Weckruf der besonderen Art

Nach Jahren der getrennten Wege haben sich die Verantwortlichen ein Herz gefasst und den längst fälligen Zusammenschluss erfolgreich gestrickt. Nun ernten sie die Früchte ihrer Entscheidung in der B-Liga.

Farschweiler. (L.S.) Jörg Lauer ist nicht der Mann großer Worte. Der Spielertrainer des frischgebackenen B-Liga-Aufsteigers SG Lorscheid/Farschweiler gibt sich bescheiden, wenn es um die Formulierung der nächsten Ziele geht: "In erster Linie wollen wir das gesamte Team weiterentwickeln. Die Mannschaft muss wachsen und wird mit Rückschlägen umgehen müssen. Betrachtet man die Lage realistisch, wollen wir so früh wie möglich die Punkte gegen den Abstieg einfahren, um nicht in Not zu geraten." Realistische Worte eines Trainers, der das Geschäft kennt. Als Sturmführer und Regionalligaspieler beim FSV Salmrohr erlebte der ehrgeizige, aber bescheidene Vollblutfußballer die Glanzzeiten des Fußballs in der Region hautnah mit. "Es waren schon schöne, aber auch lehrreiche Zeiten beim FSV. Diese Erfahrungen weiterzugeben - das ist für mich die größte Prämisse als Trainer."

Angetreten als Spieler vor zwei Jahren beim damals noch eigenständigen SV Farschweiler, waren es anfangs zu viele Ungereimtheiten, mit denen sich Spieler und Vorstand beim ehemaligen Landesligisten herumschlagen mussten. Die logische Konsequenz folgte vor der Saison 2005/2006, als sich der VfB Lorscheid 05 gründete. Zwei Nachbarvereine, in denen sich Spieler und Funktionäre faktisch "auf den Tisch gucken konnten", dümpelten im sportlichen Niemandsland der C-Liga herum. "Die einzig sinnvolle Lösung war die Gründung einer Spielgemeinschaft mit Lorscheid, wo nicht nur die Kräfte gebündelt werden, sondern auch alte Freundschaften wieder aufleben sollten. Das ist uns bereits im ersten Jahr eindrucksvoll gelungen. Jetzt weiß hier jeder, wohin der Weg gehen soll", berichtet Lauer, der in der abgelaufenen Saison nicht immer auf der Sonnenseite stand.

"Das erste Spiel gegen Issel ging verloren, der Stachel saß tief. Das war ein Weckruf der besonderen Art. Danach begriff jeder Spieler, wo der Hebel anzusetzen war - es ging bergauf, so dass wir ab dem achten Spieltag immer vorne dabei waren. Das Selbstbewusstsein war so groß, dass wir uns nicht von den guten Serien unserer Hauptkonkurrenten aus Issel und Pluwig/Gusterath beeindrucken ließen", blickt Lauer zurück.

Einige Spieler haben besonders auf sich aufmerksam gemacht. "Die Kameradschaft war schon außergewöhnlich, die Trainingsbeteiligung sowieso. Der Spaßfaktor brachte uns die Lockerheit zurück, und einige machten richtig gute Spiele über die gesamte Saison hinweg."

Mit Spaß am Spiel zurück zum Erfolg



Lauer nennt stellvertretend Nico Thömmes, mit 23 Toren ein Stürmer mit Torgarantie. Oder Dany Hurt, nach der Winterpause aus Mehring gekommen, sowie Johannes Braun, der die besten Stürmer der Liga reihenweiseausgeschaltet hat. Und er nennt Sascha Konz, der mit jungen Jahren schon ein Führungstyp ist. "Wenn es uns gelingt, einige ehemalige Farschweilerer Jungs zurückzuholen und auch die Eigengewächse einzubinden, kann hier langfristig wieder etwas wachsen. Dann kann man auch mal wieder an die A-Liga denken", sagt Lauer.

Das erste Spiel um die C-Liga-Kreismeisterschaft gewann die SG Lorscheid/Farschweiler am Pfingtsmontag bei der SG Butzweiler mit 3:2.

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