Traum-Comeback für Schwandt
Die beste Heimmannschaft der Fußball-Rheinlandliga bleibt die SG Kyllburg/Badem/Gindorf. Mit einem 2:0 (0:0) über den SV Morbach feierten die Eifeler im fünften Spiel den fünften Sieg auf eigenem Terrain.
Badem. Fast eine Stunde lang neutralisierten sich beide Kontrahenten. Über die strukturiertere Spielanlage verfügten die Gäste, bei Standards dagegen waren die Hausherren jederzeit gefährlich. Schon in der ersten Minute verfehlte Sebastian Berg nach einer Ecke den Morbacher Kasten nur knapp. Zu halten hatte Kevin Greweling nichts, aber auch Markus Plei blieb im ersten Durchgang beschäftigungslos, weil die wenigen Offensivaktionen der Hunsrücker mit Schüssen über oder neben das Tor abgeschlossen wurden.
Bei Nieselregen und Nebel schien der SVM zunächst den besseren Durchblick zu haben. Ein Schuss von Eloy Campos aus 16 Metern (51.) wirkte wie ein erstes Warnsignal. Auf dieses Offensivsignal schien die SG nur gewartet zu haben. Der schönste Angriff des gesamten Spiels brachte den Führungstreffer. Johannes Krebs war noch nicht weit genug zurückgeeilt, als ein Pass von Timo Heinz den völlig freistehenden Pierre Valerius erreichte. Der legte im richtigen Moment quer auf Alexander Berscheid, der Greweling mit einem Schuss ins kurze Eck überwand. Kyllburg stand fortan tief, Morbach erhöhte den Druck.
Es schien nur eine Frage der Zeit, bis den Gästen der Ausgleich gelingen würde, aber sie hatten die Rechnung ohne Ersatztorwart Markus Plei gemacht, der sein vielleicht bestes Spiel in der Rheinlandliga ablieferte. Erst meisterte er einen Schuss von Sascha Fuhr aus 18 Metern (76.), dann lenkte er einen Campos-Kopfball (82.) über die Latte. Bei der größten Chance für den Gast verkürzte er "nur" den Winkel. Fuhr setzte das Leder völlig frei vor Plei auftauchend neben den Pfosten. "Den hätte ich machen müssen", gab der Stürmer hinterher zu.
Es folgte eine Geschichte, wie nur der Fußball sie schreibt. Zwei Minuten vor Schluss wurde Mike Schwandt nach langer Verletzungspause eingewechselt. Er war noch keine Minute auf dem Feld, da zog er aus mehr als 20 Metern per Vollspann ab und der mit viel Drall versehene Schuss drehte sich ins untere linke Eck.
"Wir nutzen unsere Chancen nicht", haderte Morbachs Trainer Thorsten Haubst, der ebenso wie sein Pendant Wolfgang Neumann keine Erklärung dafür hatte, warum es kaum Fernschüsse zu sehen gab: "Meine Anweisung war das nicht." Neumann gab zu: "Glück gehabt. Wenn Fuhrs Ball drin ist, werden wir wohl kaum noch einen Dreier holen."
LAGE DER LIGA
Trio zieht davon
Die Spaltung der Liga ist vollzogen. Mit dem 1:1 gegen Mayen hat sich Mehring aus der Spitzengruppe verabschiedet, die nur noch aus Salmrohr (erwartet), Burgbrohl und Koblenz II besteht. Setzt man einen Sieg der TuS in der Nachholpartie in Zell voraus, dann ist die Troika dem Rest des Feldes enteilt. Hut ab vor dem FSV Tarforst, der die 1:6-Klatsche in Dörbach unbeeindruckt weggesteckt hat und bereits 17 Punkte auf dem Konto hat. Mindestens zehn Punkte Vorsprung auf einen Platz im schlimmstmöglichen Szenario mit sechs Absteigern lassen die Trierer zu Recht stolz sein. Seit diesem Spieltag ist die SG Ellscheid einsam. Der bis dahin letzte Weggefährte in der Schicksalsgemeinschaft der Sieglosen aus Wirges hat gewonnen - nur Ellscheid wartet nun noch auf einen Dreier.
