Standards sorgen für Erleichterung

Der Aufstiegszug dürfte für die SG Traben-Trarbach nach dem 0:2 gestern in Wittlich wohl abgefahren sein. Dagegen dürfen die Säubrenner nach den Freistoßtoren zum Sieg im Abstiegskampf durchatmen und schließen erst einmal ins Mittelfeld der Tabelle auf.

 Christian Höger vom SV Wittlich (oben) gegen Ragip Kyjtazaj von der SG traben-Trarbach. TV-Foto: Hans Krämer

Christian Höger vom SV Wittlich (oben) gegen Ragip Kyjtazaj von der SG traben-Trarbach. TV-Foto: Hans Krämer

Wittlich. Zum Heimspiel auf dem neuen Kunstrasenplatz (der TV berichtete mehrfach) taten sich beide Mannschaften mit ihrem Offensivverhalten gehörig schwer. Schon zu Beginn spielte sich das Geschehen weitestgehend im Mittelfeld ab. Zu viele Zweikämpfe, zu viel Stückwerk brachten nicht die spielerische Leichtigkeit, die sich die Verantwortlichen erhofft hatten.

Dominik Brausch löste aber alle Fesseln, als er mit seinem Schuss aus spitzem Winkel Pascal Löw im Wittlicher Gehäuse prüfte. Die Partie lebte vom Spannungsgehalt, hohen Einsatz und enormen Laufaufwand. Spielerische Akzente kamen oft zu kurz. Erst als Tobias Lauterborn aus 25 Metern mit einem fulminanten 25-Meter-Schuss abzog, kam so etwas wie Leidenschaft und Brisanz in die Partie.

SVW-Kapitän Martin Mittler schlenzte kurz vorm Pausentee das Leder übers Gebälk. Christian Hayer nahm einen Flugball volley mit, scheiterte aber an SG-Keeper Felix Allmacher.

Auch im zweiten Abschnitt blieben hochkarätige Chancen Mangelware, doch die Moselaner drängten auf den Führungstreffer, da Marc Beitzel, Brausch und Deniz Toy-Karl enormen Angriffsdruck entfachten. Doch nach einer Stunde brachte eine Standardsituation die Wende im Spiel, als der gerade eingewechselte Christoph Heck mit einem "langen Bein" einen Freistoß von Vitale Pecoraro zum 1:0 vollendete (65.). Fast im Gegenzug hätte James Perry den Ausgleich machen müssen, als er völlig frei vor Löw auftauchte.

Die Elf von Gästetrainer Thorsten Hieke versuchte in der Schlussphase alles, um wenigstens noch zum Ausgleich zu kommen, doch der zwingende Abschluss wurde vermisst. Benzartis Ball wurde zur Ecke gelenkt, Jürgen Iancus Distanzschuss entschärfte Löw, und auch Daniel Vetterling scheiterte mit einem straffen Schuss aus zehn Metern am Wittlicher Torwart.

Das ausgeglichene, heiß umkämpfte Spiel stand kurz vor Schluss auf des Messers Schneide. Erst ein weiterer Standard führte zur Entscheidung zugunsten der Kropp-Elf. Der Spielertrainer selbst zirkelte eine präzise Flanke auf Hayer, der sich mit dem zweiten Treffer bedankte (84.).

Da Löw den Wittlicher Sieg festhielt und die Traben-Trarbacher in der Offensive nichts mehr zustande brachten, durften sich die Säubrenner nicht nur über die drei Punkte, sondern vor allem auf die Vergrößerung des Abstands zur Abstiegszone freuen. "Der Sieg war ganz wichtig. Kämpferisch haben wir am Limit gespielt, und wir haben die Freistöße erzwungen. Jetzt haben wir noch weitere sieben Heimspiele, ich denke, dass wir noch weiter nach vorn kommen können", befand ein sichtlich erleichterter Spielertrainer Horst Kropp nach der Partie. Thorsten Hieke auf Gästeseite sah eine "harmlose Mannschaft, die heute ihr Potenzial nie abrufen konnte. Uns fehlten die Ideen im Mittelfeld, der Zug in Richtung Titel dürfte nun ohne uns abgefahren sein."

SV Wittlich: Löw - Krieziu - Mittler, Zafar, Külahcioglu - Kropp, Braun, Friedrich (50. Heck), Pecoraro (75. Ahmeti) - Hayer, Lauterborn.

Traben-Trarbach: Allmacher - Pellenz - Iancu - Kyitazaj, Jurczuk (50. Vetterling) - Beth, Toy- Karl (75. Demolli), Benzarti, Perry - Beitzel, Brausch.

Tore: 1:0 Heck (65.), 2:0 Hayer (84.)

Schiedsrichter: Alberts (Morbach)

Zuschauer: 175.

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