Wende in Wasserliesch

Wasserliesch · Jens Schumacher hat in der Winterpause als Interimscoach die Zügel übernommen und will den SV Wasserliesch-Oberbillig in den verbleibenden Spielen noch ans rettende Ufer steuern. Trotz jüngster Niederlage spürt er einen Ruck in der Mannschaft. Im Heimspiel gegen die SSG Mariahof Trier soll am kommenden Sonntag (Anpfiff um 14.30 Uhr) der Knoten platzen.

 Vor dem Spiel gibt Jens Schumacher seinem Sohn Jan noch schnell die letzten Tipps. TV-Foto: Edgar Breit

Vor dem Spiel gibt Jens Schumacher seinem Sohn Jan noch schnell die letzten Tipps. TV-Foto: Edgar Breit

Wasserliesch. Im Fußball läuft nicht immer alles nach Plan, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. So lässt sich der Saisonverlauf des B-Ligisten SV Wasserliesch-Oberbillig in wenigen Worten beschreiben. Das Vorhaben, eine Saison ohne Abstiegssorgen zu spielen, ging diesmal nicht auf. Ein wichtiger Spieler gesperrt, eine hohe Verletzungsquote, sechs Niederlagen in Folge. Ein klassischer Fehlstart, ein Knacks in der Mannschaft, mit der Folge: Die Jungs waren demotiviert und die Trainingsbeteiligung rückläufig.
Was der Mannschaft schon oft in den Vorjahren gelang, schien diesmal nicht in Erfüllung zu gehen. Der erhoffte Ruck zum Jahresende blieb diesmal aus. Der Vorstand leitete die Wende ein, trennte sich von Trainer Rudi Dres und setzte übergangsweise Jens Schumacher als Interimscoach ein. Der Jugendleiter des SV W-O soll dann im Sommer von Peter Ludwig, einem Wasserliescher Urgewächs, abgelöst werden. Dann steht Ludwigs A-Jugend-Mannschaft auf dem Sprung zum Seniorenbereich und soll nahtlos eingeführt werden. "Er hat einen engen Bezug zu den Spielern, gilt im Verein als Identifikationsfigur und blickt selbst auf erfolgreiche Fußballjahre zurück", beschreibt Schumacher seinen designierten Nachfolger.
Für den Jugendleiter und Trainer der B-Jugend-Mannschaft war es keine Frage, in der jetzigen Situation in die Bresche zu springen und seinen Verein zu unterstützen. "Ich will den Übergang schaffen, die Trainingsbeteiligung steigern und Impulse setzen", sagt Schumacher und spricht bereits von einer erkennbaren Steigerung nach den ersten Wochen der gemeinsamen Arbeit.
Auch wenn das rettende Ufer noch weit entfernt ist, gibt er die Hoffnung nicht auf. "Dies setzt aber voraus, dass wir alle an einem Strang ziehen", fordert Schumacher die Mannschaft, den Vorstand und die Zuschauer auf.
Von der Jugend zu den Senioren



Das längst in den Jugendmannschaften praktizierte moderne Fußballspiel soll nun auch im Seniorenbereich angewendet werden. "Es ist die logische Konsequenz. So lässt sich unser Nachwuchs natürlich besser integrieren." Und der ist in den Ortsgemeinden Wasserliesch und Oberbillig längst mit dem Ballspiel vertraut. 115 junge Spieler werden in acht Mannschaften von 17 Trainern betreut. Eine Entwicklung, die zwischenzeitlich sogar zur Eigenständigkeit aller Jugendmannschaften abseits jeder Spielgemeinschaft geführt hat.
Jens Schumacher ist wie Ewald Hillen und viele andere Akteure maßgeblich am Aufbau und der Entwicklung beteiligt und ist stolz darauf, durch sein Engagement auch ein Stück weit Sozialarbeit zu leisten. "Wir halten viele Jungs von der Straße fern und bieten ihnen mit dem Sport in der Gemeinschaft einen sinnvollen Ausgleich zur digitalen Welt. Mit der Arbeit im Verein gibt man im Grunde auch das zurück, was man selbst in seiner Jugendzeit in Anspruch genommen hat." Die steigenden Zahlen im Jugendbereich bestätigen dem SV W-O, dass sie mit ihrem Konzept auf dem richtigen Weg sind.
Jens Schumacher war in der Saison 96/97 in seine Wahlheimat Wasserliesch gewechselt. Zuvor spielte der gebürtige Wiltinger beim SV Kanzem und später in der SG Wiltingen/Oberemmel, wenn er nicht gerade laufend für die TG Konz auf Medaillenjagd über die Mittelstrecken- und Langdistanz war. Sein Engagement im Vorstand des Heimatvereins und in der Jugendarbeit begann mit der Geburt des ersten Sohnes Philip, der zwischenzeitlich in der A-Jugend spielt. Sohn nummer zwei, Jan (16), kickt in der B-Jugend und engagiert sich auch bereits ehrenamtlich als Betreuer der E- und D-Jugend. Tochter Merle (7) hat sich die Lieblingssportart seiner Frau Simone zu eigen gemacht und turnt in der TG Konz.

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