Sieben magische Minuten

Ein aufregendes Spiel lieferten sich am Samstag Titelkandidat SC Stahl und Kellerkind FC Karlshausen. Der Drittletzte in der Tabelle hatte den Favoriten lange Zeit am Rand einer Niederlage. Erst zwei Minuten vor Schluss ging Stahl in Führung.

 Gerade so die Kurve gekriegt: Eugen Hartwick (links) und der SC Stahl drehten das Spiel gegen den FC Karlshausen (im Bild: Michael Schmitt) erst kurz vor Spielschluss. TV-Foto: Hans Krämer

Gerade so die Kurve gekriegt: Eugen Hartwick (links) und der SC Stahl drehten das Spiel gegen den FC Karlshausen (im Bild: Michael Schmitt) erst kurz vor Spielschluss. TV-Foto: Hans Krämer

Bitburg. Noch Minuten nach Spielabpfiff schien FCK-Spielertrainer Ingo Grün wie paralysiert. Nach der 2:4-Pleite beim Stahler SC stand ihm die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Denn der Tabellendrittletzte agierte auf dem Bitburger Kunstrasen nie wie ein Abstiegskandidat, spielte mutig nach vorn, ging sogar zweimal in Führung, musste allerdings in den letzten sieben Minuten des Spiels die Effektivität des Gegners spüren.

SC-Coach Rüdiger Otte gestand nach der Partie: "Der Sieg ist sehr glücklich. Karlshausen hat hervorragend gespielt. Doch unsere Jungs haben Moral gezeigt und bewiesen, dass beim SC Stahl immer verrückte Dinge passieren können." Gemeint waren damit die finalen sieben Minuten, als der als sicher eingestufte Auswärtserfolg noch kippte. Doch der Reihe nach:

Alexander Schoos traf bereits früh zum 0:1 (6.). Auch danach präsentierte sich der Gast erstaunlich spielstark und hebelte die SC-Hintermannschaft immer wieder aus. Die Gäste dominierten die Partie zeitweise, weil die Bitburger Vorstädter zu umständlich agierten. Stevo Stanford vergab zunächst die Ausgleichschance aus Nahdistanz, doch drei Minuten vor dem Pausenpfiff gelang Djedalin Duda der Ausgleich per Kopf.

Im zweiten Abschnitt agierte der SC wesentlich offensiver und suchte sein Heil im variablen Angriffsspiel, doch auch die Gäste waren weiterhin gefährlich. Das große Manko der Karlshausener allerdings bestand vor allem darin, dass sie die guten Konter nie konsequent zu Ende spielten und so den Gegner aufbauten. Noch vor der großen Aufholjagd nutzte der FCK einen Fehler durch Kapitän Jörg Steffen zur erneuten Führung - 1:2 stand es in der 80. Minute.

Danach geschah das unglaubliche: Der eingewechselte Marc Hemmler traf zunächst aus dem Gewühl heraus zum Ausgleich (83.). Schließlich war es Maid Fetai, der die Otte-Elf per Freistoßaufsetzer in Führung brachte (88.). Den turbulenten Schlusspunkt setzte Duda nach einem Torwartfehler (90.). "Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Jetzt sind wir enttäuscht und stehen wieder mit leeren Händen da", sagte ein ratloser Ingo Grün.

SC Stahl: Bier - B. Fetai - Budzak - Bolt, Troes (46. M. Stanford) - Maslakov, Duda, M. Fetai, Hartwick - Gregoriev (60. Hemmler), S. Stanford (74. Winter).

FC Karlshausen: Arimond - Weiler - Schmitt, T. Schoos, Krutsch - Grün, Hompes, Lukas, Senftleben - Steffen, A. Schoos (80. Geib).

Tore: 0:1 (6.) Alexander Schoos, 1:1 (42.) Duda, 1:2 (80.) Steffen, 2:2 (83.) Hemmler, 3:2 (88.) Maid Fetai, 4:2 (90.) Duda.

Schiedsrichter: Michael Maxheim (Trier)

Zuschauer: 100

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort