Spannung auf der Zielgeraden

Trier-Mariahof · Die Meisterschaft in der C-Liga Trier/Eifel wird am letzten Spieltag entschieden. Tabellenführer SSG Mariahof Trier trifft am Sonntag im Auswärtsspiel auf den Zweiten, SV Alemannia Trier. Ein Remis reicht dem Spitzenreiter bereits aus. Anpfiff am Moselstadion (Kunstrasen) ist um 12.30 Uhr.

Trier-Mariahof. Top oder Flop - Die SSG Mariahof Trier schafft stets klare Verhältnisse auf dem Fußballplatz. Zwanzig Mal hat die Mannschaft von Josef Karthäuser bis dato gewonnen und erst drei Spiele verloren. 112 Tore erzielt und erst 17 kassiert. Ein Spiel ist noch offen: Am kommenden Sonntag trifft der Erste auf den Zweiten. Das Hinspiel hat die Alemannia mit 2:0 gewonnen. Im Entscheidungsspiel reicht dem Tabellenführer aus Mariahof ein Remis aus, um die Sektkorken knallen zu lassen.
"Es wir kein leichtes Spiel und ich hoffe, dass meine Jungs die jüngste Niederlage gegen den SV Trier-West Euren schnell vergessen werden und am Sonntag alles geben", motiviert Karthäuser mit dem Spitznamen "Pferdslunge" seine Mannschaft für das Endspiel um die Meisterschaft.
In der Winterpause hat der 44-jährige Familienvater und Opa die Mannschaft, in der er schon mit sechs Jahren dem Ball hinterherlief, von Vito Milosevic übernommen. Damals mit vier Punkten Abstand zur Spitze. "Der Grundstein war gelegt", dankt Karthäuser seinem Vorgänger, von dem er als Spieler und Co-Trainer viel in Sachen Trainingsmethodik lernen konnte. Eine hartnäckige Knieverletzung hat den fußballverrückten SSG-Coach nun endgültig an die Seitenlinie verbannt. Seine neue Aufgabe macht dem Inhaber eines Modellbau-Fachgeschäfts aber sichtlich Spaß und "wenn die Jungs bei der Stange bleiben, werde ich sie auch in der kommenden Saison trainieren."
Seit der neuen Eigenständigkeit geht es in der SSG Mariahof wieder nach oben. "Das Potenzial ist vorhanden und wir werden auch in der B-Liga eine gute Rolle spielen", spricht Karthäuser voller Überzeugung, "auch wenn ich mich da etwas weit aus dem Fenster hänge."
Das Torverhältnis spricht Bände und mit Spielern wie Robert Schott, Christian Jahn und Andre Fillies in der Defensive und Michael Prison, Vincent Wick und Klaus Schneemilch im Sturm lässt sich aus Sicht des Trainers gut für die Zukunft planen. Auch die Neuzugänge vom Winter mit Mike Schulz, Rene Jahn, Mikel Kettermann und Florian Palm seien eine echte Verstärkung in der wieder etwas trainingsmunteren SSG. "Ich hoffe dann auf den Rasenplatz in Heiligkreuz", spricht Karthäuser noch einen Wunsch aus, "denn die Spielbedingungen sind bei der Wahl des Vereins auch ein Kriterium."
Familie immer mit dabei


Erwähnen will der neue SSG-Coach auch die gute Platzierung (Platz 3) in der Fairnesstabelle. "Wir spielen kein Halma, sondern Fußball." Die Mannschaft sei stärker zusammengewachsen und habe ein Wir-Gefühl entwickelt.
Daran hat auch Karthäusers Ehefrau Iris einen maßgeblichen Anteil. Sie bewirtschaftet das Vereinshaus am Wolfsberg, wäscht die Trikots der Spieler und kocht an jedem Heimspiel für die Mannschaft. "Die Jungs haben mittlerweile sogar schon spezielle Essenswünsche", bemerkt der bekennende Bayern-Fan lachend.
Mit von der Partie bei allen Spielen sind auch die Kinder des Hobby-Modellbauers. Jede seiner drei Töchter hat bereits ihre feste (freiwillige) Aufgabe und auch Enkelkind John-Patrick ist stets mit seinem Bayern-Trikot am Spielfeldrand der SSG dabei.
Den Feinschliff als Fußballer erhielt Josef Karthäuser in der Eintracht-Jugend. Ab der Neugründung der SSG Mariahof spielte er dann unter Karl Kronenburg und machte mit Spielergrößen wie Uwe Ettelbrück (Karthäuser: "Von ihm hole ich mir heute noch regelmäßig Infos."), Robert Wanninger und Josef Hostert, den Durchmarsch von der D- in die A-Liga. Kurze Zwischenstopps vor seiner Rückkehr zum Heimatverein hatte er beim FC Berdina Berbourg und beim SV Wiltingen.
Bis zu 20 seiner ehemaligen SSG-Kollegen treffen sich heute noch jeden Freitag zum Kicken in Mariahof. "Mit 44 Jahren bin ich der Jüngste", sagt Josef Karthäuser, der das Sortiment in seinem Spielwaren- und Modellbauladen stets erweitert. Dabei darf der Fußballsport natürlich nicht zu kurz kommen.

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