Fußball Thömmes und die gedämpfte Vorfreude auf Gladbach

Trier/Elversberg · DFB-Pokal: Ex-Trierer mit Elversberg vor Mammutaufgabe.

Rudi Thömmes

Rudi Thömmes

Foto: Hans Krämer

Der DFB-Pokal ist sein Wettbewerb: Rudi Thömmes (Foto: FuPa/Verein) hatte einst als Spieler entscheidenden Anteil daran, dass Eintracht Trier 1997/98 auf dem Weg ins Halbfinale unter anderem die hochfavorisierten Bundesligisten Borussia Dortmund und Schalke 04 eliminierte. Als Co-Trainer des Südwest-Regionalligisten SV 07 Elversberg, bei dem er seit Mitte 2018 unter Vertrag steht, hat die Eintracht-Ikone ebenfalls schon für eine Pokalüberraschung verzeichnet: In der ersten Runde bezwangen die Saarländer den Zweitligisten FC St. Pauli mit 4:2.

Nun wurde den Elversbergern für den 22./23. Dezember mit Borussia Mönchengladbach ein Bundesliga-Schwergewicht mit ausgewiesenen internationalen Qualitäten zugelost (TV berichtete). Thömmes sieht diesem Duell mit gemischten Gefühlen entgegen: „Wenn wir ein volles Stadion hätten, wäre das ein Traumlos. Dann könnte uns die Kulisse an der Kaiserlinde auch gegen einen solch starken Gegner helfen. Da wir aber momentan davon ausgehen müssen, wegen Corona vor gar keinen oder nur wenigen Zuschauern spielen zu müssen, wird es umso schwerer.“ Demzufolge wäre dem 51-jährigen Ehranger „ein leichterer Gegner lieber gewesen“.

Ex-Eintracht-Coach Roland Seitz lotste Thömmes einst nach Elversberg. Als der Oberpfälzer bei der Sportvereinigung geschasst wurde, kam wenig später der frühere Gladbacher, Duisburger und Uerdinger Bundesligaprofi Horst Steffen als Cheftrainer. Thömmes´  Vertrag läuft noch bis Saisonende. Wie es danach für ihn weitergeht, hänge nicht zuletzt mit der Zukunft Steffens zusammen, lässt er durchblicken.

Das große Ziel der Elversberger bleibt der Wiederaufstieg in die 3. Liga. Mit 23 Punkten aus zwölf Spielen rangiert man aktuell auf dem dritten Platz der Südwest-Staffel. Drei Zähler mehr haben der Zweite Steinbach Haiger und Spitzenreiter SC Freiburg II (eine Partie im Rückstand). Mit der Ausbeute ist Thömmes durchaus zufrieden. „Insgesamt haben wir aber ein paar Punkte unnötigerweise liegenlassen. Die Beständigkeit fehlt manchmal noch.“

Doch aktuell geht gar nichts in der Regionalliga Südwest, die ein Opfer eines Flickenteppichs an Vorgaben wurde: Anders als etwa Rheinland-Pfalz hatten die anderen Bundesländer die Regionalliga Südwest dem Profisport zugewiesen (Hessen, Baden-Württemberg) oder ihren Vereinen Ausnahmegenehmigungen (Saarland) erteilt – und ihnen somit theoretisch erlaubt, auch im November zu spielen. Thömmes bedauert „dieses Hickhack – zumal es immer enger wird, die 30 ausstehenden Spiele bis zum regulären Saisonende Mitte Juni zu absolvieren“. Trotz Kurzarbeit trainieren die Elversberger  derzeit zumindest vier Mal pro Woche – um sich für einen  eventuellen Re-Start der Liga Anfang Dezember und in jedem Fall fürs DFB-Pokalduell mit den Gladbachern fitzuhalten.

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