"Voll Karacho durch die Lichtschranke"

Das Athletic-Team Wittlich hat in Kooperation mit dem Wittlicher Cusanus-Gymnasium einen der deutschlandweit nur selten angebotenen Kinderzehnkämpfe durchgeführt. Die noch zwölfjährige Theresa Rach berichtet von dem Sportevent.

 Theresa Rach vom SFG Bernkastel-Kues war beste Teilnehmerin beim neunten Wittlicher Kinderzehnkampf. TV-Foto: Holger Teusch

Theresa Rach vom SFG Bernkastel-Kues war beste Teilnehmerin beim neunten Wittlicher Kinderzehnkampf. TV-Foto: Holger Teusch

Wittlich. (teu) "Nach dem Aufwärmen hieß es noch einen Schluck trinken und Spikes anziehen, wer welche hat, und dann ging es zum Sprint", erzählt Rach. 30 Meter "fliegend" statt 100 Meter aus dem Startblock wie beim "richtigen" Zehnkampf, lautet die erste Aufgabe. Ganz einfach, sagt die Gymnasiastin: "Voll Karacho durch die erste Lichtschranke und durchziehen bis zur zweiten."

Auf den Weitsprung bereitete sich Rach speziell vor: "Ich habe Standsprünge in den Sand gemacht, um die Gelenke vorzubereiten. Damit die wissen: Jetzt wird gesprungen!" Das half: 4,43 Meter, so weit wie kein anderes Mädchen, sprang die Leichtathletin vom SFG Bernkastel-Kues.

Auch ihre Spezialübungen, die sie vor den anderen Disziplinen wie Medizinballstoßen, Tennisringweitwurf, dem Hürdenlauf oder dem Weitwurf mit dem Wurfraketen machte, wirkten. Ein bisschen ärgerte sich Rach, dass sie als älteste Starterin jedes Mal den Anfang machte. "Dann gucken die andern, wie und wie weit ich werfe", sagt sie.

Nur beim Hoch- und Stabhochsprung musste Rach nicht als Erste ran. Hier können sich die Kinderzehnkämpfer ihre Anfanghöhe aussuchen. Aber sie haben insgesamt nur acht Sprünge. Dadurch werden Wartezeiten verkürzt, aber es kann auch ärgerlich sein, erzählt Rach: "Meine Freundin Mel kam beim Stabhochsprung über 2,35 Meter, hatte aber schon acht Sprünge. Deshalb durfte sie nicht weiterspringen. Das war schade, denn sonst hätte sie ihren Rekord verbessern können."

Auch Rach hatte bei einer Übung Pech. Beim 150-Meter-Lauf müssen dreimal Hütchen umrundet werden. "Ich hatte zwar Spikes an, aber irgendwie bin ich ausgerutscht. Zuerst habe ich gedacht: Jetzt ist es vorbei. Aber dann habe ich mir gedacht: Kämpfe um die Zeit. Als ich das andere Mädchen dann noch gekriegt habe, habe ich mich gefreut", erzählt Rach. Auch beim 800-Meter-Lauf kämpfte sie, obwohl Kinderzehnkampf-Organisator Jörg Klein die Läuferinnen lange an der Startlinie warten ließ. "Bei mir muss es immer schnell gehen, sonst denke ich zu viel nach: Schaffe ich das?", sagt Rach.

Sie schaffte es, lief in 3:00,8 Minuten die zwei Stadionrunden so schnell wie kein anderes Mädchen - und merkte erst anschließend, wie anstrengend der Zehnkampf war: "Auf der Heimfahrt habe ich gedacht: Bist du müde! Das merkt man zwischendurch gar nicht."

Ergebnisse Kinderzehnkampf:

Mädchen W13: 1. Theresa Rach (SFG Bernkastel-Kues). W11: 1. Jennifer Souza (Athletic-Team Wittlich), 2. Corinna Weischer, 3. Mel Waters (beide SFG Bernkastel-Kues). W10: 1. Stella Müller (Athletic-Team Wittlich), 3. Jasmin Bakali. Jungen M12: 2. Johannes Bührmann. M13: 2. Paul Bührmann (alle SFG Bernkastel-Kues).

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