Sammer soll länger bleiben

Mainz · Im Eilverfahren hatte der DFB Bundestrainer Löw bis 2014 an den Verband gebunden -- nun steht auch eine Verlängerung mit Sportdirektor Sammer auf dem Plan. Der signalisierte Verhandlungsbereitschaft. Als Gewinner darf sich schon jetzt Teammanager Oliver Bierhoff fühlen.

Noch vor kurzem stritten und behakten sie sich: Jetzt soll nach Bundestrainer Joachim Löw und Manager Oliver Bierhoff auch Sportdirektor Matthias Sammer dem DFB mindestens bis zur WM 2014 erhalten bleiben. Verbandschef Theo Zwanziger, der schon mit den Blitzverlängerungen für Löw, Bierhoff und den gesamten Trainerstab überrascht hatte, strebt nun auch mit Sammer eine langfristige Zusammenarbeit an.

Verhandlungen stehen offenbar kurz bevor. "Weil er und der Bundestrainer, nachdem die Irritationen um die U 21 ausgeräumt sind, ein sehr gutes Verhältnis zueinander haben, denke ich, sollten wir Gespräche über eine Vertragsverlängerung auf den Weg bringen", sagte DFB-Präsident Zwanziger. Auch Bierhoff hält eine langfristige Zusammenarbeit mit Sammer inzwischen für wünschenswert. "Kontinuität ist sinnvoll, das wäre auch im Fall Matthias Sammer so", erklärte der Manager am Mittwoch in Mainz. Da würden auch frühere Differenzen keine Rolle mehr spielen. "Wir sind ja häufig aneinandergerasselt, das war auch zu Profizeiten nicht anders."

Sammer ist derzeit bis 2013 an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) gebunden, eine Ausdehnung des Arbeitsverhältnisses um drei Jahre könnte folgen.

Laut Bierhoff geht es um Strategien und Philosophien im gesamten deutschen Fußball: "Das bedeutet, dass man Strukturen schafft." Sammer hätte dabei mit den Anfang gesetzt: "So wäre es sinnvoll, wenn er es fortführt." Allerdings hatte Sammer Anfang des Jahres auch über einen Wechsel zum Hamburger SV verhandelt. Immer mal wieder wurde er auch mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht.

Bierhoff selbst hat nach bewegten Zeiten - zu Beginn der WM im vergangenen Sommer in Südafrika schien sein Abschied vom DFB schon besiegelt - im Paket mit Löw wieder eine rosige Zukunft als "Außenminister" des Nationalteams. Für ihn ist vor allem wichtig, dass nach den heftigen Querelen mit der DFB-Spitze zu Beginn des WM-Jahres 2010 nichts hängengeblieben sei: "Das Gefühl habe ich." Es sei nie um sachliche Kritik gegangen, "es waren eher atmosphärische Störungen", unterstrich Bierhoff. Vor allem die Allianz mit dem Bundestrainer und dessen Stab hat ihm die neue Chance beschert. "Zwischen uns herrscht ein unglaublich loyales, tolles, inspirierendes Verhältnis", betonte der einstige Europameister.

Bis zur reizvollen Weltmeisterschaft in Brasilien will Bierhoff nun das fortsetzen, was er in fast sieben Jahren im einst von Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann geforderten Amt schon auf den Weg gebracht hat: Nähe zu den Fans schaffen, die Spieler auch außerhalb des Platzes weiterentwickeln, die Anziehungskraft des Nationalteams noch weiter erhöhen. Ob er darüber hinaus noch andere Themen wie ein zentrales Leistungszentrum ("ein Hobby von mir") forcieren wird, "muss man einfach mal sehen", meinte Bierhoff. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort