Rote Laterne mit Perspektive

Kordel/Welschbillig · Klassischer Fehlstart: Die SG Welschbillig/Kordel bildet seit 16 Wochen das Schlusslicht der Kreisliga A. Nach dem überraschenden Aufstieg im vergangenen Jahr droht nun wieder der direkte Abstieg. Trainer Hubert Schmitt hat die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben und will mit personeller Verstärkung nochmal angreifen.

 Telefonieren und umplanen: Die Absagen verletzter Spieler machten es dem Coach der SG Welschbillig, Hubert Schmitt (hier mit Junior Jörg Schmitt) nicht immer leicht. TV-Foto: Edgar Breit

Telefonieren und umplanen: Die Absagen verletzter Spieler machten es dem Coach der SG Welschbillig, Hubert Schmitt (hier mit Junior Jörg Schmitt) nicht immer leicht. TV-Foto: Edgar Breit

Die Zahlen sprechen eindeutig für sich. Nach 19 Spieltagen in der Kreisliga A steht die SG Welschbillig/Kordel auf dem letzten Tabellenplatz und das bereits über einen Zeitraum von 16 Wochen. Zwei gewonnene Spiele gegen den TuS Schillingen und die SG Saarburg/Serrig stehen 13 Niederlagen und vier Remis gegenüber. Auch das Torverhältnis von 22:48 Toren bringt die Defizite sowohl in der Defensive als auch in der Offensive ans Tageslicht.

Alles Fakten, die dem Trainer der Spielgemeinschaft, Hubert Schmitt, durchaus bewusst sind. Die möglichen Ursachen für die Misere klar zu beschreiben, fällt dem ruhigen und besonnenen Coach jedoch nicht leicht. Die durch viele Verletzungen, teils über mehrere Wochen, bedingte personelle Schwächung des Kaders ist für ihn eine der Ursachen für das schlechte Abschneiden. Immer wieder mussten Lücken geschlossen werden, neue Spieler integriert werden und Umstellungen innerhalb der Mannschaft vorgenommen werden.

"Wenn einem über einen längeren Zeitraum wichtige Stammspieler nicht zur Verfügung stehen, wirkt sich das nicht gerade positiv aus", sagt Schmitt. Darüber hinaus gestaltet sich die Ursachenforschung allerdings etwas schwieriger. "Die Jungs ziehen im Training immer voll mit und sind auch auf dem Platz keineswegs inaktiv." Das bescheinigen ihm auch Trainer und Spieler der gegnerischen Mannschaften.

"Fußball wird nur durch Tore schön." Ein Slogan von Hubert Schmitt, den er in seinen vielen Jahren als Trainer immer wieder vorangestellt hat. Und genau daran hapert es zurzeit. Die Chancen, zum Teil hundertprozentige Einschussmöglichkeiten, sind vorhanden und sogar fast in jedem Spiel, doch es scheitert immer wieder am Abschluss. "Die eigene Torausbeute ist einfach zu wenig und wenn wir uns dann ein Gegentor fangen, sind wir erst mal wie versteinert."

Junior übernimmt führende Rolle auf dem Platz



An die eigenen Stärken zu glauben, immer wachsam zu sein und nie aufzugeben, versucht er seinen Spielern immer wieder beizubringen. "Gerade jetzt ist es wichtig, die Kräfte zu bündeln und das Unmögliche möglich zu machen. Die Lage ist sehr ernst und dessen sollten sich alle bewusst sein", motiviert Schmitt sein Team und bläst für das bevorste hende Restprogramm zum Angriff.

Mit Dirk Axt konnte ein routinierter Fußballer reaktiviert werden. "Er wird uns in der verbleibenden Spielzeit sicherlich weiterhelfen können", meint Schmitt, der neben Oliver Lieser aus der A-Jugend mit Stürmer Oliver Werner (zuvor Eintracht Dist) einen dritten Neuzugang vermeldet. Trotz Verstärkung hat sich sein Kader zahlenmäßig kaum verändert. In der Winterpause sind zwei Langzeitverletzte hinzugekommen.

Zu den erfahrendsten Spielern in seiner Mannschaft zählt Junior Jörg Schmitt, der nicht nur im Familienbetrieb, sondern auch auf dem Platz seit Jahren eine führende Rolle einnimmt. Hubert Schmitt blickt in seinem Heimatverein bereits auf viele Amtsperioden als Trainer zurück. Immer wieder stellt er sich gerne in den Dienst der Mannschaft und gibt sein Wissen an die jüngere Generation weiter: als Kumpel, aber stets erfolgsorientiert und ehrgeizig. Als Libero und Stürmer war er selbst viele Jahre aktiv. In einem Auswahlspiel gegen die Overath-Traditionsmannschaft erzielte er damals gleich drei Tore. Sein erneutes Engagement auf der Kommandobrücke führt er neben seiner Leidenschaft zum Fußballsport ("Die Zusammenarbeit mit den tollen Jungs macht mir viel Spaß.") auch auf das Engagement seiner Mitstreiter Matthias Bichler, Lothar Schmitt, Thomas Vollmann und Kurt Willems zurück. "Die SG Welschbillig/Kordel hat gute Perspektiven."

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