Jugendfußball Beim zweiten Versuch hat es geklappt

Salmrohr/Wittlich  · Der FSV Salmrohr tritt zur neuen Saison dem Jugendförderverein Wittlicher Tal bei, um dem Fußballnachwuchs so bessere Entwicklungs­möglichkeiten zu geben.

 Vor dem Spiel in der C-Junioren-Rheinlandliga am vergangenen Mittwoch präsentierten sich die Teams des FSV Salmrohr (rote Trikots) und des JFV Wittlicher Tal (schwarz) mitsamt den Verantwortlichen zum vorerst letzten Mal in getrennten Farben.

Vor dem Spiel in der C-Junioren-Rheinlandliga am vergangenen Mittwoch präsentierten sich die Teams des FSV Salmrohr (rote Trikots) und des JFV Wittlicher Tal (schwarz) mitsamt den Verantwortlichen zum vorerst letzten Mal in getrennten Farben.

Foto: Andreas Arens

Zuletzt, beim Duell in der C-Junioren-Rheinlandliga, waren Teams beider Vereine noch Kontrahenten, ab Sommer gehen sie gemeinsam an den Start:  Der FSV Salmrohr wird dann siebtes Mitglied des Jugendfördervereins (JFV) Wittlicher Tal und tritt damit in die (eigenständige) Gemeinschaft der Sportvereine  Wittlich,  Lüxem,  Neuerburg, Zeltingen-Rachtig, SpVgg Minderlittgen-Hupperath und DJK Hasborn ein (TV berichtete bereits kurz).

„Auf dem Weg, den Jugendfußball im Wittlicher Raum voranzutreiben und ein Mittelzentrum in der Region zu schaffen, ist das ein weiterer, wichtiger Schritt“, betonten der JFV-Vorsitzende Alfons Kreutz und der in der sportlichen Leitung mitverantwortliche Frank Fass am Rande der Partie am vergangenen Mittwoch auf dem Salmrohrer Kunstrasen, die der JFV-Nachwuchs glatt mit 4:0 beim FSV gewann. In einer Mitteilung war zuvor sogar von einem „wichtigen Meilenstein“ die Rede, um die Talentförderung im Bereich des Jugendfußballs in der Region Eifel-Mosel zu stärken.

Dem am Donnerstag vor einem Jahr gegründeten JFV wollten die Salmrohrer eigentlich bereits damals schon beitreten. „Es gab seinerzeit aber Kommunikationsprobleme“, räumt Arno Kömen ein. Gemeinsam mit FSV-Jugendleiter Michael Schmitt und dem zweiten Vorsitzenden Christian Rauen hat er die Verhandlungen in den vergangenen Monaten vorangetrieben, sodass die Salmrohrer mit ihren A- bis D-Junioren (hier sind momentan rund 85 Nachwuchsspieler aktiv) ab der Saison 2019/20 im JFV spielen können.

Selbst ist Kömen, der zuvor in ähnlicher Mission bei Eintracht Trier tätig war, mittlerweile inzwischen kein Nachwuchskoordinator mehr beim FSV: Zum Jahreswechsel hat er eine (nebenamtliche) Stelle als Talent­scout von Bayer 04 Leverkusen angetreten und ist den Talenten aus der Eifel-Mosel-Hunsrück-Region sowie dem benachbarten Luxemburg auf der Spur. „Das“, weiß Kömen, „ist natürlich nicht mit der bestehenden Kooperation zwischen dem FSV und Hoffenheim kompatibel, obwohl mir die TSG sogar zu diesem Schritt gratuliert hat“. Dem FSV will Kömen indes auch weiter verbunden bleiben, nur nicht halt mehr an vorderster und offizieller Front. Die Kooperation mit der TSG, die zuletzt mit Marcello Tacca bereits ein Talent vom FSV nach Nordbaden lotsen konnte, bleibe auch nach dem Beitritt zum JFV bestehen, wie Jugendleiter Schmitt klarmacht: „Profitieren kann davon auch der JFV zum Beispiel, wenn es um Trainerfortbildungen geht“.

Dem eigenen Nachwuchs noch bessere Fördermöglichkeiten zu geben, ist das Ziel der Salmrohrer Verantwortlichen. Um junge Spieler fitzumachen für den Senioren­bereich, sollten sie am besten schon mehrere Jahre lang in der Jugend-Rheinlandliga gespielt haben, lautet die Vorstellung beim FSV. Aktuell sind hier nur die A-Jugend (am Rande der Abstiegszone) und die C-Junioren vertreten. „Bei immer weniger Kindern und Jugendlichen, die nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels Fußball spielen, ist es für uns als kleiner Dorfverein kaum machbar, auf die Dauer ein höheres Niveau bieten zu können“, weiß der zweite FSV-Vorsitzende Rauen, wie sinnvoll es ist, die Kräfte zu bündeln und talentierten Kickern auch die Chance zu geben, sich vor Ort weiterentwickeln zu können.

Das Ziel des ab Sommer breiter aufgestellten JFV müsse es sein, dass man möglichst rasch von der A-bis zur D-Jugend durchgängig in der Rheinlandliga und mit der jeweils zweiten Garnitur eine Etage drunter, in der Bezirksliga, antreten könne. Momentan sind weder der FSV noch der JFV bei den B- und den D-Junioren in der höchsten Jugendspielklasse des Verbandes vertreten.

Unterhalb der D-Junioren ändert sich bei den JFV-Mitgliedsvereinen und beim FSV ab der neuen Saison derweil nichts. Die Teams spielen in den bisherigen Strukturen weiter. Ein Jugendförderverein hat gegenüber einer Jugendspielgemeinschaft Vorteile im administrativen Bereich. Zudem dürfen zumindest mit einer Ausnahmegenehmigung teilweise mehr als nur – wie bei der JSG – zwei Teams pro Altersstufe an den Start gehen und. So ist auch ein Aufstieg in die Regionalliga möglich.  

Wer künftig die sportliche Leitung beim um den FSV Salmrohr erweiterten JFV innehat, ist aktuell noch offen: Nach Angaben des Vorsitzenden Alfons Kreutz habe man sich mit Oliver Hongla, der zudem Coach der B-I-Junioren in der Bezirksliga ist, nicht über eine weitere Zusammenarbeit einigen können. Die Suche dauere an. „Ich bin guter Dinge, dass wir schon bald einen Nachfolger präsentieren können“, so Kreutz. Mit dem dem Ende entgegengehenden ersten JFV-Jahr ist er vollauf zufrieden. Als Höhepunkt bezeichnen er und Frank Fass die Teilnahme der C-Junioren an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft im Futsal vor wenigen Wochen im nordrhein-westfälischen Gevelsberg. 

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