Rheinlandliga: Wenig erwärmend

Schweich · Der SV Dörbach hat einen Befreiungsschlag im Rheinlandliga-Abstiegskampf verpasst. In einer schwachen Begegnung reichte es trotz guter Möglichkeiten in der Schlussphase nicht zu einem Auswärtserfolg bei Mosella Schweich. Die Partie endete 1:1.

 Florian Beaudouin von Schweich (rechts) gegen Tobias Prüm. TV-Foto: Hans Krämer

Florian Beaudouin von Schweich (rechts) gegen Tobias Prüm. TV-Foto: Hans Krämer

"Hier haben wir eindeutig zwei Punkte verloren", sagte ein sichtlich enttäuschter Harry Koch nach dem Schlusspfiff. Dörbachs Trainer bezog sich dabei vor allem auf die Schlussphase, in der seine Mannschaft den Siegtreffer mehrere Male knapp verpasste.

Über weite Strecken jedoch lähmte die besondere Bedeutung der Partie beide Mannschaften. Schweich fand zunächst besser ins Spiel. Nach einem kurz ausgeführten Eckball scheiterte Carsten Reis mit einem satten Schuss an Dörbachs Torhüter Andreas Ringelstein (4.). Leider war das schon der größte Aufreger im ersten Durchgang. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt vermochte das Spiel die 175 Zuschauer nicht zu erwärmen. Beide Teams operierten ausschließlich mit langen Bällen, und nur nach Standardsituationen entwickelte sich so etwas wie Torgefahr. So entstand Dörbachs beste Torgelegenheit nach einem Freistoß von Florian Weirich, dessen Hereingabe an allen Spielern vorbeisegelte (30.). Der Pausenpfiff des guten Schiedsrichters Christophe Pires beendete eine ereignisarme erste Hälfte.

Die zweite Halbzeit begann spektakulär. Ein schnell ausgeführter Einwurf landete bei Eugen Keller, der das Leder aus 18 Metern in den Winkel zirkelte (1:0, 50.). Dörbach war nun geschockt, die Mosella kontrollierte die Partie. Erst ein Lattenknaller von Jens Hilgers aus 30 Metern riss die Koch-Elf aus ihrer Lethargie (64.). Mike Gaugler verpasste mit einem Distanzschuss knapp den Ausgleich (74.). Aber nur vier Minuten später war es dann soweit: Einen flach getretenen Freistoß von Weirich konnte Schweichs Keeper Harald Emmrich nicht festhalten, und der eingewechselte Patrick Noske staubte ab (1:1, 79.). Nun drängten die Gäste auf den Siegtreffer. Doch Clemens Goepel scheiterte frei vor Emmrich (88.). So blieb es bei der letztlich verdienten Punkteteilung, mit der Schweichs Trainer Hans Schneider deutlich besser leben konnte: "Unterm Strich ist das Ergebnis okay. In der ersten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft in einem sehr kampfbetonten Spiel. Nach der Pause haben wir dann die Hoheit im Mittelfeld verloren." Und Koch haderte: "Am Ende hat uns einfach die Cleverness gefehlt."

Schweich: Emmrich - Pelzer, Bickelmann, Gäbler - Casel, Toppmöller, Quary, Reis - Keller (82. Rohr, M.), Schneider (90. Schäfer) - Beaudoin (71. Rohr, T.)

Dörbach: Ringelstein - Weirich, Prüm, Schröder, Hilgers - Müller (61. Noske), Schmoelter (55. Wolff) - Blang, Gaugler, Goepel - Roderich - Tore: 1:0 (50.) Keller, 1:1 (79.) Noske

Meinung

Salmrohr zieht seine Kreise

Halbzeit in der Rheinlandliga. Mit 44 Punkten, der besten Ausbeute der vergangenen Jahre, ist Titelfavorit Salmrohr auch souveräner Herbstmeister. Der Ausrutscher des Favoriten vor Wochenfrist beim SV Morbach ist fast schon wieder wettgemacht. Denn die Hunsrücker, zweifellos die Mannschaft der Stunde in der Rheinlandliga, ließen dem Heimsieg über den Spitzenreiter ein Remis bei der bis vor zwei Wochen zweitstärksten Kraft der Liga folgen. Die TuS Koblenz II schwächelt und ist seit vier Spielen ohne Sieg. Der Vorsprung der Salmtaler auf Morbach ist wieder auf zehn Punkte angewachsen. Dörbach holte in Schweich ein 1:1. Das mag ein Lichtblick sein, allein zum sportlichen Überleben reicht der Punkt nicht aus. Und bis es in die Winterpause geht, warten noch schwere Brocken auf die Elf von Trainer Harry Koch. Der letzte Hinrundenspieltag hätte vornehmlich im Keller mehr Klarheit bringen können. Das Wetter spielte dabei aber nicht mit. Neben der für die Spitze wichtigen Partie zwischen Burgbrohl und Tarforst fielen auch die für den Abstieg relevanten Begegnungen zwischen der Ellscheid und Wirges sowie zwischen Bullay/Zell und Kyllburg/Badem/Gindorf der Witterung zum Opfer.

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