Bergweiler/Wittlich. Ralph Marggraff ist seit sechs Jahren Spielertrainer des FC 05 Bergweiler. Damit ist Marggraff dienstältester Trainer der Fußball-Kreisliga B II. Der 34-jährige ehemalige Stürmer spielt zur Zeit Libero und wagt sich nur noch bei Standards mit nach vorne. "Für mich gab es immer nur ein Ziel: Tore zu schießen", sagt der ehemalige Torschützenkönig der B-Klasse aus der Saison 1996/97 mit 31 Treffern. Solch einen Stürmer könnte Marggraffs Lieblingsverein, der 1. FC Kaiserslautern, derzeit gut gebrauchen. Der gebürtige Wittlicher spielt seit seinem vierten Lebensjahr Fußball und wohnt nun keine 200 Meter vom Trainingsplatz in Bergweiler entfernt.
Seit 2000 ist er für den FC 05 Bergweiler aktiv, der damals noch FC 65 Bergweiler hieß und 2005 neu gegründet wurde. Seine Spieler profitieren nicht nur von Marggraffs Erfahrung als ehemaliger Stürmer, sondern auch von seinen beruflichen Fähigkeiten: Ralph Marggraff ist Physiotherapeut in der Median-Klinik auf dem Bernkastel-Kueser Plateau. "Wir trainieren oft für den Rücken und stärken die Wirbelsäule. Die Jungs sind dann meistens platt - wollen aber im nächsten Training mehr." Dort stehen dann meistens der Ball und das Kopfballspiel im Mittelpunkt. "Bei mir gibt es kaum Waldläufe, sondern viel Kurzpassspiel und Balltechnik."
Abschalten? Nicht vom Fußball!

Seit kurzem können die Spieler im vereinseigenen Fitnessraum weiter ihre Muskeln stählen und zum Abschluss in die Sauna. Marggraff entspannt nicht nur in der Sauna, auch an der Außenlinie während des Spiels sei er ein ruhiger Zeitgenosse: "Ich bin ruhig und sachlich", sagt er. Anders in der Kabine: "Da knallt es schon mal, wenn die Jungs meine Anweisungen nicht befolgen." Diesen Frust bekommen die Spieler allerdings nur verbal zu spüren, den Rest lässt Marggraff an Türen oder Medizinkoffern aus.
In seiner Freizeit schaltet er gerne ab, allerdings nicht vom Fußball. Beim Online Fußball-Manager "Hattrick" kümmert er sich um Foren und stellt die Mannschaft des FC Mountainbecausehe (die freie englische Übersetzung für FC Bergweiler) auf. Manchmal verbringt Marggraff bis zu drei oder vier Stunden am Tag online. Dort wird er von den virtuellen "Bergweiler Ultras" unterstützt. Echte Ultra-Fans gibt es in Bergweiler zwar nicht, allerdings sind die Spiele für eine Kreisliga-Mannschaft mit etwa 100 Zuschauern pro Spiel recht gut besucht. "Zuschauer, Spieler und Offizielle stehen hier super zusammen und unternehmen gerne etwas gemeinsam", beschreibt Marggraff den Zusammenhalt im Verein. Für ihn sei es in Zukunft wichtig, dass sein Verein die Klasse halte und er noch zwei Jahre aktiv spielen könne. "Danach kann ich mir ein Engagement im Vorstand des Vereins vorstellen."