Von vermeintlichen Favoriten und Wundertüten

Wittlich · Die Fußballpause ist endlich vorbei - der Ball rollt nun auch im Spielkreis Mosel wieder. In der höchsten Kreisklasse beginnt die Saison im gewohnten Format - die im Vorjahr aufgestockte Liga ist durch vier Absteiger in die B-Ligen wieder begradigt worden. Neben drei Titelkandidaten gibt es eine Menge Unwägbarkeiten und ein großes Überraschungspotenzial.

 Die SG Buchholz (links: Daniel Sorge) und die SG Traben-Trarbach (rechts: Stefan Caspari): Anfang des Jahres spielten die Clubs noch in der Bezirksliga gegeneinander – und gegen den Abstieg. Vergebens. Beide Teams werden sich in dieser Saison in der A-Liga wieder begegnen. Am ersten Spieltag empfängt Buchholz den SV Dreis und Traben-Trarbach muss nach Klausen zum SV. TV-Foto: Archiv/ Helmut Gassen

Die SG Buchholz (links: Daniel Sorge) und die SG Traben-Trarbach (rechts: Stefan Caspari): Anfang des Jahres spielten die Clubs noch in der Bezirksliga gegeneinander – und gegen den Abstieg. Vergebens. Beide Teams werden sich in dieser Saison in der A-Liga wieder begegnen. Am ersten Spieltag empfängt Buchholz den SV Dreis und Traben-Trarbach muss nach Klausen zum SV. TV-Foto: Archiv/ Helmut Gassen

Wittlich. Es ist wieder so weit: Ab heute wird an der Mosel wieder gekickt. In der A-Liga ist die SG Niederkail/Landscheid ein ganz heißer Anwärter auf das Aufstiegs ticket - wie in jedem Jahr. Doch in der nun beginnenden Serie sind die Niederkailer vor allem aufgrund der SG-Erweiterung mit Landscheid noch stärker einzuschätzen als bislang. Kann die Kröschel-Elf dem wachsenden Druck der Favoritenbürde standhalten? Auch wenn im Niederkailer Lager die steigenden Erwartungen mit verbaler Zurückhaltung gedämpft werden, so ist der Grad der Kompaktheit auf allen Positionen und in allen Mannschaftsteilen schon offenkundig. Doch wie im Fußball bekannt, werden Meisterschaftskandidaten nicht am Reißbrett entworfen, sondern auf dem Platz geboren. Sollte es den Niederkailern gelingen, die guten Individualisten beider Mannschaften schnell in ein neues Mannschaftsgefüge einzupassen, ist der ewige Titelfavorit auch tatsächlich ganz oben dabei.
Mit der SG Traben-Trarbach kommt einer von zwei Bezirksligaabsteigern in die Liga, hat zwar eine ganze Reihe Leistungsträger verloren, aber auch gutes neues Potenzial dazu gewonnen. Jimmy Wieber, Spielertrainer Horst Kropp oder Vitale Pecoraro sind Namen, die einen guten Ruf in der Region haben. Geht man von der Besetzung der Offensivabteilung aus, so dürften die Doppelstädter mit Mark Beitzel, Stefan Caspary und Jimmy Wieber die beste Angriffsreihe der Liga besitzen. Doch auch hier muss alles erst gespielt werden - erste Urteile sind frühestens nach fünf, sechs Spieltagen erlaubt.
Auch die SG Buchholz kommt als Absteiger aus der Bezirksliga mit Vorschusslorbeeren in die Liga, hat interessante Neuzugänge zu integrieren und dürfte bei Ausschöpfung des Leistungs potenzials ganz oben auf den Zetteln der Fans stehen. Neucoach Kalle Gräfen kennt den Verein und seine Strukturen - eine Rückkehr auf die Bezirksligabühne wäre also keine Überraschung.
Mit dem SV Hetzerath, dem SV Zeltingen-Rachtig und dem stark aufgerüsteten SV Gonzerath haben sich drei Geheimfavoriten in den Fokus gebracht, die allesamt das Zeug für obere Ränge mitbringen. Auch mit dem FSV Salmrohr II, mit einer ganzen Reihe junger und erfolgreicher A-Jugendspieler am Start, und der Reserve der SG Lüxem/Wittlich stehen Teams mit nicht minderer Qualität in Lauerstellung.
So steigt direkt an diesem Sonntag mit der Partie FSV Salmrohr II gegen SG Lüxem/Wittlich II ein Derbyknaller, der es in sich haben wird. Beide Teams können auf einen großen Fundus an gutklassigen Spielern zurückgreifen - nicht uninteressant wird dabei die Qualität der zweiten Reihe sein, denn diese steht dann öfter im Fokus, wenn die Besten zu den ersten Mannschaften wechseln müssen. In Salmrohr jedenfalls dürfte die Oberliga-Reserve des FSV leichter Favorit sein.
Mit der Partie Zeltingen-Rachtig gegen Gonzerath stehen sich gleich zwei Mitfavoriten gegenüber, doch die Moselaner sind zu Hause erster Anwärter auf die Siegpunkte. Gelingt es den Gonzerathern, ihre im Vorjahr vornehme Zurückhaltung auf fremden Plätzen aufzugeben, sollte ein Sieg möglich sein. Im Vorjahr jedoch zog die Prinz-Truppe mit 1:4 den Kürzeren.

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