Wegweisendes Projekt: Weniger Leistungsdruck im Kinderfußball

Trier · "Den Kindern den Fußball zurück geben", so fasst der DFB die Philosophie der Fair-Play-Liga zusammen. Das Spiel vom Leistungsdruck zu befreien und mit neuen Rahmenbedingungen zu beruhigen, sind die wesentlichen Beweggründe für diese neue Art des Kinderfußballs.

Trier. Was vor fünf Jahren in Aachen begonnen hat, soll nun auch im Fußballkreis Trier-Saarburg eingeführt werden: Weg vom siegorientierten Denken hin zum freien Fußballspiel, wie es Kinder im Straßenfußball immer schon praktiziert haben. Die Regeln werden auf Tor, Aus, Toraus, Foul und Hand reduziert, die Kinder spielen ohne Schiedsrichter und entscheiden selbst über die Einhaltung dieser Regeln. Die Eltern verfolgen das Spiel aus einer angemessenen Entfernung und die Trainer greifen möglichst nicht ein. Das ist das einfache Regelwerk in der Fair-Play-Liga.
Der Fußballkreis Trier-Saarburg startet in der laufenden Saison ein Pilotprojekt in der F-Jugend. Sechs Vereine haben sich bereiterklärt, auf freiwilliger Basis nach dieser Philosophie gegeneinander anzutreten: Die JSG Hermeskeil, der TuS Reinsfeld, die SG Ruwertal, die JSG Schöndorf, der SV Trier-Irsch und die JSG Zerf. Die F-Jugend-Staffelleiterin des Fußballkreises, Kirsten Fries, möchte zur Rückrunde eine komplette Staffel mit mindestens acht Mannschaften nach den Statuten der Fair-Play-Liga spielen lassen. Auf Veranstaltungen des Fußballkreises hat Fries die neue Spielform vorgestellt; erste Spiele wurden bereits ausgetragen.
Die Resonanz ist vielfältig: "Die Kinder finden diese Spielweise toll und kommen sehr schnell mit der neuen Situation zurecht. Die Trainer und vor allem die Eltern brauchen offenbar noch etwas länger, mit dieser Art des nicht-leistungsorientierten Spiels warmzuwerden", fasst Kirsten Fries die ersten Erfahrungen zusammen.
Deshalb wird sie diese neue Spielweise gemeinsam mit dem Kreisjugendausschuss am 20. Oktober um 11 Uhr auf der Sportanlage des SV Trier-Irsch, der an der Pilotphase teilnimmt, vorstellen. An diesem Tag wird ein F-Jugend-Freundschaftsspiel gegen den TuS Reinsfeld nach den Regeln der Fair-Play-Liga stattfinden. Beobachtet wird die Partie von Herbert Fandel. Der frühere FIFA-Schiedsrichter aus Kyllburg in der Eifel unterstützt die Bewegung bereits von Anfang an und hat bundesweit die Schirmherrschaft übernommen - so auch für diesen Vormittag in Trier, weil ihn "das Konzept ganz einfach überzeugt hat".
Eingeladen sind nicht nur die an dem Modell teilnehmenden Mannschaften, sondern alle interessierten Vereinsverantwortlichen, Jugendleiter, Trainer und Eltern, die mehr über dieses Konzept erfahren wollen.
Weitere Infos bei Kirsten Fries: kirsten.fries@t-online.de, Telefon: 0651/57165. red

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