SV Dreis: "Wer jetzt den Aufstieg nicht thematisieren will, ist fehl am Platz"

Vor Jahresfrist zierte der SV Dreis noch das Tabellenende der Kreisliga B II. Dank einer Energieleistung gelang dem ehemaligen SG-Partner von Rheinlandligist SV Dörbach noch einmal der Sprung von der Abstiegsschippe.

Dreis. (L.S.) Platz acht brachte nicht nur den Erhalt der Liga. So stieg die Elf von Trainer Detlef Koch wie "Phönix aus der Asche" und avanciert zum Titelkandidaten Nummer eins und darf mit acht Punkten Vorsprung auf den Aufsteiger SV Klausen ins entscheidende Frühjahr gehen. In Dreis darf man langsam schon von einem Termin für die Aufstiegsfeier träumen.

Im Salmtal ist man derzeit froh ob der sportlichen Entwicklung des geliebten Fußballvereins. Der SV Dreis nämlich mauserte sich vom Abstiegskandidaten zum ambitionierten "Durchmarsch-Club". Denn befragt man die Verantwortlichen bei den Konkurrenten, so sollte der Vorsprung des SV Dreis bis zum Saisonende reichen, wenn Ende Mai das direkte Aufstiegsticket zur höchsten Fußballklasse des Kreises gelöst wird.

Drei Personalien stehen stets im Fokus, wenn es um die Protagonisten des wundersamen Wiedererstarkens geht: Da ist zum einen Geschäftsführer Norbert Kessler, der neben dem Vorsitzenden Norbert Spreier die Rahmenbedingungen vorgibt. Sportchef Kurt Traut gilt hinter den Kulissen als Drahtzieher der Dreiser Erfolgsgeschichte, fädelte sämtliche wichtigen Transfers ein und wird als Kenner der Materie geschätzt. Ihm verdanken die Dreiser auch die Neuverpflichtungen von Charles Baumgarten und Yannick Scheit, die ab sofort spielberechtigt sind. Trainer Detlef Koch trägt mit seiner kompetenten und sachlichen Art maßgeblich zum Erfolg bei. Ihm ist es gelungen, aus einem Haufen talentierter Eigengewächse ein nahezu homogenes Gebilde zu formen.

Detlef Koch gilt somit als der Vater des Erfolges. Aufgrund seiner Fußballphilosophie, Offensivfußball unter Beibehaltung strategischer Defensivgrundsätze spielen zu lassen, gelang es dem vor allem auswärtsschwachen Team, mehr Abwehrstabilität und Dynamik zu entwickeln. "Durch die Verpflichtung der Stürmer Bastian, Weyres und Eltges sowie des Mittelfeld-Allrounders Dennis Friedrich haben wir zu deutlich mehr Angriffswirksamkeit gefunden. Alle Neuzugänge haben prächtig eingeschlagen, zumal alle Spieler aus dem Eigengewächshaus kommen", erklärt Detlef Koch, der seine Mannschaft zwar beruhigend in Führung, aber noch lange nicht am Ziel sieht.

"Dieser Vorsprung ist zwar eine Hausnummer, doch der März hat es in sich. Von fünf Spielen absolvieren wir vier auswärts", verrät Koch, der sich auf die Neuen, Charles Baumgarten (vom SV Wittlich), Yannick Scheit (von den Salmrohrer A-Junioren zurück) und Torwart Kai Simonis (ohne Spielpraxis), freut. Mit der positiven Entwicklung erscheint die ausgegebene Zielkorrektur realistisch: "Platz fünf war unser Ziel. Jetzt wollen wir Anspruch und Wirklichkeit in Einklang bringen. Wer jetzt den Aufstieg nicht thematisieren will, der ist fehl am Platze. Wir haben schon mehr erreicht, als wir ursprünglich wollten. Deshalb haben wir keinen Druck."

Dabei stehen die Leistungsträger altersbedingt noch nicht im Zenit. Youngster wie Kapitän Marco Gerten, Andre Eltges, Sven Weyres oder Felix Steiner haben erst 60 Prozent ihrers Leistungsvermögens erreicht. Mit Stammkeeper Christoph Greubel und Sebastian Spreier verfügt die Mannschaft über zwei Spieler mit Rheinlandliga-Erfahrung. Hinzu kommt die Routine gestandener Abwehrspieler, wie Markus Kessler und Andreas Lorig. Verletzungen und berufliche Abwesenheiten zu kompensieren ist das Team in der Lage.

Der Kader ist ausgeglichen besetzt, auch die Positionen zwölf bis sechszehn bewegen sich qualitativ auf gleichem Niveau. Das Durchschnittsalter von 22,5 Jahren zeugt vom gelungenen Umbruch im Dreiser Team. "Die Konstellation, jetzt gejagt zu werden, gefällt uns. Und die Tatsache, dass sich die Mannschaften hinter uns die Punkte um Platz zwei noch gegenseitig abjagen werden, bringt uns zwar in die Favoritenstellung, doch das sind wir mittlerweile gewöhnt", meint der Erfolgscoach.

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