen. Ein Schuss von Sebastian Berg nach einer Valerius-Ecke wurde von einem Mayener Verteidiger von der Linie geschlagen. Dann hatte Valerius selbst Mayens Schlussmann Sebastian Dietz umspielt, brachte das Leder aber nicht über die Linie, dann wurde ein Fernschuss von Michael Mayer-Nosbüsch zur Ecke abgewehrt - mit Folgen. Dominik Brenner schlug den Ball in den Strafraum, Timo Heinz verwandelte per Kopf. Ein weiterer Versuch von Mayer-Nosbüsch wurde erneut zur Ecke abgelenkt. Kurz nach dem Wechsel konnte Valerius nur durch eine Foul gestoppt werden - Heinz verwandelte den Strafstoß sicher. "Danach hatten wir eine Fülle von Möglichkeiten, bei denen es entweder an der Präzision fehlte oder der Mayener Torwart klären konnte. In den ersten halben Stunde hatte Mayen Vorteile, danach haben wir uns die drei Punkte klar verdient", bilanzierte Neumann.
SG Kyllburg: Plei - S. Berg - J. Schmitt (52. Gerten), Stoffel, Brenner - Haubricht (89. Budzak), Valerius, Reinhard (73. Winter), Mayer-Nosbüsch - Schwandt, Heinz
Tore: 1:0 (15.) Mrkalj, 1:1, 1:2 (39./52. Foulelfmeter) Heinz
Schiedsrichter: Augustin (Mainz) - Zuschauer: 150 wir

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